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Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693.

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Leichen-Predigt.
und Jch/ Vaani, und ich weiß/ daß mein Erlöser lebet/ und
Er wird mich hernach/ aus der Erden/ aufferwecken/ und
werde hernach/ mit dieser meiner Haut/ umbgeben wer-
den/ und werde/ in meinem Fleische/ GOtt sehen; Den-
selbigen werde ich mir sehen/ und meine Augen werden
Jhn schauen/ und kein Frembder. Job. XIX, 26. (Praemittit
conjunctionem, vel ad significandum consensum, cum fidelibus, si
sumatur copulative: Et ego scio, cum reliqvis; vel ad affirma-
tionem stabilendam, cui particula isthaec nonnunqvam inservit,
ab initio sentontiae, ut recte vertatur, certo scio, qvae certitudo
magis confirmatur, tum per Pronomen, Ani, & ego scio opti-
me, scientia mihi familiari, & tam certa, ac si oculis haurirem, vel
ipso experimento didicissem; tum per originalem significatio-
nem verbi, Jada, qvod omnem dubitationem excludit & affert
firmam mentis adhaesionem, ad rem satis superq; exploratam.
Gen. 48. v. 19. Joh. Gerhardus, L. L. Theol. L. de Justisic. per
fidem
§. 67. p. 317.)

Dann das ist das ewige Leben/ daß sie dich (Vater) daß
du allein wahrer GOtt bist/ und den du gesand hast/ JE-
sum CHristum/ erkennen. Das ist/ wird wol eben so
viel seyn/ als darin bestehet das ewige Leben/ (Havte, id
est, tuto, hocest vita aeterna, seu in hoc consistit vita aeterna, vel
etiam, hoc est causa vitae aeternae. Glassius lib. III. Philolog. Sacr.
Tract. I. Canone XIX. p. m. 430.
)

Daß sie dich/ erkennen/ ginoskosi, nicht oben hin/ sondern/
eigentlich/ und so gnau/ als immer möglich/ wie nicht nur
dieses Wort/ sondern auch der selbste context, anzeiget/
darin zu erkennende so/ für sich/ beschrieben/ als auch/ von
andern/ deutlich entschieden werden. So lässet sich auch
sonst der grosse GOtt dergestalt vernehmen: Durch sein

Er-
D

Leichen-Predigt.
und Jch/ Vaani, und ich weiß/ daß mein Erloͤſer lebet/ und
Er wird mich hernach/ aus der Erden/ aufferwecken/ und
werde hernach/ mit dieſer meiner Haut/ umbgeben wer-
den/ und werde/ in meinem Fleiſche/ GOtt ſehen; Den-
ſelbigen werde ich mir ſehen/ und meine Augen werden
Jhn ſchauen/ und kein Frembder. Job. XIX, 26. (Præmittit
conjunctionem, vel ad ſignificandum conſenſum, cum fidelibus, ſi
ſumatur copulativè: Et ego ſcio, cum reliqvis; vel ad affirma-
tionem ſtabilendam, cui particula iſthæc nonnunqvam inſervit,
ab initio ſentontiæ, ut rectè vertatur, certò ſcio, qvæ certitudo
magis confirmatur, tum per Pronomen, Ani, & ego ſcio opti-
mè, ſcientiâ mihi familiari, & tam certâ, ac ſi oculis haurirem, vel
ipsô experimentô didiciſſem; tum per originalem ſignificatio-
nem verbi, Jada, qvod omnem dubitationem excludit & affert
firmam mentis adhæſionem, ad rem ſatis ſuperq́; exploratam.
Gen. 48. v. 19. Joh. Gerhardus, L. L. Theol. L. de Juſtiſic. per
fidem
§. 67. p. 317.)

Dann das iſt das ewige Leben/ daß ſie dich (Vater) daß
du allein wahrer GOtt biſt/ und den du geſand haſt/ JE-
ſum CHriſtum/ erkennen. Das iſt/ wird wol eben ſo
viel ſeyn/ als darin beſtehet das ewige Leben/ (Hávte, id
eſt, tuto, hoceſt vita æterna, ſeu in hoc conſiſtit vita æterna, vel
etiam, hoc eſt cauſa vitæ æternæ. Glasſius lib. III. Philolog. Sacr.
Tract. I. Canone XIX. p. m. 430.
)

Daß ſie dich/ erkennen/ ginóskosi, nicht oben hin/ ſondern/
eigentlich/ und ſo gnau/ als immer moͤglich/ wie nicht nur
dieſes Wort/ ſondern auch der ſelbſte context, anzeiget/
darin zu erkennende ſo/ fuͤr ſich/ beſchrieben/ als auch/ von
andern/ deutlich entſchieden werden. So laͤſſet ſich auch
ſonſt der groſſe GOtt dergeſtalt vernehmen: Durch ſein

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[25/0025] Leichen-Predigt. und Jch/ Vaani, und ich weiß/ daß mein Erloͤſer lebet/ und Er wird mich hernach/ aus der Erden/ aufferwecken/ und werde hernach/ mit dieſer meiner Haut/ umbgeben wer- den/ und werde/ in meinem Fleiſche/ GOtt ſehen; Den- ſelbigen werde ich mir ſehen/ und meine Augen werden Jhn ſchauen/ und kein Frembder. Job. XIX, 26. (Præmittit conjunctionem, vel ad ſignificandum conſenſum, cum fidelibus, ſi ſumatur copulativè: Et ego ſcio, cum reliqvis; vel ad affirma- tionem ſtabilendam, cui particula iſthæc nonnunqvam inſervit, ab initio ſentontiæ, ut rectè vertatur, certò ſcio, qvæ certitudo magis confirmatur, tum per Pronomen, Ani, & ego ſcio opti- mè, ſcientiâ mihi familiari, & tam certâ, ac ſi oculis haurirem, vel ipsô experimentô didiciſſem; tum per originalem ſignificatio- nem verbi, Jada, qvod omnem dubitationem excludit & affert firmam mentis adhæſionem, ad rem ſatis ſuperq́; exploratam. Gen. 48. v. 19. Joh. Gerhardus, L. L. Theol. L. de Juſtiſic. per fidem §. 67. p. 317.) Dann das iſt das ewige Leben/ daß ſie dich (Vater) daß du allein wahrer GOtt biſt/ und den du geſand haſt/ JE- ſum CHriſtum/ erkennen. Das iſt/ wird wol eben ſo viel ſeyn/ als darin beſtehet das ewige Leben/ (Hávte, id eſt, tuto, hoceſt vita æterna, ſeu in hoc conſiſtit vita æterna, vel etiam, hoc eſt cauſa vitæ æternæ. Glasſius lib. III. Philolog. Sacr. Tract. I. Canone XIX. p. m. 430.) Daß ſie dich/ erkennen/ ginóskosi, nicht oben hin/ ſondern/ eigentlich/ und ſo gnau/ als immer moͤglich/ wie nicht nur dieſes Wort/ ſondern auch der ſelbſte context, anzeiget/ darin zu erkennende ſo/ fuͤr ſich/ beſchrieben/ als auch/ von andern/ deutlich entſchieden werden. So laͤſſet ſich auch ſonſt der groſſe GOtt dergeſtalt vernehmen: Durch ſein Er- D

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Zitationshilfe: Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359520/25>, abgerufen am 18.04.2024.