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Löwe, Valentin: Eine kurtze Evangelische Trost-Predigt. Leipzig, 1610.

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Leichpredigt.
der Zukunfft des HErrn/ werden denen nicht vor-
kommen/ die da schlaffen: Denn er selbst der
HErr wird mit einem Feldgeschrey vnd stimme
des Ertzengels/ vnd mit der Posaunen Gottes her-
nieder kommen vom Himmel/ Vnd die Todten
in Christo werden aufferstehen zu erst: Darnach
wir/ die wir leben vnd vberbleiben/ werden zugleich
mit denselbigen hingezucket werden dem Herrn
entgegen in der lufft/ vnnd werden also bey dem
HErrn seyn allezeit. So tröstet euch nun mit die-
sen worten vntereinander.

Allhie müssen wir/ lieben Christen/ wissen/ daß der auß-
erwehlte Rüstzeug Gottes Paulus/ mit diesen worten sich
auff eine an jhn gebrachte sonderliche frage resolviret:
Denn die Thessalonicher hatten durch Timotheum, sei-1. Tim. 1.
nen im glauben rechtschaffenen Sohn/ von jhme zu wissen
begeret/ wie es in der Aufferstehung der Todten zugehen
würde/ Vnd ob die/ welche des HErrn Tag lebendig er-
greiffen würde/ allein zum ewigen leben gelangen/ Oder/
ob auch die abgestorbene gleubige Christen/ zu der vnuer-
genglichen seligkeit aufferstehen/ vnd welche vnter beyden
parten den vorsprung haben würden.

Hierauff antwortet der hochbegabte Doctor der
Heyden gebürlich/ vnd damit sein bericht desto mehr glau-
bens finden möchte/ ermahnet er anfenglich die Thessaloni-
cher/ daß sie seine rede für ein vnbetriegliches wort der war-
heit erkennen/ vnd wissen solten/ daß er jhnen nichts vnge-
wisses fürtrage. Nachmals führet er seinen geliebten
Seelenschäflein etliche Pünctlein zu gemühte: Denn
erstlichen meldet er/ Wer die Todten aufferwecken
werde/ nemlich der Herr selbsten/ das ist/ der hoch-

gelobte

Leichpredigt.
der Zukunfft des HErrn/ werden denen nicht vor-
kommen/ die da ſchlaffen: Denn er ſelbſt der
HErr wird mit einem Feldgeſchrey vnd ſtimme
des Ertzengels/ vnd mit der Poſaunen Gottes her-
nieder kommen vom Himmel/ Vnd die Todten
in Chriſto werden aufferſtehen zu erſt: Darnach
wir/ die wir leben vñ vberbleiben/ werden zugleich
mit denſelbigen hingezucket werden dem Herrn
entgegen in der lufft/ vnnd werden alſo bey dem
HErrn ſeyn allezeit. So troͤſtet euch nun mit die-
ſen worten vntereinander.

Allhie muͤſſen wir/ lieben Chriſten/ wiſſen/ daß der auß-
erwehlte Ruͤſtzeug Gottes Paulus/ mit dieſen worten ſich
auff eine an jhn gebrachte ſonderliche frage reſolviret:
Denn die Theſſalonicher hatten durch Timotheum, ſei-1. Tim. 1.
nen im glauben rechtſchaffenen Sohn/ von jhme zu wiſſen
begeret/ wie es in der Aufferſtehung der Todten zugehen
wuͤrde/ Vnd ob die/ welche des HErrn Tag lebendig er-
greiffen wuͤrde/ allein zum ewigen leben gelangen/ Oder/
ob auch die abgeſtorbene gleubige Chriſten/ zu der vnuer-
genglichen ſeligkeit aufferſtehen/ vnd welche vnter beyden
parten den vorſprung haben wuͤrden.

Hierauff antwortet der hochbegabte Doctor der
Heyden gebuͤrlich/ vnd damit ſein bericht deſto mehr glau-
bens finden moͤchte/ ermahnet er anfenglich die Theſſaloni-
cher/ daß ſie ſeine rede fuͤr ein vnbetriegliches wort der war-
heit erkennen/ vnd wiſſen ſolten/ daß er jhnen nichts vnge-
wiſſes fuͤrtrage. Nachmals fuͤhret er ſeinen geliebten
Seelenſchaͤflein etliche Puͤnctlein zu gemuͤhte: Denn
erſtlichen meldet er/ Wer die Todten aufferwecken
werde/ nemlich der Herr ſelbſten/ das iſt/ der hoch-

gelobte
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[0023] Leichpredigt. der Zukunfft des HErrn/ werden denen nicht vor- kommen/ die da ſchlaffen: Denn er ſelbſt der HErr wird mit einem Feldgeſchrey vnd ſtimme des Ertzengels/ vnd mit der Poſaunen Gottes her- nieder kommen vom Himmel/ Vnd die Todten in Chriſto werden aufferſtehen zu erſt: Darnach wir/ die wir leben vñ vberbleiben/ werden zugleich mit denſelbigen hingezucket werden dem Herrn entgegen in der lufft/ vnnd werden alſo bey dem HErrn ſeyn allezeit. So troͤſtet euch nun mit die- ſen worten vntereinander. Allhie muͤſſen wir/ lieben Chriſten/ wiſſen/ daß der auß- erwehlte Ruͤſtzeug Gottes Paulus/ mit dieſen worten ſich auff eine an jhn gebrachte ſonderliche frage reſolviret: Denn die Theſſalonicher hatten durch Timotheum, ſei- nen im glauben rechtſchaffenen Sohn/ von jhme zu wiſſen begeret/ wie es in der Aufferſtehung der Todten zugehen wuͤrde/ Vnd ob die/ welche des HErrn Tag lebendig er- greiffen wuͤrde/ allein zum ewigen leben gelangen/ Oder/ ob auch die abgeſtorbene gleubige Chriſten/ zu der vnuer- genglichen ſeligkeit aufferſtehen/ vnd welche vnter beyden parten den vorſprung haben wuͤrden. 1. Tim. 1. Hierauff antwortet der hochbegabte Doctor der Heyden gebuͤrlich/ vnd damit ſein bericht deſto mehr glau- bens finden moͤchte/ ermahnet er anfenglich die Theſſaloni- cher/ daß ſie ſeine rede fuͤr ein vnbetriegliches wort der war- heit erkennen/ vnd wiſſen ſolten/ daß er jhnen nichts vnge- wiſſes fuͤrtrage. Nachmals fuͤhret er ſeinen geliebten Seelenſchaͤflein etliche Puͤnctlein zu gemuͤhte: Denn erſtlichen meldet er/ Wer die Todten aufferwecken werde/ nemlich der Herr ſelbſten/ das iſt/ der hoch- gelobte

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Zitationshilfe: Löwe, Valentin: Eine kurtze Evangelische Trost-Predigt. Leipzig, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508615/23>, abgerufen am 29.03.2024.