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Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

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PERSONALIA.
Er/ wegen kurtzens Odems und dabey sich findender Heischer-
keit/ nichts mehr verrichtet/ ausser daß Er dann und wann
mit Beichte gehöret/ und das Heil. Abendmahl admini-
stri
ren helffen.

Bey welch gestallten Sachen Er seine meiste Zeit mit Be-
ten und Singen zugebracht/ und GOtt vor die Wohlfarth
seiner anvertrauten Gemeine/ seiner gesamten Kirchen/
Wohlthäter und Förderer/ Kirchen- und Schul-Diener/ ja
aller Christen insgemein/ daß sie mögen selig werden/ in-
brünstig angeflehet/ dabey täglich mit Elia sagende: Es ist
genug/ so nimm nun/ HErr/ meine Seele/ ich bin nicht
besser/ denn meine Väter/
1. Reg. 19. Welch sein sehnliches
Verlangen der Herrscher über Todt und Leben auch endlich
in Gnaden erhöret. Denn als etwan vor zehen Wochen
nicht nur die Alterthums-Schwachheit sich täglich vermeh-
ret/ sondern auch der Appetit zum Essen und Trincken sich
gäntzlich verlohren/ statt dessen aber eine stete Trockenheit
des Mundes sich gefunden/ ist Er endlich/ nach vorherge-
gangener Christlicher und denckwürdiger Zubereitung/
auch öfftern Besuch seines hochgeliebten Herrn Beicht-Va-
ters/ und letzlich bewerckstelligten Einsegnung/ am 7. Augu-
sti,
früh um 5. Uhr/ in seinem JEsu sanfft und selig ein-
geschlaffen/ und gleichsam als ein Licht verloschen/ nachdem
Er sein rühmliches Alter in dieser Jammer-vollen Ei-
telkeit gebracht auf 77. Jahr/ weniger
16. Wochen.

[Abbildung]

J.N.J

PERSONALIA.
Er/ wegen kurtzens Odems und dabey ſich findender Heiſcher-
keit/ nichts mehr verrichtet/ auſſer daß Er dann und wann
mit Beichte gehoͤret/ und das Heil. Abendmahl admini-
ſtri
ren helffen.

Bey welch geſtallten Sachen Er ſeine meiſte Zeit mit Be-
ten und Singen zugebracht/ und GOtt vor die Wohlfarth
ſeiner anvertrauten Gemeine/ ſeiner geſamten Kirchen/
Wohlthaͤter und Foͤrderer/ Kirchen- und Schul-Diener/ ja
aller Chriſten insgemein/ daß ſie moͤgen ſelig werden/ in-
bruͤnſtig angeflehet/ dabey taͤglich mit Elia ſagende: Es iſt
genug/ ſo nimm nun/ HErr/ meine Seele/ ich bin nicht
beſſer/ denn meine Vaͤter/
1. Reg. 19. Welch ſein ſehnliches
Verlangen der Herrſcher uͤber Todt und Leben auch endlich
in Gnaden erhoͤret. Denn als etwan vor zehen Wochen
nicht nur die Alterthums-Schwachheit ſich taͤglich vermeh-
ret/ ſondern auch der Appetit zum Eſſen und Trincken ſich
gaͤntzlich verlohren/ ſtatt deſſen aber eine ſtete Trockenheit
des Mundes ſich gefunden/ iſt Er endlich/ nach vorherge-
gangener Chriſtlicher und denckwuͤrdiger Zubereitung/
auch oͤfftern Beſuch ſeines hochgeliebten Herrn Beicht-Va-
ters/ und letzlich bewerckſtelligten Einſegnung/ am 7. Augu-
ſti,
fruͤh um 5. Uhr/ in ſeinem JEſu ſanfft und ſelig ein-
geſchlaffen/ und gleichſam als ein Licht verloſchen/ nachdem
Er ſein ruͤhmliches Alter in dieſer Jammer-vollen Ei-
telkeit gebracht auf 77. Jahr/ weniger
16. Wochen.

[Abbildung]

J.N.J
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[52/0052] PERSONALIA. Er/ wegen kurtzens Odems und dabey ſich findender Heiſcher- keit/ nichts mehr verrichtet/ auſſer daß Er dann und wann mit Beichte gehoͤret/ und das Heil. Abendmahl admini- ſtriren helffen. Bey welch geſtallten Sachen Er ſeine meiſte Zeit mit Be- ten und Singen zugebracht/ und GOtt vor die Wohlfarth ſeiner anvertrauten Gemeine/ ſeiner geſamten Kirchen/ Wohlthaͤter und Foͤrderer/ Kirchen- und Schul-Diener/ ja aller Chriſten insgemein/ daß ſie moͤgen ſelig werden/ in- bruͤnſtig angeflehet/ dabey taͤglich mit Elia ſagende: Es iſt genug/ ſo nimm nun/ HErr/ meine Seele/ ich bin nicht beſſer/ denn meine Vaͤter/ 1. Reg. 19. Welch ſein ſehnliches Verlangen der Herrſcher uͤber Todt und Leben auch endlich in Gnaden erhoͤret. Denn als etwan vor zehen Wochen nicht nur die Alterthums-Schwachheit ſich taͤglich vermeh- ret/ ſondern auch der Appetit zum Eſſen und Trincken ſich gaͤntzlich verlohren/ ſtatt deſſen aber eine ſtete Trockenheit des Mundes ſich gefunden/ iſt Er endlich/ nach vorherge- gangener Chriſtlicher und denckwuͤrdiger Zubereitung/ auch oͤfftern Beſuch ſeines hochgeliebten Herrn Beicht-Va- ters/ und letzlich bewerckſtelligten Einſegnung/ am 7. Augu- ſti, fruͤh um 5. Uhr/ in ſeinem JEſu ſanfft und ſelig ein- geſchlaffen/ und gleichſam als ein Licht verloſchen/ nachdem Er ſein ruͤhmliches Alter in dieſer Jammer-vollen Ei- telkeit gebracht auf 77. Jahr/ weniger 16. Wochen. [Abbildung] J.N.J

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/52>, abgerufen am 25.04.2024.