Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626].

Bild:
<< vorherige Seite
Christlicher LeichSermon.

Grosse Frew-
de von dem
Anschawen
Gottes.
Denn solche Anschawung deß lebendigen
Gottes wird nicht ein blosses nichts wircken-
des sehen seyn/ sondern solcher Anblick wird
grosse vnaußsprechliche Frewde in den Auß-
erwehlten erwecken/ daß es wird heissen/ wie
abermal Augustinus saget: Ibi amabimus sine
modo, videbimus sine fastidio, gaudebimus sine
termino:
Dort werden wir lieben ohne alle
maß/ wir werden die Majestät GOTtes an-
schawen ohn allen vberdruß/ vnd werden vns
frewen ohne ende vnd auffhören.

Vom Gottseligen ErtzVater Jacob lesen
v. 16. & seq.wir Genes. 28. daß er im trawm/ als er in Me-
sopotamiam reisete/ eine Leiter gesehen/ die mit
einer Spitze oben am Himmel/ mit der andern
vnten auff Erden anstöst/ an welcher die En-
gel Gottes auff- vnd absteigen/ darüber wird
er so hertzlich froh/ daß er außschreyet vnd sa-
get: Gewißlich ist der HErr an diesem Ort/
vnd ich wusts nicht. Wie heilig ist diese städte/
hie ist nichts anders denn Gottes Hauß/ vnd
hie ist die Pforte deß Himmels. Vnd als er wie-
der auff dem heimwege ist/ vnd mit dem Soh-
ne Gottes ringet/ vnd nach erhaltenem Sieg
den Segen bekömmet/ daß er nicht mehr solle
Jacob/ sondern Jsrael heissen/ Vnnd etlicher

massen
Chriſtlicher LeichSermon.

Groſſe Frew-
de von dem
Anſchawen
Gottes.
Denn ſolche Anſchawung deß lebendigen
Gottes wird nicht ein bloſſes nichts wircken-
des ſehen ſeyn/ ſondern ſolcher Anblick wird
groſſe vnaußſprechliche Frewde in den Auß-
erwehlten erwecken/ daß es wird heiſſen/ wie
abermal Auguſtinus ſaget: Ibi amabimus ſine
modo, videbimus ſine faſtidio, gaudebimus ſine
termino:
Dort werden wir lieben ohne alle
maß/ wir werden die Majeſtaͤt GOTtes an-
ſchawen ohn allen vberdruß/ vnd werden vns
frewen ohne ende vnd auffhoͤren.

Vom Gottſeligen ErtzVater Jacob leſen
v. 16. & ſeq.wir Geneſ. 28. daß er im trawm/ als er in Me-
ſopotamiam reiſete/ eine Leiter geſehen/ die mit
einer Spitze oben am Himmel/ mit der andern
vnten auff Erden anſtoͤſt/ an welcher die En-
gel Gottes auff- vnd abſteigen/ daruͤber wird
er ſo hertzlich froh/ daß er außſchreyet vnd ſa-
get: Gewißlich iſt der HErr an dieſem Ort/
vnd ich wuſts nicht. Wie heilig iſt dieſe ſtaͤdte/
hie iſt nichts anders denn Gottes Hauß/ vnd
hie iſt die Pforte deß Him̃els. Vnd als er wie-
der auff dem heimwege iſt/ vnd mit dem Soh-
ne Gottes ringet/ vnd nach erhaltenem Sieg
den Segen bekoͤmmet/ daß er nicht mehr ſolle
Jacob/ ſondern Jſrael heiſſen/ Vnnd etlicher

