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Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

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phus und Athenischer Politicus dem Soloni, als er vor dem
reichen Lydischen Könige Croeso Audientz haben solte/ gab:
Er solte reden e edusa, e ekusa, aut minima aut jucunda.
Zwar jenes wird meine Unvermögenheit und Unbe-
redsamkeit ohn diß: Dieses aber/ weil ich ein harter1. Reg. XV. 6.
Bothe seyn muß/ nicht verrichten: Es sey denn daß
Euer Erlauchte Andachten und Christliche Liebe die Kraft
deß Heiligen Geistes von Gott mir erbitten wolten in ei-
nem andächtigen Vater Unser.

Text-Worte
Psalm XXVII. . 1. 2.

DEr HERR ist mein Licht/ und mein
Heil/ vor wem solt ich mich fürchten?
der HErr ist meines Lebens Krafft/ für wem
solt mir grauen?

Eingang.

ES war kein Wunder/ Erlauchte Andachten/
und in dem Herren geliebte/ schmertzlich be-
trübte Seelen/ daß die selige Seele/ unserer wei-
land Fürstlichen Frauen von der Leippe/ mit
jener gelehrten Ferrarerin Fulvia Olympia Morata; (D.
Andr. Güntheri P. P. Heidelberg. Uxore)
auß dem Mun-Phil. I. [23].
de deß Apostels Pauli seufftzete:

Dissolvi cupio, sedet haec sententia menti,
Esseque cum CHRISTO, sic mea vita viget.

Mein Hertzens wünschen ist allein
Erlöset und bey GOtt zu seyn!

Denn
E iij

phus und Atheniſcher Politicus dem Soloni, als er vor dem
reichen Lydiſchen Koͤnige Crœſo Audientz haben ſolte/ gab:
Er ſolte reden ἤ ἣδυςα, ἢ ἥκυςα, aut minima aut jucunda.
Zwar jenes wird meine Unvermoͤgenheit und Unbe-
redſamkeit ohn diß: Dieſes aber/ weil ich ein harter1. Reg. XV. 6.
Bothe ſeyn muß/ nicht verrichten: Es ſey denn daß
Euer Erlauchte Andachten und Chriſtliche Liebe die Kraft
deß Heiligen Geiſtes von Gott mir erbitten wolten in ei-
nem andaͤchtigen Vater Unſer.

Text-Worte
Pſalm XXVII. ꝟ. 1. 2.

DEr HERR iſt mein Licht/ und mein
Heil/ vor wem ſolt ich mich fuͤrchten?
der HErr iſt meines Lebens Krafft/ fuͤr wem
ſolt mir grauen?

Eingang.

ES war kein Wunder/ Erlauchte Andachten/
und in dem Herren geliebte/ ſchmertzlich be-
truͤbte Seelen/ daß die ſelige Seele/ unſerer wei-
land Fuͤrſtlichen Frauen von der Leippe/ mit
jener gelehrten Ferrarerin Fulvia Olympia Morata; (D.
Andr. Güntheri P. P. Heidelberg. Uxore)
auß dem Mun-Phil. I. [23].
de deß Apoſtels Pauli ſeufftzete:

Diſsolvi cupio, ſedet hæc ſententia menti,
Eſseque cum CHRISTO, ſic mea vita viget.

Mein Hertzens wuͤnſchen iſt allein
Erloͤſet und bey GOtt zu ſeyn!

Denn
E iij
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[[37]/0037] phus und Atheniſcher Politicus dem Soloni, als er vor dem reichen Lydiſchen Koͤnige Crœſo Audientz haben ſolte/ gab: Er ſolte reden ἤ ἣδυςα, ἢ ἥκυςα, aut minima aut jucunda. Zwar jenes wird meine Unvermoͤgenheit und Unbe- redſamkeit ohn diß: Dieſes aber/ weil ich ein harter Bothe ſeyn muß/ nicht verrichten: Es ſey denn daß Euer Erlauchte Andachten und Chriſtliche Liebe die Kraft deß Heiligen Geiſtes von Gott mir erbitten wolten in ei- nem andaͤchtigen Vater Unſer. 1. Reg. XV. 6. Text-Worte Pſalm XXVII. ꝟ. 1. 2. DEr HERR iſt mein Licht/ und mein Heil/ vor wem ſolt ich mich fuͤrchten? der HErr iſt meines Lebens Krafft/ fuͤr wem ſolt mir grauen? Eingang. ES war kein Wunder/ Erlauchte Andachten/ und in dem Herren geliebte/ ſchmertzlich be- truͤbte Seelen/ daß die ſelige Seele/ unſerer wei- land Fuͤrſtlichen Frauen von der Leippe/ mit jener gelehrten Ferrarerin Fulvia Olympia Morata; (D. Andr. Güntheri P. P. Heidelberg. Uxore) auß dem Mun- de deß Apoſtels Pauli ſeufftzete: Phil. I. 23. Diſsolvi cupio, ſedet hæc ſententia menti, Eſseque cum CHRISTO, ſic mea vita viget. Mein Hertzens wuͤnſchen iſt allein Erloͤſet und bey GOtt zu ſeyn! Denn E iij

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Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/37>, abgerufen am 29.03.2024.