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Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.

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sich wie GOtt sein GOtt gewest in den vori-
gen Zeiten/ also werde Ers auch sein in den Zukünf-Esa. 16.
tigen/ und werde Jhn tragen bis ins Alter: Und
wie Er das gutte Werck in Jhm angefangen/ also
werde Ers auch vollführen bis auf den Tag JEsu
Christi Phil 1. Jst das nicht Belohnung gnug/Phil. 1.
wie hette Er gewüntschter Leben können? Jst nun
Eurem Seeligen Herren/ Herrn Vater/ Bruder
und Freunde durch das gantze Leben wol gewest/
warumb wil Euch übel sein/ denn so Jhr mit Jhm
den Herren fürchtet/ ist sein wolergehen Euer
worden.

Wie nun im Leben/ also ist Jhm auch im to-
de wol gewest/ denn der treue GOtt/ der Jhm
durch sein gantzes Leben hat wol sein lassen/ wie kun-
te Ers Jhm am letzten Ende verterben/ denn wer
den Herren fürchtet/ dem sols auch wolgehen
in seiner letzten noth sagt Syr. 1. Derselbe treue
GOtt versicherte sein Hertz durch den Heil. Geist
im Glauben/ daß sein Sterben würde Seelig sein/
drumb Jhr auch keine Angst/ Furcht und Bitter-
keit deß Todes bey Jhm gesehen habt. Wol
ist Jhm itzt in alle Ewigkeit/ seine Seele ist schon
bey Christo in Himmlischer Freud und Seeligkeit.

Der Leib auch in seiner Kammer
schläft ohn sorgen sanft und wol
und verschläft den grossen Jammer
dessen

ſich wie GOtt ſein GOtt geweſt in den vori-
gen Zeiten/ alſo werde Ers auch ſein in den Zukuͤnf-Eſa. 16.
tigen/ und werde Jhn tragen bis ins Alter: Und
wie Er das gutte Werck in Jhm angefangen/ alſo
werde Ers auch vollfuͤhren bis auf den Tag JEſu
Chriſti Phil 1. Jſt das nicht Belohnung gnug/Phil. 1.
wie hette Er gewuͤntſchter Leben koͤnnen? Jſt nun
Eurem Seeligen Herren/ Herrn Vater/ Bruder
und Freunde durch das gantze Leben wol geweſt/
warumb wil Euch uͤbel ſein/ denn ſo Jhr mit Jhm
den Herren fuͤrchtet/ iſt ſein wolergehen Euer
worden.

Wie nun im Leben/ alſo iſt Jhm auch im to-
de wol geweſt/ denn der treue GOtt/ der Jhm
durch ſein gantzes Leben hat wol ſein laſſen/ wie kun-
te Ers Jhm am letzten Ende verterben/ denn wer
den Herren fuͤrchtet/ dem ſols auch wolgehen
in ſeiner letzten noth ſagt Syr. 1. Derſelbe treue
GOtt verſicherte ſein Hertz durch den Heil. Geiſt
im Glauben/ daß ſein Sterben wuͤrde Seelig ſein/
drumb Jhr auch keine Angſt/ Furcht und Bitter-
keit deß Todes bey Jhm geſehen habt. Wol
iſt Jhm itzt in alle Ewigkeit/ ſeine Seele iſt ſchon
bey Chriſto in Him̃liſcher Freud und Seeligkeit.

Der Leib auch in ſeiner Kammer
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[0039] ſich wie GOtt ſein GOtt geweſt in den vori- gen Zeiten/ alſo werde Ers auch ſein in den Zukuͤnf- tigen/ und werde Jhn tragen bis ins Alter: Und wie Er das gutte Werck in Jhm angefangen/ alſo werde Ers auch vollfuͤhren bis auf den Tag JEſu Chriſti Phil 1. Jſt das nicht Belohnung gnug/ wie hette Er gewuͤntſchter Leben koͤnnen? Jſt nun Eurem Seeligen Herren/ Herrn Vater/ Bruder und Freunde durch das gantze Leben wol geweſt/ warumb wil Euch uͤbel ſein/ denn ſo Jhr mit Jhm den Herren fuͤrchtet/ iſt ſein wolergehen Euer worden. Eſa. 16. Phil. 1. Wie nun im Leben/ alſo iſt Jhm auch im to- de wol geweſt/ denn der treue GOtt/ der Jhm durch ſein gantzes Leben hat wol ſein laſſen/ wie kun- te Ers Jhm am letzten Ende verterben/ denn wer den Herren fuͤrchtet/ dem ſols auch wolgehen in ſeiner letzten noth ſagt Syr. 1. Derſelbe treue GOtt verſicherte ſein Hertz durch den Heil. Geiſt im Glauben/ daß ſein Sterben wuͤrde Seelig ſein/ drumb Jhr auch keine Angſt/ Furcht und Bitter- keit deß Todes bey Jhm geſehen habt. Wol iſt Jhm itzt in alle Ewigkeit/ ſeine Seele iſt ſchon bey Chriſto in Him̃liſcher Freud und Seeligkeit. Der Leib auch in ſeiner Kammer ſchlaͤft ohn ſorgen ſanft und wol und verſchlaͤft den groſſen Jammer deſſen

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509342/39>, abgerufen am 18.04.2024.