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Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das TrostSprüchlein Davids. Leipzig, [1630].

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Herrn Georg Herrens.
den/ sondern alle/ alle Sünden erlassen/ da-
rumb bittet auch David: Vnd vergib mir alle
meine Sünden/ sie sind erblich oder wircklich/
sie sind wissentlich oder vnwissentlich/ oder wie
sie mögen Namen haben.

Was bringet nu David für Motiven vnd
Vrsachen für/ warumb jhn Gott hierinnen er-
hören/ vnd jhn seines Gebets gewehren solle.
Die stehen in folgenden Worten: Denn ich
bin Einsam vnd Elend.
Jtem/ Siehe
an meinen Jammer vnd Elend. Jn diesen
Worten bringet David drey Vrsachen für/ da-
durch er Gott den Herren zur Barmher-
tzigkeit bewegen wil.

Die erste Vrsach stehet in dem Wörtlein/
Einsam/ wenn David klaget: Denn ich bin
Einsam/ durch diese Einsamkeit verstehet er
nichts anders/ als daß er sonst gantz Hülffloß/
vnd von menniglich verlassen sey/ wie der Pro-
phet Elias in der grawsamen Verfolgung kla-
get/ er sey alleine vberblieben/ 1. Reg. 18. vnd1. Reg. 1[8].
habe keine Hülffe bey einigem Menschen/ wider
das grewliche Wüten der Gottlosen Königin
Jsebel. Oder daß wir aus der Passions Hi-

storia
B

Herrn Georg Herrens.
den/ ſondern alle/ alle Suͤnden erlaſſen/ da-
rumb bittet auch David: Vnd vergib mir alle
meine Suͤnden/ ſie ſind erblich oder wircklich/
ſie ſind wiſſentlich oder vnwiſſentlich/ oder wie
ſie moͤgen Namen haben.

Was bringet nu David fuͤr Motiven vnd
Vrſachen fuͤr/ warumb jhn Gott hierinnen er-
hoͤren/ vnd jhn ſeines Gebets gewehren ſolle.
Die ſtehen in folgenden Worten: Denn ich
bin Einſam vnd Elend.
Jtem/ Siehe
an meinen Jammer vnd Elend. Jn dieſen
Worten bringet David drey Vrſachen fuͤr/ da-
durch er Gott den Herren zur Barmher-
tzigkeit bewegen wil.

Die erſte Vrſach ſtehet in dem Woͤrtlein/
Einſam/ wenn David klaget: Denn ich bin
Einſam/ durch dieſe Einſamkeit verſtehet er
nichts anders/ als daß er ſonſt gantz Huͤlffloß/
vnd von menniglich verlaſſen ſey/ wie der Pro-
phet Elias in der grawſamen Verfolgung kla-
get/ er ſey alleine vberblieben/ 1. Reg. 18. vnd1. Reg. 1[8].
habe keine Huͤlffe bey einigem Menſchen/ wider
das grewliche Wuͤten der Gottloſen Koͤnigin
Jſebel. Oder daß wir aus der Paſsions Hi-

ſtoria
B
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[[9]/0009] Herrn Georg Herrens. den/ ſondern alle/ alle Suͤnden erlaſſen/ da- rumb bittet auch David: Vnd vergib mir alle meine Suͤnden/ ſie ſind erblich oder wircklich/ ſie ſind wiſſentlich oder vnwiſſentlich/ oder wie ſie moͤgen Namen haben. Was bringet nu David fuͤr Motiven vnd Vrſachen fuͤr/ warumb jhn Gott hierinnen er- hoͤren/ vnd jhn ſeines Gebets gewehren ſolle. Die ſtehen in folgenden Worten: Denn ich bin Einſam vnd Elend. Jtem/ Siehe an meinen Jammer vnd Elend. Jn dieſen Worten bringet David drey Vrſachen fuͤr/ da- durch er Gott den Herren zur Barmher- tzigkeit bewegen wil. Die erſte Vrſach ſtehet in dem Woͤrtlein/ Einſam/ wenn David klaget: Denn ich bin Einſam/ durch dieſe Einſamkeit verſtehet er nichts anders/ als daß er ſonſt gantz Huͤlffloß/ vnd von menniglich verlaſſen ſey/ wie der Pro- phet Elias in der grawſamen Verfolgung kla- get/ er ſey alleine vberblieben/ 1. Reg. 18. vnd habe keine Huͤlffe bey einigem Menſchen/ wider das grewliche Wuͤten der Gottloſen Koͤnigin Jſebel. Oder daß wir aus der Paſsions Hi- ſtoria 1. Reg. 18. B

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Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das TrostSprüchlein Davids. Leipzig, [1630], S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510775/9>, abgerufen am 19.03.2024.