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Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

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gesegnetes Gedächtniß zu Hebron.
wormit Er auch die Hertzen dergestalt an sich zohe/ daß/ wer Jhn
nur sahe und hörte/ eine sonderliche Gemüths- und Liebes-Nei-
gung zu Jhm haben muste/ wie Er denn sonderlich in der gantzen
Brüderschafft/ Pirnischer Inspection, als ein wohl-verdienter
Praefectus, und dann hauptsächlich bey dem hohen Ephoris, wie
auch in denen Hoch-Adelichen Häusern/ in grosser Würde/ Liebe
und Ansehen gewesen. Ach! in Wahrheit/ diesen Seegen
wünschte der fromme Vater seinen lieben Erbnehmern/ und wol-
te/ daß es Jhnen in dem Erb-Gute auch zugleich von GOtt ge-
geben werde. Erbte Jsaac eine annehmliche Hauß-Wohnung/
wohnte er bey dem Brunnen des Lebendigen und Sehenden;
Der selige Herr hat auch seinem lieben Herrn Sohne/ Samuel/
nach erlangten Göttlichen Beruff/ eine annehmliche/ und vor
vielen andern schöne Pfarr-Wohnung noch bey Lebens-Zeit über-
geben/ und im Todte gantz und gar überlassen. Jtzo wohnet Er
bey dem Brunn des Lebendigen und Sehenden. Der Brunn
ist in dem lieben GOttes-Hause/ worinnen das Wasser des Le-
bens aus dem Wort und Sacramenten auff das durstige Erd-
reich derer bekümmerten Seelen sich ergiesset/ selbige mit himmli-
scher Krafft zu erqvicken. Und da wird sich auch der lebendige GOtt
in seinen heiligen Amts-Verrichtungen lebendig in mitwürcken-
der Krafft offenbahren. Der immer- und allenthalben sehende
GOtt wird mit Gnaden-Augen auf alle seine Tritt und Schritt/
auff seinen Ausgang und Eingang/ Thun und Lassen sehen/ und/
nach dem Todte des Vaters Abrahams/ Jhn/ nebenst seinem
lieben Weibe und Kindern/ lassen einen gesegneten Samuel
seyn. Dem ältern Herrn Sohn/ der bey König/ Fürsten
und Herrn in Gnaden stehet/ wird der lebendige GOTT sich
ferner mit seiner Göttlichen Vorsorge lebendig erweisen/ in ge-
sunden Leben und allem erwünschten Wohlseyn erhalten/ und/
als ein sehender GOTT/ auch mit Gnaden-Augen ferner auff
Jhn sehen/ und/ nach des Vaters Nahmen/ auch des Vaters

See-
E 2

geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron.
wormit Er auch die Hertzen dergeſtalt an ſich zohe/ daß/ wer Jhn
nur ſahe und hoͤrte/ eine ſonderliche Gemuͤths- und Liebes-Nei-
gung zu Jhm haben muſte/ wie Er denn ſonderlich in der gantzen
Bruͤderſchafft/ Pirniſcher Inſpection, als ein wohl-verdienter
Præfectus, und dann hauptſaͤchlich bey dem hohen Ephoris, wie
auch in denen Hoch-Adelichen Haͤuſern/ in groſſer Wuͤrde/ Liebe
und Anſehen geweſen. Ach! in Wahrheit/ dieſen Seegen
wuͤnſchte der fromme Vater ſeinen lieben Erbnehmern/ und wol-
te/ daß es Jhnen in dem Erb-Gute auch zugleich von GOtt ge-
geben werde. Erbte Jſaac eine annehmliche Hauß-Wohnung/
wohnte er bey dem Brunnen des Lebendigen und Sehenden;
Der ſelige Herr hat auch ſeinem lieben Herrn Sohne/ Samuel/
nach erlangten Goͤttlichen Beruff/ eine annehmliche/ und vor
vielen andern ſchoͤne Pfarr-Wohnung noch bey Lebens-Zeit uͤber-
geben/ und im Todte gantz und gar uͤberlaſſen. Jtzo wohnet Er
bey dem Brunn des Lebendigen und Sehenden. Der Brunn
iſt in dem lieben GOttes-Hauſe/ worinnen das Waſſer des Le-
bens aus dem Wort und Sacramenten auff das durſtige Erd-
reich derer bekuͤmmerten Seelen ſich ergieſſet/ ſelbige mit himmli-
ſcher Krafft zu erqvicken. Und da wird ſich auch der lebendige GOtt
in ſeinen heiligen Amts-Verrichtungen lebendig in mitwuͤrcken-
der Krafft offenbahren. Der immer- und allenthalben ſehende
GOtt wird mit Gnaden-Augen auf alle ſeine Tritt und Schritt/
auff ſeinen Ausgang und Eingang/ Thun und Laſſen ſehen/ und/
nach dem Todte des Vaters Abrahams/ Jhn/ nebenſt ſeinem
lieben Weibe und Kindern/ laſſen einen geſegneten Samuel
ſeyn. Dem aͤltern Herrn Sohn/ der bey Koͤnig/ Fuͤrſten
und Herrn in Gnaden ſtehet/ wird der lebendige GOTT ſich
ferner mit ſeiner Goͤttlichen Vorſorge lebendig erweiſen/ in ge-
ſunden Leben und allem erwuͤnſchten Wohlſeyn erhalten/ und/
als ein ſehender GOTT/ auch mit Gnaden-Augen ferner auff
Jhn ſehen/ und/ nach des Vaters Nahmen/ auch des Vaters

