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Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626].

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Christlicher LeichSermon.
in seinem Gebet/ vnnd spricht: Pater, volo,
Vater/ ich wil/ daß wo ich bin/ auch die
bey mir seyn/ die du mir gegeben hast.

Da hören wir/ wie vns vnser lieber Bru-
der vnnd Jmmanuel den Artickel des ewigen
Lebens mit seinem göttlichen Willen versi-
chert/ das wir im geringsten nicht daran zuChristi vnd
seines Va-
ters Wille ist
ein Wille.

zweiffeln haben. Nun ist des HErrn Christi
vnnd Gottes des himlischen Vaters Wille/
nicht ein widerwertiger Wille/ sondern was
der Sohn wil/ das wil auch der Vater: Er
sondert sich nicht ab von dem Sohne/ was
dem Sohne gefellet/ das gefellet auch dem
Vater: Sein Wille gegen dem Menschen ist
voller Gnade vnd Barmhertzigkeit. Danner
nicht aus Haß/ sondern auß lauter Gnade/
Güte vnnd rechtschaffener Liebe vns seinen
Sohn geschencket vnd gegeben hat/ vnd zwar
hat er jhn gegeben in den Todt des Creutzes/
Phil. 2. Er hat jhn darzu gesendet/ das Er vnsv. 8.
heilen vnd verbinden/ das er vns trösten vnd
erquicken solle/ Er hat jhn gesalbet vnd gesand/
den Elenden zu predigen/ die zubrochenen Her-
tzen zu verbinden/ zu predigen den Gefange-
nen eine Erledigung/ den Gebundenen eine

öffnung/
C 3

Chriſtlicher LeichSermon.
in ſeinem Gebet/ vnnd ſpricht: Pater, volo,
Vater/ ich wil/ daß wo ich bin/ auch die
bey mir ſeyn/ die du mir gegeben haſt.

Da hoͤren wir/ wie vns vnſer lieber Bru-
der vnnd Jmmanuel den Artickel des ewigen
Lebens mit ſeinem goͤttlichen Willen verſi-
chert/ das wir im geringſten nicht daran zuChriſti vnd
ſeines Va-
ters Wille iſt
ein Wille.

zweiffeln haben. Nun iſt des HErrn Chriſti
vnnd Gottes des himliſchen Vaters Wille/
nicht ein widerwertiger Wille/ ſondern was
der Sohn wil/ das wil auch der Vater: Er
ſondert ſich nicht ab von dem Sohne/ was
dem Sohne gefellet/ das gefellet auch dem
Vater: Sein Wille gegen dem Menſchen iſt
voller Gnade vnd Barmhertzigkeit. Danner
nicht aus Haß/ ſondern auß lauter Gnade/
Guͤte vnnd rechtſchaffener Liebe vns ſeinen
Sohn geſchencket vnd gegeben hat/ vnd zwar
hat er jhn gegeben in den Todt des Creutzes/
Phil. 2. Er hat jhn darzu geſendet/ das Er vnsv. 8.
heilen vnd verbinden/ das er vns troͤſten vnd
erquicken ſolle/ Er hat jhn geſalbet vñ geſand/
den Elenden zu predigen/ die zubrochenen Her-
tzen zu verbinden/ zu predigen den Gefange-
nen eine Erledigung/ den Gebundenen eine

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[[21]/0021] Chriſtlicher LeichSermon. in ſeinem Gebet/ vnnd ſpricht: Pater, volo, Vater/ ich wil/ daß wo ich bin/ auch die bey mir ſeyn/ die du mir gegeben haſt. Da hoͤren wir/ wie vns vnſer lieber Bru- der vnnd Jmmanuel den Artickel des ewigen Lebens mit ſeinem goͤttlichen Willen verſi- chert/ das wir im geringſten nicht daran zu zweiffeln haben. Nun iſt des HErrn Chriſti vnnd Gottes des himliſchen Vaters Wille/ nicht ein widerwertiger Wille/ ſondern was der Sohn wil/ das wil auch der Vater: Er ſondert ſich nicht ab von dem Sohne/ was dem Sohne gefellet/ das gefellet auch dem Vater: Sein Wille gegen dem Menſchen iſt voller Gnade vnd Barmhertzigkeit. Danner nicht aus Haß/ ſondern auß lauter Gnade/ Guͤte vnnd rechtſchaffener Liebe vns ſeinen Sohn geſchencket vnd gegeben hat/ vnd zwar hat er jhn gegeben in den Todt des Creutzes/ Phil. 2. Er hat jhn darzu geſendet/ das Er vns heilen vnd verbinden/ das er vns troͤſten vnd erquicken ſolle/ Er hat jhn geſalbet vñ geſand/ den Elenden zu predigen/ die zubrochenen Her- tzen zu verbinden/ zu predigen den Gefange- nen eine Erledigung/ den Gebundenen eine oͤffnung/ Chriſti vnd ſeines Va- ters Wille iſt ein Wille. v. 8. C 3

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Zitationshilfe: Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626], S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509967/21>, abgerufen am 20.04.2024.