maſſen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0040" n="[40]"/>
            <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tlicher LeichSermon.</hi> </fw><lb/>
            <p><note place="left">Gro&#x017F;&#x017F;e Frew-<lb/>
de von dem<lb/>
An&#x017F;chawen<lb/>
Gottes.</note>Denn &#x017F;olche An&#x017F;chawung deß lebendigen<lb/>
Gottes wird nicht ein blo&#x017F;&#x017F;es nichts wircken-<lb/>
des &#x017F;ehen &#x017F;eyn/ &#x017F;ondern &#x017F;olcher Anblick wird<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e vnauß&#x017F;prechliche Frewde in den Auß-<lb/>
erwehlten erwecken/ daß es wird hei&#x017F;&#x017F;en/ wie<lb/>
abermal <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ibi amabimus &#x017F;ine<lb/>
modo, videbimus &#x017F;ine fa&#x017F;tidio, gaudebimus &#x017F;ine<lb/>
termino:</hi></hi> Dort werden wir lieben ohne alle<lb/>
maß/ wir werden die Maje&#x017F;ta&#x0364;t GOTtes an-<lb/>
&#x017F;chawen ohn allen vberdruß/ vnd werden vns<lb/>
frewen ohne ende vnd auffho&#x0364;ren.</p><lb/>
            <p>Vom Gott&#x017F;eligen ErtzVater <hi rendition="#aq">Jacob</hi> le&#x017F;en<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">v. 16. &amp; &#x017F;eq.</hi></note>wir <hi rendition="#aq">Gene&#x017F;.</hi> 28. daß er im trawm/ als er in Me-<lb/>
&#x017F;opotamiam rei&#x017F;ete/ eine Leiter ge&#x017F;ehen/ die mit<lb/>
einer Spitze oben am Himmel/ mit der andern<lb/>
vnten auff Erden an&#x017F;to&#x0364;&#x017F;t/ an welcher die En-<lb/>
gel Gottes auff- vnd ab&#x017F;teigen/ daru&#x0364;ber wird<lb/>
er &#x017F;o hertzlich froh/ daß er auß&#x017F;chreyet vnd &#x017F;a-<lb/>
get: Gewißlich i&#x017F;t der HErr an die&#x017F;em Ort/<lb/>
vnd ich wu&#x017F;ts nicht. Wie heilig i&#x017F;t die&#x017F;e &#x017F;ta&#x0364;dte/<lb/>
hie i&#x017F;t nichts anders denn Gottes Hauß/ vnd<lb/>
hie i&#x017F;t die Pforte deß Him&#x0303;els. Vnd als er wie-<lb/>
der auff dem heimwege i&#x017F;t/ vnd mit dem Soh-<lb/>
ne Gottes ringet/ vnd nach erhaltenem Sieg<lb/>
den Segen beko&#x0364;mmet/ daß er nicht mehr &#x017F;olle<lb/>
Jacob/ &#x017F;ondern J&#x017F;rael hei&#x017F;&#x017F;en/ Vnnd etlicher<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">ma&#x017F;&#x017F;en</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[40]/0040] Chriſtlicher LeichSermon. Denn ſolche Anſchawung deß lebendigen Gottes wird nicht ein bloſſes nichts wircken- des ſehen ſeyn/ ſondern ſolcher Anblick wird groſſe vnaußſprechliche Frewde in den Auß- erwehlten erwecken/ daß es wird heiſſen/ wie abermal Auguſtinus ſaget: Ibi amabimus ſine modo, videbimus ſine faſtidio, gaudebimus ſine termino: Dort werden wir lieben ohne alle maß/ wir werden die Majeſtaͤt GOTtes an- ſchawen ohn allen vberdruß/ vnd werden vns frewen ohne ende vnd auffhoͤren. Groſſe Frew- de von dem Anſchawen Gottes. Vom Gottſeligen ErtzVater Jacob leſen wir Geneſ. 28. daß er im trawm/ als er in Me- ſopotamiam reiſete/ eine Leiter geſehen/ die mit einer Spitze oben am Himmel/ mit der andern vnten auff Erden anſtoͤſt/ an welcher die En- gel Gottes auff- vnd abſteigen/ daruͤber wird er ſo hertzlich froh/ daß er außſchreyet vnd ſa- get: Gewißlich iſt der HErr an dieſem Ort/ vnd ich wuſts nicht. Wie heilig iſt dieſe ſtaͤdte/ hie iſt nichts anders denn Gottes Hauß/ vnd hie iſt die Pforte deß Him̃els. Vnd als er wie- der auff dem heimwege iſt/ vnd mit dem Soh- ne Gottes ringet/ vnd nach erhaltenem Sieg den Segen bekoͤmmet/ daß er nicht mehr ſolle Jacob/ ſondern Jſrael heiſſen/ Vnnd etlicher maſſen v. 16. & ſeq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509967
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509967/40
Zitationshilfe: Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626], S. [40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509967/40>, abgerufen am 25.04.2024.