See-
E 2
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[35/0035] geſegnetes Gedaͤchtniß zu Hebron. wormit Er auch die Hertzen dergeſtalt an ſich zohe/ daß/ wer Jhn nur ſahe und hoͤrte/ eine ſonderliche Gemuͤths- und Liebes-Nei- gung zu Jhm haben muſte/ wie Er denn ſonderlich in der gantzen Bruͤderſchafft/ Pirniſcher Inſpection, als ein wohl-verdienter Præfectus, und dann hauptſaͤchlich bey dem hohen Ephoris, wie auch in denen Hoch-Adelichen Haͤuſern/ in groſſer Wuͤrde/ Liebe und Anſehen geweſen. Ach! in Wahrheit/ dieſen Seegen wuͤnſchte der fromme Vater ſeinen lieben Erbnehmern/ und wol- te/ daß es Jhnen in dem Erb-Gute auch zugleich von GOtt ge- geben werde. Erbte Jſaac eine annehmliche Hauß-Wohnung/ wohnte er bey dem Brunnen des Lebendigen und Sehenden; Der ſelige Herr hat auch ſeinem lieben Herrn Sohne/ Samuel/ nach erlangten Goͤttlichen Beruff/ eine annehmliche/ und vor vielen andern ſchoͤne Pfarr-Wohnung noch bey Lebens-Zeit uͤber- geben/ und im Todte gantz und gar uͤberlaſſen. Jtzo wohnet Er bey dem Brunn des Lebendigen und Sehenden. Der Brunn iſt in dem lieben GOttes-Hauſe/ worinnen das Waſſer des Le- bens aus dem Wort und Sacramenten auff das durſtige Erd- reich derer bekuͤmmerten Seelen ſich ergieſſet/ ſelbige mit himmli- ſcher Krafft zu erqvicken. Und da wird ſich auch der lebendige GOtt in ſeinen heiligen Amts-Verrichtungen lebendig in mitwuͤrcken- der Krafft offenbahren. Der immer- und allenthalben ſehende GOtt wird mit Gnaden-Augen auf alle ſeine Tritt und Schritt/ auff ſeinen Ausgang und Eingang/ Thun und Laſſen ſehen/ und/ nach dem Todte des Vaters Abrahams/ Jhn/ nebenſt ſeinem lieben Weibe und Kindern/ laſſen einen geſegneten Samuel ſeyn. Dem aͤltern Herrn Sohn/ der bey Koͤnig/ Fuͤrſten und Herrn in Gnaden ſtehet/ wird der lebendige GOTT ſich ferner mit ſeiner Goͤttlichen Vorſorge lebendig erweiſen/ in ge- ſunden Leben und allem erwuͤnſchten Wohlſeyn erhalten/ und/ als ein ſehender GOTT/ auch mit Gnaden-Augen ferner auff Jhn ſehen/ und/ nach des Vaters Nahmen/ auch des Vaters See- E 2

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/35>, abgerufen am 19.04.2024.