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Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.

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Christliche Leich-Predigt.
GOtt umb gnädige Hülffe in Jhren Todesnöhten an-
ruffen. So sahe auch Jacob/ daß Simson auß dem
Stam Dan auffkommen/ und Jsrael von den Phili-
stern erlösen würde. Weil denn Simson ein Fürbild
CHRisti sein solte/ Als hat Jacob/ bey betrachtung des-
sen/ sonderlich des Herren JEsu CHRisti/ alß des
Brunquells alles Heils/ mit diesen Worten gedencken/
dessen Erlösung durch Simson abgebildet/ sich hierbey
erjnnern/ und mit wahrem Glauben darauff hoffen wol-
len. Und so viel vor diesesmal von der sehnlichen Hoff-
nung Jacobs.

DOCTRINA.

HAltet nun hier in etwas stil-Doctrina seu
Usus exhibet

le/ Jhr meine andächtige und Gottergebene
Trauer Hertzen/ Denn wir finden numehr
Morientium Officia, Was kranckeMorientium
Officia.

und zum Tode sich nahende Personen thun und in
acht nehmen sollen.
Umb zeitliche dinge sich auff ge-
wisse masse zubekümmern/ und darinnen gutte Anord-
nung zu machen/ wie es auff begebnen Todesfall gehalten
werden solle/ ist nicht unrecht noch übel zu deuten. Jacob
selbsten hat vor seinem Abschied verordnet/ daß Josephs
beide Söhne/ Ephraim und Manasse/ nicht in Einem
Stam/ wie seiner andern Söhne Kinder/ sondern in zwe-
ne absonderliche Stämme/ als wärens seine leibliche
Kinder/ solten gezehlet und gerechnet werden/ Gen. 48.Gen. 48. 5. 6

So
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Chriſtliche Leich-Predigt.
GOtt umb gnaͤdige Huͤlffe in Jhren Todesnoͤhten an-
ruffen. So ſahe auch Jacob/ daß Simſon auß dem
Stam Dan auffkommen/ und Jſrael von den Phili-
ſtern erloͤſen wuͤrde. Weil denn Simſon ein Fuͤrbild
CHRiſti ſein ſolte/ Als hat Jacob/ bey betrachtung deſ-
ſen/ ſonderlich des Herren JEſu CHRiſti/ alß des
Brunquells alles Heils/ mit dieſen Worten gedencken/
deſſen Erloͤſung durch Simſon abgebildet/ ſich hierbey
erjnnern/ und mit wahrem Glauben darauff hoffen wol-
len. Und ſo viel vor dieſesmal von der ſehnlichen Hoff-
nung Jacobs.

DOCTRINA.

HAltet nun hier in etwas ſtil-Doctrina ſeu
Uſus exhibet

le/ Jhr meine andaͤchtige und Gottergebene
Trauer Hertzen/ Denn wir finden numehr
Morientium Officia, Was kranckeMorientium
Officia.

und zum Tode ſich nahende Perſonen thun und in
acht nehmen ſollen.
Umb zeitliche dinge ſich auff ge-
wiſſe maſſe zubekuͤmmern/ und darinnen gutte Anord-
nung zu machen/ wie es auff begebnen Todesfall gehalten
werden ſolle/ iſt nicht unrecht noch uͤbel zu deuten. Jacob
ſelbſten hat vor ſeinem Abſchied verordnet/ daß Joſephs
beide Soͤhne/ Ephraim und Manaſſe/ nicht in Einem
Stam/ wie ſeiner andern Soͤhne Kinder/ ſondern in zwe-
ne abſonderliche Staͤmme/ als waͤrens ſeine leibliche
Kinder/ ſolten gezehlet und gerechnet werden/ Gen. 48.Gen. 48. 5. 6

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[[29]/0029] Chriſtliche Leich-Predigt. GOtt umb gnaͤdige Huͤlffe in Jhren Todesnoͤhten an- ruffen. So ſahe auch Jacob/ daß Simſon auß dem Stam Dan auffkommen/ und Jſrael von den Phili- ſtern erloͤſen wuͤrde. Weil denn Simſon ein Fuͤrbild CHRiſti ſein ſolte/ Als hat Jacob/ bey betrachtung deſ- ſen/ ſonderlich des Herren JEſu CHRiſti/ alß des Brunquells alles Heils/ mit dieſen Worten gedencken/ deſſen Erloͤſung durch Simſon abgebildet/ ſich hierbey erjnnern/ und mit wahrem Glauben darauff hoffen wol- len. Und ſo viel vor dieſesmal von der ſehnlichen Hoff- nung Jacobs. DOCTRINA. HAltet nun hier in etwas ſtil- le/ Jhr meine andaͤchtige uñ Gottergebene Trauer Hertzen/ Denn wir finden numehr Morientium Officia, Was krancke uñ zum Tode ſich nahende Perſonen thun und in acht nehmen ſollen. Umb zeitliche dinge ſich auff ge- wiſſe maſſe zubekuͤmmern/ und darinnen gutte Anord- nung zu machen/ wie es auff begebnen Todesfall gehalten werden ſolle/ iſt nicht unrecht noch uͤbel zu deuten. Jacob ſelbſten hat vor ſeinem Abſchied verordnet/ daß Joſephs beide Soͤhne/ Ephraim und Manaſſe/ nicht in Einem Stam/ wie ſeiner andern Soͤhne Kinder/ ſondern in zwe- ne abſonderliche Staͤmme/ als waͤrens ſeine leibliche Kinder/ ſolten gezehlet und gerechnet werden/ Gen. 48. So Doctrina ſeu Uſus exhibet Morientium Officia. Gen. 48. 5. 6 D iij

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Zitationshilfe: Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360000/29>, abgerufen am 18.04.2024.