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Mergo, Severin: Christliche Erinnerung und Leich-Predigt. Polnisch Lissa, 1648.

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Christliche Leich-Predigt.
den Gerechten muß das Licht jmmer auffgehen/ und
Frewde den Fromen/
Psalm. 97. v. 7. Man lese das
marginale, (Licht) das Glück und Heil.

Hierauff siehet auch mit grosser Trost-verwahrung
die siebenmahlige Wittib Sara/ sagende: Das weiß ich
fürwar/ wer Gott dienet/ wird nach der Anfechtung
getröstet/ und nach der Züchtigung findet er Gnade.
Denn du hast nicht Lust an unserm Verterben/ und
nach dem
Ungewitter lessestu die Sonne wider schei-
nen/ und nach dem heulen und weinen überschüttest
du uns mit Frewden/
Tob: 3. v. 21. 22. 23. Und sol-
ches redet und bewähret auch der Mund des HErren JE-
su selbsten/ Joh: 16. v. 20. Ewer Trawrigkeit sol in
Frewde verkehret werden.
Das macht nun unsern
lieben Assaph so frewdig und getrost/ daß Er mit dem lieben
Jacob gleichsam auffs newe wider lebendig wird/ Genes:
45. v. 30. U
nd unter dem Creutze mit Frewden sprechende
außbricht: HErr/ wann Jch nur dich habe/ etc.

Diß ist also die Summa und der Jnhalt dieses Psal-
mens/ und also auch dieses jtztverlesenen Kern- und Trost-
Sprüchlins/ Daß es gar wol werth ist/ daß es ein jeder
Christ mit güldenen Buchstaben in sein Hertz einschrei-
ben solle. Damit wir aber desselbten Krafft unnd Safft
desto besser und kräfftiger empfinden/ und lieblich unsrem
Hertzen einflössen mögen/ so wollen wir dasselbte/ so viel
die zeit leydet/ in Andacht fein ordentlich besehen/ und
sagen:

De

Chriſtliche Leich-Predigt.
den Gerechten muß das Licht jmmer auffgehen/ und
Frewde den Fromen/
Pſalm. 97. v. 7. Man leſe das
marginale, (Licht) das Gluͤck und Heil.

Hierauff ſiehet auch mit groſſer Troſt-verwahrung
die ſiebenmahlige Wittib Sara/ ſagende: Das weiß ich
fuͤrwar/ wer Gott dienet/ wird nach der Anfechtung
getroͤſtet/ und nach der Zuͤchtigung findet er Gnade.
Denn du haſt nicht Luſt an unſerm Verterben/ und
nach dem
Ungewitter leſſeſtu die Sonne wider ſchei-
nen/ und nach dem heulen und weinen uͤberſchuͤtteſt
du uns mit Frewden/
Tob: 3. v. 21. 22. 23. Und ſol-
ches redet und bewaͤhret auch der Mund des HErren JE-
ſu ſelbſten/ Joh: 16. v. 20. Ewer Trawrigkeit ſol in
Frewde verkehret werden.
Das macht nun unſern
lieben Aſſaph ſo frewdig und getroſt/ daß Er mit dem lieben
Jacob gleichſam auffs newe wider lebendig wird/ Geneſ:
45. v. 30. U
nd unter dem Creutze mit Frewden ſprechende
außbricht: HErr/ wann Jch nur dich habe/ etc.

Diß iſt alſo die Summa und der Jnhalt dieſes Pſal-
mens/ und alſo auch dieſes jtztverleſenen Kern- und Troſt-
Spruͤchlins/ Daß es gar wol werth iſt/ daß es ein jeder
Chriſt mit guͤldenen Buchſtaben in ſein Hertz einſchrei-
ben ſolle. Damit wir aber deſſelbten Krafft unnd Safft
deſto beſſer und kraͤfftiger empfinden/ und lieblich unſrem
Hertzen einfloͤſſen moͤgen/ ſo wollen wir daſſelbte/ ſo viel
die zeit leydet/ in Andacht fein ordentlich beſehen/ und
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[[12]/0012] Chriſtliche Leich-Predigt. den Gerechten muß das Licht jmmer auffgehen/ und Frewde den Fromen/ Pſalm. 97. v. 7. Man leſe das marginale, (Licht) das Gluͤck und Heil. Hierauff ſiehet auch mit groſſer Troſt-verwahrung die ſiebenmahlige Wittib Sara/ ſagende: Das weiß ich fuͤrwar/ wer Gott dienet/ wird nach der Anfechtung getroͤſtet/ und nach der Zuͤchtigung findet er Gnade. Denn du haſt nicht Luſt an unſerm Verterben/ und nach dem Ungewitter leſſeſtu die Sonne wider ſchei- nen/ und nach dem heulen und weinen uͤberſchuͤtteſt du uns mit Frewden/ Tob: 3. v. 21. 22. 23. Und ſol- ches redet und bewaͤhret auch der Mund des HErren JE- ſu ſelbſten/ Joh: 16. v. 20. Ewer Trawrigkeit ſol in Frewde verkehret werden. Das macht nun unſern lieben Aſſaph ſo frewdig und getroſt/ daß Er mit dem lieben Jacob gleichſam auffs newe wider lebendig wird/ Geneſ: 45. v. 30. Und unter dem Creutze mit Frewden ſprechende außbricht: HErr/ wann Jch nur dich habe/ etc. Diß iſt alſo die Summa und der Jnhalt dieſes Pſal- mens/ und alſo auch dieſes jtztverleſenen Kern- und Troſt- Spruͤchlins/ Daß es gar wol werth iſt/ daß es ein jeder Chriſt mit guͤldenen Buchſtaben in ſein Hertz einſchrei- ben ſolle. Damit wir aber deſſelbten Krafft unnd Safft deſto beſſer und kraͤfftiger empfinden/ und lieblich unſrem Hertzen einfloͤſſen moͤgen/ ſo wollen wir daſſelbte/ ſo viel die zeit leydet/ in Andacht fein ordentlich beſehen/ und ſagen: De

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Zitationshilfe: Mergo, Severin: Christliche Erinnerung und Leich-Predigt. Polnisch Lissa, 1648, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360002/12>, abgerufen am 28.03.2024.