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Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.

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schaffen seyn/ muß über das vorige wissen dazu kom-
men/ daß ein Christ auch recht gleube von GOttRom. 5.
nach dem
Evangelio.

nach dem Evangelio/ auß welches Offenbahrung
Er die Welt also geliebet hat/ da Wir noch Sün-
der und seine Feinde waren/ ob Er wol überall
nichts an Unß ersehen/ was liebens were wehrt ge-1. Joh. 2.
" 5.

west/ die weil die gantze Welt im Argen lag/ voller
Augenlust/ Fleisches lust und Hoffertigen Lebens;
Und also ist seine Liebe unendlich und von Ewigkeit
her/ gleich wie Er selber Ewig ist/ weit und aber
weit vor unserer Liebe hergegangen/ die wie je in
gutten Wercken beweisen können; Darinnen denn
unserm lieben GOtt auch aller Ruhm und Preiß
bleibt in dem Handel unserer Gerechtwerdung/ in
dem Er Unß arme Menschen also geliebt hat/ ehe
Wir dran gedacht haben.

Solche seine Göttliche Liebe ist nicht geringe
gewest/ dieweil Er Sie mit dem allerteuresten Ge-
schenck/ darüber Er im Himmel und auf Erden
kein höhers gehabt/ mit seinem allerliebsten Soh-
ne selbst dem Menschen bewiesen/ welchen/ unge-Joh. 3.
acht Er war der Glantz seiner Herrligkeit/ den
noch so tieff gedemüttiget/ daß Er sich nach seinerPhil. 2.
Ewigen GOttheit in unser armes Fleisch verklei-
det/ nicht nur Unser Bruder nach dem Fleisch/ son-
deru Unser allerniedrigster Knecht worden ist/ der
mit seinem allerschmählichsten Leiden und Sterben
am Creutz unsere Schuld und Straafe getragen/

abge-
C

ſchaffen ſeyn/ muß uͤber das vorige wiſſen dazu kom-
men/ daß ein Chriſt auch recht gleube von GOttRom. 5.
nach dem
Evangelio.

nach dem Evangelio/ auß welches Offenbahrung
Er die Welt alſo geliebet hat/ da Wir noch Suͤn-
der und ſeine Feinde waren/ ob Er wol uͤberall
nichts an Unß erſehen/ was liebens were wehrt ge-1. Joh. 2.
〃 5.

weſt/ die weil die gantze Welt im Argen lag/ voller
Augenluſt/ Fleiſches luſt und Hoffertigen Lebens;
Und alſo iſt ſeine Liebe unendlich und von Ewigkeit
her/ gleich wie Er ſelber Ewig iſt/ weit und aber
weit vor unſerer Liebe hergegangen/ die wie je in
gutten Wercken beweiſen koͤnnen; Darinnen denn
unſerm lieben GOtt auch aller Ruhm und Preiß
bleibt in dem Handel unſerer Gerechtwerdung/ in
dem Er Unß arme Menſchen alſo geliebt hat/ ehe
Wir dran gedacht haben.

Solche ſeine Goͤttliche Liebe iſt nicht geringe
geweſt/ dieweil Er Sie mit dem allerteureſten Ge-
ſchenck/ daruͤber Er im Himmel und auf Erden
kein hoͤhers gehabt/ mit ſeinem allerliebſten Soh-
ne ſelbſt dem Menſchen bewieſen/ welchen/ unge-Joh. 3.
acht Er war der Glantz ſeiner Herrligkeit/ den
noch ſo tieff gedemuͤttiget/ daß Er ſich nach ſeinerPhil. 2.
Ewigen GOttheit in unſer armes Fleiſch verklei-
det/ nicht nur Unſer Bruder nach dem Fleiſch/ ſon-
deru Unſer allerniedrigſter Knecht worden iſt/ der
mit ſeinem allerſchmaͤhlichſten Leiden und Sterben
am Creutz unſere Schuld und Straafe getragen/

abge-
C
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[0017] ſchaffen ſeyn/ muß uͤber das vorige wiſſen dazu kom- men/ daß ein Chriſt auch recht gleube von GOtt nach dem Evangelio/ auß welches Offenbahrung Er die Welt alſo geliebet hat/ da Wir noch Suͤn- der und ſeine Feinde waren/ ob Er wol uͤberall nichts an Unß erſehen/ was liebens were wehrt ge- weſt/ die weil die gantze Welt im Argen lag/ voller Augenluſt/ Fleiſches luſt und Hoffertigen Lebens; Und alſo iſt ſeine Liebe unendlich und von Ewigkeit her/ gleich wie Er ſelber Ewig iſt/ weit und aber weit vor unſerer Liebe hergegangen/ die wie je in gutten Wercken beweiſen koͤnnen; Darinnen denn unſerm lieben GOtt auch aller Ruhm und Preiß bleibt in dem Handel unſerer Gerechtwerdung/ in dem Er Unß arme Menſchen alſo geliebt hat/ ehe Wir dran gedacht haben. Rom. 5. nach dem Evangelio. 1. Joh. 2. 〃 5. Solche ſeine Goͤttliche Liebe iſt nicht geringe geweſt/ dieweil Er Sie mit dem allerteureſten Ge- ſchenck/ daruͤber Er im Himmel und auf Erden kein hoͤhers gehabt/ mit ſeinem allerliebſten Soh- ne ſelbſt dem Menſchen bewieſen/ welchen/ unge- acht Er war der Glantz ſeiner Herrligkeit/ den noch ſo tieff gedemuͤttiget/ daß Er ſich nach ſeiner Ewigen GOttheit in unſer armes Fleiſch verklei- det/ nicht nur Unſer Bruder nach dem Fleiſch/ ſon- deru Unſer allerniedrigſter Knecht worden iſt/ der mit ſeinem allerſchmaͤhlichſten Leiden und Sterben am Creutz unſere Schuld und Straafe getragen/ abge- Joh. 3. Phil. 2. C

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509342/17>, abgerufen am 23.04.2024.