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Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641.

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die Gesundheit für/ cap. 30. . 14. vnd spricht: Es ist
besser einer sey Arm vnnd dabey frisch vnd gesund/
denn Reich vnd vngesund. Gesund vnd Frisch
sein ist besser dem Gold/ vnnd ein gesünder Leib ist
besser denn groß Gut. Es ist kein Reichthumb
zuvergleichen einem gesunden Leibe.
Eben wie auch
der Weise Heyde Plato, Gesundheit vnd Freyheit/ fürVid. Ho-
rol. Princ
Gueva. f.
m.
591.

die besten Schätze dieses Lebens gehalten.

Ein gesunder Mensch ist zu allen dingen frewdig: a-
ber einem vngesunden ist alles verdrüßlich.

Eim Gesunden schmecket alle Speise wol: aber ei-
nem Krancken ist auch das niedlichste bißlichen alß esse er
Stroh.

Ach so denckt doch nun/ was ist Kranckheit für eine
Beschwerligkeit! Muß dennoch manch Mensch/ ja
mancher frommer Mensch/ diese harte Züchtigung deß
Herren seines Gottes fühlen. Hiskia der vnter die
frömmesten Könige in Israel gerechnet wird/ muß doch
vnter grossen Schmertzen vnnd Kranckheiten leben vnnd
schweben/ Esa. 38. . 1.

Es werden auch offt Krancke Leute vnter solchem
Noth-stande lange auffgehalten/ wie wir von einem Man-
ne Johann. 5. . 5. lesen/ daß er 38. Jahr/ Kranck
gelegen.

Ja/ ob die Weibes Personen schwache Werckzeu-
ge/ dennoch läst sie Gott auch offtmalen solche Züchti-
gung zimlich hart vnd lange fühlen/ wie denn das Weib-
lein Matth. 9. . 20. Zwölff Jähr jhre Kranckheit er-
litten.

Vnsere
C iij

die Geſundheit fuͤr/ cap. 30. ꝟ. 14. vnd ſpricht: Es iſt
beſſer einer ſey Arm vnnd dabey friſch vnd geſund/
denn Reich vnd vngeſund. Geſund vnd Friſch
ſein iſt beſſer dem Gold/ vnnd ein geſuͤnder Leib iſt
beſſer denn groß Gut. Es iſt kein Reichthumb
zuvergleichen einem geſunden Leibe.
Eben wie auch
der Weiſe Heyde Plato, Geſundheit vnd Freyheit/ fuͤrVid. Ho-
rol. Princ
Gueva. f.
m.
591.

die beſten Schaͤtze dieſes Lebens gehalten.

Ein geſunder Menſch iſt zu allen dingen frewdig: a-
ber einem vngeſunden iſt alles verdruͤßlich.

Eim Geſunden ſchmecket alle Speiſe wol: aber ei-
nem Krancken iſt auch das niedlichſte bißlichen alß eſſe er
Stroh.

Ach ſo denckt doch nun/ was iſt Kranckheit fuͤr eine
Beſchwerligkeit! Muß dennoch manch Menſch/ ja
mancher frommer Menſch/ dieſe harte Zuͤchtigung deß
Herꝛen ſeines Gottes fuͤhlen. Hiskia der vnter die
froͤmmeſten Koͤnige in Iſrael gerechnet wird/ muß doch
vnter groſſen Schmertzen vnnd Kranckheiten leben vnnd
ſchweben/ Eſa. 38. ꝟ. 1.

Es werden auch offt Krancke Leute vnter ſolchem
Noth-ſtande lange auffgehalten/ wie wir von einem Man-
ne Johann. 5. ꝟ. 5. leſen/ daß er 38. Jahr/ Kranck
gelegen.

Ja/ ob die Weibes Perſonen ſchwache Werckzeu-
ge/ dennoch laͤſt ſie Gott auch offtmalen ſolche Zuͤchti-
gung zimlich hart vnd lange fuͤhlen/ wie denn das Weib-
lein Matth. 9. ꝟ. 20. Zwoͤlff Jaͤhr jhre Kranckheit er-
litten.

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[[21]/0021] die Geſundheit fuͤr/ cap. 30. ꝟ. 14. vnd ſpricht: Es iſt beſſer einer ſey Arm vnnd dabey friſch vnd geſund/ denn Reich vnd vngeſund. Geſund vnd Friſch ſein iſt beſſer dem Gold/ vnnd ein geſuͤnder Leib iſt beſſer denn groß Gut. Es iſt kein Reichthumb zuvergleichen einem geſunden Leibe. Eben wie auch der Weiſe Heyde Plato, Geſundheit vnd Freyheit/ fuͤr die beſten Schaͤtze dieſes Lebens gehalten. Vid. Ho- rol. Princ Gueva. f. m. 591. Ein geſunder Menſch iſt zu allen dingen frewdig: a- ber einem vngeſunden iſt alles verdruͤßlich. Eim Geſunden ſchmecket alle Speiſe wol: aber ei- nem Krancken iſt auch das niedlichſte bißlichen alß eſſe er Stroh. Ach ſo denckt doch nun/ was iſt Kranckheit fuͤr eine Beſchwerligkeit! Muß dennoch manch Menſch/ ja mancher frommer Menſch/ dieſe harte Zuͤchtigung deß Herꝛen ſeines Gottes fuͤhlen. Hiskia der vnter die froͤmmeſten Koͤnige in Iſrael gerechnet wird/ muß doch vnter groſſen Schmertzen vnnd Kranckheiten leben vnnd ſchweben/ Eſa. 38. ꝟ. 1. Es werden auch offt Krancke Leute vnter ſolchem Noth-ſtande lange auffgehalten/ wie wir von einem Man- ne Johann. 5. ꝟ. 5. leſen/ daß er 38. Jahr/ Kranck gelegen. Ja/ ob die Weibes Perſonen ſchwache Werckzeu- ge/ dennoch laͤſt ſie Gott auch offtmalen ſolche Zuͤchti- gung zimlich hart vnd lange fuͤhlen/ wie denn das Weib- lein Matth. 9. ꝟ. 20. Zwoͤlff Jaͤhr jhre Kranckheit er- litten. Vnſere C iij

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Zitationshilfe: Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641, S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386427/21>, abgerufen am 25.04.2024.