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Millichius, Leonhartus: Christliche Leich vnd Ehrenpredigt. Oels, 1624.

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Christliche Leich vnd Ehrenpredigt.
Ander Theyl.2. Pars

WEil aber Gott ist ein Mildreicher ver-De piorum
praemio.

gelter alles gutten/ der wil auch solche Trew/
von seinen Gläubigen jhm geleystet/ keines
weges vnvergolten lassen/ Sondern herrlich
vnd auß Gnaden dieselbe belohnen/ wie er in
diesen angezogenen Worten verheischet: Biß getrew/
sagt er/ biß ans ende/ so wil Jch dir die Crone des LebensDabey wir
zu betrachten
haben.

geben/ bey welcher Verheischung wir dann zu betrachten/
haben Nachfolgende Zwey stücklein.

I. Dantis Majestatem. Den Mayestätischen HErrn/I. Dantis
Majestaten.

welcher solch köstliches Gnaden geschenck giebet/ denen so
biß ans Ende getrew verbleyben. Welcher seine getrewe
Christen/ so jhme bestendig vnd trewlich dienen/ reichlich
begnaden vnd begaben wil. Denn gleich wie es inn derSimile.
Welt zugehet/ das offters Könige/ Fürsten/ Herren/ oder
sonsten vornehme vermögende Leute/ die trewen dienste/
jhrer Diener mit besondern Gnaden geschencken pflegen
zu vergelten: Also nun thut jhme auch der grosse Himmels
König/ der lesset auch die trewen vnd bestendigen dienste
seiner gläubigen nit vnbelohnet. Ja in der Welt pflegets
auch offters zugeschehen/ das manchem seine trewe dienste
mit dem höchsten Vndanck belohnet werden/ das es heist/
wie man im gemeinen Sprichwort pfleget zusagen/ Vn-
danck in fine laborun, Wie solchen Vndanck von seinem
vntrewen Schwäher dem Laban erfahren muste Jacob/Genes. 31.
.
7. 36.

wie zu lesen/ Genes. 31. vers. 7. 36. Der König David von
Saul/ 1. Sam. 18. v. 11. Deßgleichen der Priester Jojadas1. Sam. 18.
.
11.

von dem Könige Joas, welchen er beym Leben vnd König-
reich erhalten. Aber Joas vergaß gar bald d Barmhertzig-

keit
F
Chriſtliche Leich vnd Ehrenpredigt.
Ander Theyl.2. Pars

WEil aber Gott iſt ein Mildreicher ver-De piorum
præmio.

gelter alles gutten/ der wil auch ſolche Trew/
von ſeinen Glaͤubigen jhm geleyſtet/ keines
weges vnvergolten laſſen/ Sondern herꝛlich
vnd auß Gnaden dieſelbe belohnen/ wie er in
dieſen angezogenen Worten verheiſchet: Biß getrew/
ſagt er/ biß ans ende/ ſo wil Jch dir die Crone des LebensDabey wir
zu betrachten
haben.

geben/ bey welcher Verheiſchung wir dann zu betrachten/
haben Nachfolgende Zwey ſtuͤcklein.

I. Dantis Majeſtatem. Den Mayeſtaͤtiſchen HErꝛn/I. Dantis
Majeſtatẽ.

welcher ſolch koͤſtliches Gnaden geſchenck giebet/ denen ſo
biß ans Ende getrew verbleyben. Welcher ſeine getrewe
Chriſten/ ſo jhme beſtendig vnd trewlich dienen/ reichlich
begnaden vnd begaben wil. Denn gleich wie es inn derSimile.
Welt zugehet/ das offters Koͤnige/ Fuͤrſten/ Herꝛen/ oder
ſonſten vornehme vermoͤgende Leute/ die trewen dienſte/
jhrer Diener mit beſondern Gnaden geſchencken pflegen
zu vergelten: Alſo nun thut jhme auch der groſſe Him̃els
Koͤnig/ der leſſet auch die trewen vnd beſtendigen dienſte
ſeiner glaͤubigen nit vnbelohnet. Ja in der Welt pflegets
auch offters zugeſchehen/ das manchem ſeine trewe dienſte
mit dem hoͤchſten Vndanck belohnet werden/ das es heiſt/
wie man im gemeinen Sprichwort pfleget zuſagen/ Vn-
danck in fine laborũ, Wie ſolchen Vndanck von ſeinem
vntrewen Schwaͤher dem Laban erfahren muſte Jacob/Geneſ. 31.
ꝟ.
7. 36.

wie zu leſen/ Geneſ. 31. verſ. 7. 36. Der Koͤnig David von
Saul/ 1. Sam. 18. v. 11. Deßgleichen der Prieſter Jojadas1. Sam. 18.
ꝟ.
11.

von dem Koͤnige Joas, welchen er beym Leben vnd Koͤnig-
reich erhalten. Aber Joas vergaß gar bald ď Barmhertzig-

keit
F
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[[41]/0041] Chriſtliche Leich vnd Ehrenpredigt. Ander Theyl. WEil aber Gott iſt ein Mildreicher ver- gelter alles gutten/ der wil auch ſolche Trew/ von ſeinen Glaͤubigen jhm geleyſtet/ keines weges vnvergolten laſſen/ Sondern herꝛlich vnd auß Gnaden dieſelbe belohnen/ wie er in dieſen angezogenen Worten verheiſchet: Biß getrew/ ſagt er/ biß ans ende/ ſo wil Jch dir die Crone des Lebens geben/ bey welcher Verheiſchung wir dann zu betrachten/ haben Nachfolgende Zwey ſtuͤcklein. De piorum præmio. Dabey wir zu betrachten haben. I. Dantis Majeſtatem. Den Mayeſtaͤtiſchen HErꝛn/ welcher ſolch koͤſtliches Gnaden geſchenck giebet/ denen ſo biß ans Ende getrew verbleyben. Welcher ſeine getrewe Chriſten/ ſo jhme beſtendig vnd trewlich dienen/ reichlich begnaden vnd begaben wil. Denn gleich wie es inn der Welt zugehet/ das offters Koͤnige/ Fuͤrſten/ Herꝛen/ oder ſonſten vornehme vermoͤgende Leute/ die trewen dienſte/ jhrer Diener mit beſondern Gnaden geſchencken pflegen zu vergelten: Alſo nun thut jhme auch der groſſe Him̃els Koͤnig/ der leſſet auch die trewen vnd beſtendigen dienſte ſeiner glaͤubigen nit vnbelohnet. Ja in der Welt pflegets auch offters zugeſchehen/ das manchem ſeine trewe dienſte mit dem hoͤchſten Vndanck belohnet werden/ das es heiſt/ wie man im gemeinen Sprichwort pfleget zuſagen/ Vn- danck in fine laborũ, Wie ſolchen Vndanck von ſeinem vntrewen Schwaͤher dem Laban erfahren muſte Jacob/ wie zu leſen/ Geneſ. 31. verſ. 7. 36. Der Koͤnig David von Saul/ 1. Sam. 18. v. 11. Deßgleichen der Prieſter Jojadas von dem Koͤnige Joas, welchen er beym Leben vnd Koͤnig- reich erhalten. Aber Joas vergaß gar bald ď Barmhertzig- keit I. Dantis Majeſtatẽ. Simile. Geneſ. 31. ꝟ. 7. 36. 1. Sam. 18. ꝟ. 11. F

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Zitationshilfe: Millichius, Leonhartus: Christliche Leich vnd Ehrenpredigt. Oels, 1624, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508137/41>, abgerufen am 28.03.2024.