Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Dacht Jhn sein Wiederpart schon leichtlich zu besie-
gen/ Must er mit Schimpff und Spott noch dennoch un-
terliegen.

4.
Die Proben sind hiervon bey uns nicht unbekannt/
So der gelehrten Welt schon längst vor Augen lie-
gen; Wie sehr Jhn auch geliebt des Landes Hohe
Hand/ Bleibt/ seiner Demuth nach/ mit allem Fleiß ver-
schwiegen; Ja seine Sächelgen (so hieß Er seine Schrifften)
Die kunten offtermahls sehr grossen Nutzen stifften.
5.
Zwar meine Feder ist hierinnen viel zu schwach/
Allhier den werthen Mann nach Würden zu
beschreiben; Dahero soll es nur bey einem tieffen Ach!
Womit ich hertzlich Jhn beklage/ itzt verbleiben:
Ach Schade/ nur daß die so ungemeinen Gaben/
Die GOtt in Jhn gelegt/ nun werden mit begraben.
6.
Doch weil sein eigner Wunsch dadurch auch ist erfüllt/
Nach dem Er/ auffgelöst/ bey Christo wolte leben/
Auch

Dacht Jhn ſein Wiederpart ſchon leichtlich zu beſie-
gen/ Muſt er mit Schimpff und Spott noch dennoch un-
terliegen.

4.
Die Proben ſind hiervon bey uns nicht unbekannt/
So der gelehrten Welt ſchon laͤngſt vor Augen lie-
gen; Wie ſehr Jhn auch geliebt des Landes Hohe
Hand/ Bleibt/ ſeiner Demuth nach/ mit allem Fleiß ver-
ſchwiegen; Ja ſeine Saͤchelgen (ſo hieß Er ſeine Schrifften)
Die kunten offtermahls ſehr groſſen Nutzen ſtifften.
5.
Zwar meine Feder iſt hierinnen viel zu ſchwach/
Allhier den werthen Mann nach Wuͤrden zu
beſchreiben; Dahero ſoll es nur bey einem tieffen Ach!
Womit ich hertzlich Jhn beklage/ itzt verbleiben:
Ach Schade/ nur daß die ſo ungemeinen Gaben/
Die GOtt in Jhn gelegt/ nun werden mit begraben.
6.
Doch weil ſein eigner Wunſch dadurch auch iſt erfuͤllt/
Nach dem Er/ auffgeloͤſt/ bey Chriſto wolte leben/
Auch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="3">
              <pb facs="#f0071" n="[71]"/>
              <l>Dacht Jhn &#x017F;ein Wiederpart &#x017F;chon leichtlich zu be&#x017F;ie-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">gen/</hi> </l>
              <l>Mu&#x017F;t er mit Schimpff und Spott noch dennoch un-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">terliegen.</hi> </l>
            </lg>
            <lg n="4">
              <head> <hi rendition="#c">4.</hi> </head><lb/>
              <l>Die Proben &#x017F;ind hiervon bey uns nicht unbekannt/</l><lb/>
              <l>So der gelehrten Welt &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t vor Augen lie-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">gen;</hi> </l>
              <l>Wie &#x017F;ehr Jhn auch geliebt <hi rendition="#fr">des Landes Hohe</hi></l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Hand/</hi> </hi> </l>
              <l>Bleibt/ &#x017F;einer Demuth nach/ mit allem Fleiß ver-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chwiegen;</hi> </l>
              <l>Ja &#x017F;eine Sa&#x0364;chelgen (&#x017F;o hieß Er &#x017F;eine Schrifften)</l><lb/>
              <l>Die kunten offtermahls &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;en Nutzen &#x017F;tifften.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <head> <hi rendition="#c">5.</hi> </head><lb/>
              <l>Zwar meine Feder i&#x017F;t hierinnen viel zu &#x017F;chwach/</l><lb/>
              <l>Allhier den <hi rendition="#fr">werthen Mann</hi> nach Wu&#x0364;rden zu</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">be&#x017F;chreiben;</hi> </l>
              <l>Dahero &#x017F;oll es nur bey einem tieffen Ach!</l><lb/>
              <l>Womit ich hertzlich <hi rendition="#fr">Jhn</hi> beklage/ itzt verbleiben:</l><lb/>
              <l>Ach Schade/ nur daß die &#x017F;o ungemeinen Gaben/</l><lb/>
              <l>Die GOtt in Jhn gelegt/ nun werden mit begraben.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <head> <hi rendition="#c">6.</hi> </head><lb/>
              <l>Doch weil &#x017F;ein eigner Wun&#x017F;ch dadurch auch i&#x017F;t erfu&#x0364;llt/</l><lb/>
              <l>Nach dem Er/ auffgelo&#x0364;&#x017F;t/ bey Chri&#x017F;to wolte leben/</l><lb/>
              <fw type="catch" place="bottom">Auch</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[71]/0071] Dacht Jhn ſein Wiederpart ſchon leichtlich zu beſie- gen/ Muſt er mit Schimpff und Spott noch dennoch un- terliegen. 4. Die Proben ſind hiervon bey uns nicht unbekannt/ So der gelehrten Welt ſchon laͤngſt vor Augen lie- gen; Wie ſehr Jhn auch geliebt des Landes Hohe Hand/ Bleibt/ ſeiner Demuth nach/ mit allem Fleiß ver- ſchwiegen; Ja ſeine Saͤchelgen (ſo hieß Er ſeine Schrifften) Die kunten offtermahls ſehr groſſen Nutzen ſtifften. 5. Zwar meine Feder iſt hierinnen viel zu ſchwach/ Allhier den werthen Mann nach Wuͤrden zu beſchreiben; Dahero ſoll es nur bey einem tieffen Ach! Womit ich hertzlich Jhn beklage/ itzt verbleiben: Ach Schade/ nur daß die ſo ungemeinen Gaben/ Die GOtt in Jhn gelegt/ nun werden mit begraben. 6. Doch weil ſein eigner Wunſch dadurch auch iſt erfuͤllt/ Nach dem Er/ auffgeloͤſt/ bey Chriſto wolte leben/ Auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392437
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392437/71
Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. [71]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/71>, abgerufen am 19.04.2024.