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Thebesius, Georg: Der Liebhaber Gottes. Breslau, [1639].

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Kinder-Recht.
andern/ nicht nur vielen/ oder etlichen/ sondern/ wie
im Text stehet/ ohne exception denen die GOtt
lieben/
das ist/ allen Kindern GOttes begegnet:

Vber diß auch solche Dinge/ vnd solch Creutz2. Hefftig.
zu sein pfleget: II. Ein Hefftiges Creutz/ also/
daß wol auch ein fromer David denckt in seinem za-
gen/ Er sey von GOttes Augen verstossen/ wie zu
lesen Psal. 31. vnd derowegen ein Kind Gottes sichPsal. 31. v. 23.
befürchtet/ das Creutz werde jhm zum ärgsten/ vnd
nicht zum besten dienen:

So lehret vns doch S. Paulus in vnserm Text/
daß fürm lieben Creutz wir nicht sollen erschrecken/
(m) sondern er weiset vns/ wie wirs ansehen/ vnndm) Ioh. 14. v. 1.
für was wirs halten sollen.

Demnach/ so ist nach anleitung verlesener Wor-
te das Creutz:

I. Ein Heiliges Ding.Aber:
I. Ein Heilig
Creutz.

Es kombt von niemanden anders her/ alß von
dem Heiligen lieben GOtte/ vnnd es begegnet mei-
stens den Heiligsten vnd allerliebsten Kindern/ nem-
lich denen die GOtt lieben. Der Himlische Joseph
lesset seinem liebsten Bruder Benjamin den Creutz-
bächer am allerehesten vnd auß besonderm Rath in
seinen Sack stecken/ wie diß Geheimniß zu sehen/
Gen. 44. Darumb ist das Creutz der Fromen einGen. 44. v. 2.
&
12.

Heilig Ding/ ein recht Heiligthumb/ ein mysteri-
um
vnd grosses Geheimnüß/ das GOtt allein sei-
nen Kindern vertrauet; darumb sagt der Text: Es

sey
E ij

Kinder-Recht.
andern/ nicht nur vielen/ oder etlichen/ ſondern/ wie
im Text ſtehet/ ohne exception denen die GOtt
lieben/
das iſt/ allen Kindern GOttes begegnet:

Vber diß auch ſolche Dinge/ vnd ſolch Creutz2. Hefftig.
zu ſein pfleget: II. Ein Hefftiges Creutz/ alſo/
daß wol auch ein fromer David denckt in ſeinem za-
gen/ Er ſey von GOttes Augen verſtoſſen/ wie zu
leſen Pſal. 31. vnd derowegen ein Kind Gottes ſichPſal. 31. v. 23.
befuͤrchtet/ das Creutz werde jhm zum aͤrgſten/ vnd
nicht zum beſten dienen:

So lehret vns doch S. Paulus in vnſerm Text/
daß fuͤrm lieben Creutz wir nicht ſollen erſchrecken/
(m) ſondern er weiſet vns/ wie wirs anſehen/ vnndm) Ioh. 14. v. 1.
fuͤr was wirs halten ſollen.

Demnach/ ſo iſt nach anleitung verleſener Wor-
te das Creutz:

I. Ein Heiliges Ding.Aber:
I. Ein Heilig
Creutz.

Es kombt von niemanden anders her/ alß von
dem Heiligen lieben GOtte/ vnnd es begegnet mei-
ſtens den Heiligſten vnd allerliebſten Kindern/ nem-
lich denen die GOtt lieben. Der Himliſche Joſeph
leſſet ſeinem liebſten Bruder Benjamin den Creutz-
baͤcher am allereheſten vnd auß beſonderm Rath in
ſeinen Sack ſtecken/ wie diß Geheimniß zu ſehen/
Gen. 44. Darumb iſt das Creutz der Fromen einGen. 44. v. 2.
&
12.

Heilig Ding/ ein recht Heiligthumb/ ein myſteri-
um
vnd groſſes Geheimnuͤß/ das GOtt allein ſei-
nen Kindern vertrauet; darumb ſagt der Text: Es

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[[35]/0035] Kinder-Recht. andern/ nicht nur vielen/ oder etlichen/ ſondern/ wie im Text ſtehet/ ohne exception denen die GOtt lieben/ das iſt/ allen Kindern GOttes begegnet: Vber diß auch ſolche Dinge/ vnd ſolch Creutz zu ſein pfleget: II. Ein Hefftiges Creutz/ alſo/ daß wol auch ein fromer David denckt in ſeinem za- gen/ Er ſey von GOttes Augen verſtoſſen/ wie zu leſen Pſal. 31. vnd derowegen ein Kind Gottes ſich befuͤrchtet/ das Creutz werde jhm zum aͤrgſten/ vnd nicht zum beſten dienen: 2. Hefftig. Pſal. 31. v. 23. So lehret vns doch S. Paulus in vnſerm Text/ daß fuͤrm lieben Creutz wir nicht ſollen erſchrecken/ (m) ſondern er weiſet vns/ wie wirs anſehen/ vnnd fuͤr was wirs halten ſollen. m) Ioh. 14. v. 1. Demnach/ ſo iſt nach anleitung verleſener Wor- te das Creutz: I. Ein Heiliges Ding. Es kombt von niemanden anders her/ alß von dem Heiligen lieben GOtte/ vnnd es begegnet mei- ſtens den Heiligſten vnd allerliebſten Kindern/ nem- lich denen die GOtt lieben. Der Himliſche Joſeph leſſet ſeinem liebſten Bruder Benjamin den Creutz- baͤcher am allereheſten vnd auß beſonderm Rath in ſeinen Sack ſtecken/ wie diß Geheimniß zu ſehen/ Gen. 44. Darumb iſt das Creutz der Fromen ein Heilig Ding/ ein recht Heiligthumb/ ein myſteri- um vnd groſſes Geheimnuͤß/ das GOtt allein ſei- nen Kindern vertrauet; darumb ſagt der Text: Es ſey Gen. 44. v. 2. & 12. E ij

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Zitationshilfe: Thebesius, Georg: Der Liebhaber Gottes. Breslau, [1639], S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/409693/35>, abgerufen am 29.03.2024.