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Origanus, Elias: Pia ad Mortem Praeparatio. Liegnitz, 1615.

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gen einander selbst/ vnd auch gegen jhren Kindern ge-
wesen ist. Vnd eben diß grosse vnd schwere Haus-
Creutz/ hat auch der frome vnd getrewe Gott aus
Väterlichem raht vnd willen dem Herrn PfarrErn
allhie zugeschickt/ Sintemal er jhm an der nechsten
Mitwoch/ seine HaußEhre/ mit deren er eine zeitlang
in rechter lieb vnd einigkeit/ in der Ehe gelebet/ auch
durch sie/ mit lieben Kindern ist gesegnet worden/
mit vberaus grossem hertzleid von der seiten hat hin-
weg genommen. An welcher dann der gutte Herr
verlohren hat ein fromes Eheweib/ so jhn von hertzen
hat geehret/ geliebet/ seiner auch alß eines steten Pa-
cienten
treulich gepfleget vnd gewartet/ auch alles in
der Wirtschafft vernünfftig angestellet vnd wol ver-
sorget. Die Kinder (deren drey noch zart vnd klein)
haben verlohren eine frome Mutter/ die sie hertzlich
hat geliebet/ vnd sie zu aller Gottseligkeit/ zucht vnd
ehrbarkeit fleissig aufferzogen. Das Gesinde hat ver-
lohren eine frome Fraw/ die sie nicht allein zur Ar-
beit/ sondern auch zu allem gutten hat angewiesen/
vnd sich vmb sie wol verdienet. Diß Dorff hat ver-
lohren eine frome PfarrFraw/ so diese Gemeine mit
trewen hat gemeinet/ hertzlich für jhre selige wolfahrt
zu Gott gebetet/ sich wolthätig gegen den dürfftigen
erzeiget/ ist auch Jedermänniglich/ sonderlich den
Weibesbildern mit allen Christlichen Tugenden vor-
gegangen/ die S. Paulus in seiner 1. Tim. 2. cap.
von einem jeden fromen Weibe fodert vnd haben wil.
Vnd ich/ mein Weib vnd Kinder/ haben auch an jhr
verlohren eine grosgünstige vnd vielgeliebte Fraw
Gevatterin vnd Patin/ von deren wir viel wolthaten

empfan-

gen einander ſelbſt/ vnd auch gegen jhren Kindern ge-
weſen iſt. Vnd eben diß groſſe vnd ſchwere Haus-
Creutz/ hat auch der frome vnd getrewe Gott aus
Vaͤterlichem raht vnd willen dem Herrn PfarrErn
allhie zugeſchickt/ Sintemal er jhm an der nechſten
Mitwoch/ ſeine HaußEhre/ mit deren er eine zeitlang
in rechter lieb vnd einigkeit/ in der Ehe gelebet/ auch
durch ſie/ mit lieben Kindern iſt geſegnet worden/
mit vberaus groſſem hertzleid von der ſeiten hat hin-
weg genommen. An welcher dann der gutte Herr
verlohren hat ein fromes Eheweib/ ſo jhn von hertzen
hat geehret/ geliebet/ ſeiner auch alß eines ſteten Pa-
cienten
treulich gepfleget vnd gewartet/ auch alles in
der Wirtſchafft vernuͤnfftig angeſtellet vnd wol ver-
ſorget. Die Kinder (deren drey noch zart vnd klein)
haben verlohren eine frome Mutter/ die ſie hertzlich
hat geliebet/ vnd ſie zu aller Gottſeligkeit/ zucht vnd
ehrbarkeit fleiſſig aufferzogen. Das Geſinde hat ver-
lohren eine frome Fraw/ die ſie nicht allein zur Ar-
beit/ ſondern auch zu allem gutten hat angewieſen/
vnd ſich vmb ſie wol verdienet. Diß Dorff hat ver-
lohren eine frome PfarrFraw/ ſo dieſe Gemeine mit
trewen hat gemeinet/ hertzlich fuͤr jhre ſelige wolfahrt
zu Gott gebetet/ ſich wolthaͤtig gegen den duͤrfftigen
erzeiget/ iſt auch Jedermaͤnniglich/ ſonderlich den
Weibesbildern mit allen Chriſtlichen Tugenden vor-
gegangen/ die S. Paulus in ſeiner 1. Tim. 2. cap.
von einem jeden fromen Weibe fodert vnd haben wil.
Vnd ich/ mein Weib vnd Kinder/ haben auch an jhr
verlohren eine grosguͤnſtige vnd vielgeliebte Fraw
Gevatterin vnd Patin/ von deren wir viel wolthaten

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Zitationshilfe: Origanus, Elias: Pia ad Mortem Praeparatio. Liegnitz, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509377/8>, abgerufen am 28.03.2024.