Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich- vnd TrostPredigt.
Vberschwencklichen geheufften Segen Gottes/
damit Frome Lehrer vnd Prediger beseliget werden/ be-
dencken vnd behertzigen/ vnd haben wir darbey billich zu be-
hertzigen Finem & utilitatem ministerii, den herrlichen
nutz/ welchen trewe Lehrer vnd Prediger von jhrer schweren
Arbeit zu gewarten haben/ Welcher bestehet inn diesen
dreyen Stücken:

1. Jm Segen. 2. Jm Siegen. 3. Jn der
Seligkeit.

1.

ERstlich wird jhnen verheischen/ Donorum seu bene-
dictionum copia,
Viel Segen/ damit Sie sollen
geschmücket vnd gezieret werden/ also das man davon gantze
Teiche füllen/ oder auch gantze Kleider machen könte. Denn
zu gleicher weise/ wenn nicht der fruchtbare Regen von
oben herab felt/ vnd das Land wässert/ da muß auff Erden
alles ersticken vnd verdorren/ vnd war sonderlich im gelobten
Lande offt grosse noth/ wegen dürrer Zeit/ wie wir sonder-
Luc: 4.
v.
15.
lich hie könten des Exempli ex l. 2. Reg. c. 17. gedencken/
da es zu Eliae Zeiten eine geraume Zeit/ wie es der HErre
3 Jahr vnd
6 Monden.
selber erkläret nicht geregnet/ Ach da war grosse noth im
gantzen Lande/ da erfolgete darauff eine grosse Thewrung/
Also ist es auch bewandt inn dem Geistlichen Ackerbaw/
wo Gottes wort nicht rein vnd vnverfälscht gelehret wird/
da kan kein Himmelbrodt der Seelen wachsen/ dann der
Mensch lebet nicht allein von dem jrrdischen Leiblichen brodt/
sondern die Seele muß auch jhre Geistliche Speise haben/
Cap. 4.wie geschrieben stehet bey dem Evangelisten Matthaeo. Vnd
Amos c. 8.der Prophet Amos klaget vber einen grossen Hunger/ nicht
nach Brodt/ sondern nach dem Wort des HERREN.

Her-

Chriſtliche Leich- vnd TroſtPredigt.
Vberſchwencklichen geheufften Segen Gottes/
damit Frome Lehrer vnd Prediger beſeliget werden/ be-
dencken vnd behertzigen/ vnd haben wir darbey billich zu be-
hertzigen Finem & utilitatem miniſterii, den herꝛlichen
nutz/ welchen trewe Lehrer vñ Prediger von jhrer ſchweren
Arbeit zu gewarten haben/ Welcher beſtehet inn dieſen
dreyen Stuͤcken:

1. Jm Segen. 2. Jm Siegen. 3. Jn der
Seligkeit.

1.

ERſtlich wird jhnen verheiſchen/ Donorum ſeu bene-
dictionum copia,
Viel Segen/ damit Sie ſollen
geſchmuͤcket vñ gezieret werden/ alſo das man davon gantze
Teiche fuͤllen/ oder auch gantze Kleider machen koͤnte. Deñ
zu gleicher weiſe/ wenn nicht der fruchtbare Regen von
oben herab felt/ vnd das Land waͤſſert/ da muß auff Erden
alles erſticken vñ verdorꝛen/ vñ war ſonderlich im gelobten
Lande offt groſſe noth/ wegen duͤrꝛer Zeit/ wie wir ſonder-
Luc: 4.
v.
15.
lich hie koͤnten des Exempli ex l. 2. Reg. c. 17. gedencken/
da es zu Eliæ Zeiten eine geraume Zeit/ wie es der HErꝛe
3 Jahr vñ
6 Mondẽ.
ſelber erklaͤret nicht geregnet/ Ach da war groſſe noth im
gantzen Lande/ da erfolgete darauff eine groſſe Thewrung/
Alſo iſt es auch bewandt inn dem Geiſtlichen Ackerbaw/
wo Gottes wort nicht rein vnd vnverfaͤlſcht gelehret wird/
da kan kein Himmelbrodt der Seelen wachſen/ dann der
Menſch lebet nicht allein võ dem jrꝛdiſchẽ Leiblichen brodt/
ſondern die Seele muß auch jhre Geiſtliche Speiſe haben/
Cap. 4.wie geſchriebẽ ſtehet bey dem Evangeliſten Matthæo. Vnd
Amos c. 8.der Pꝛophet Amos klaget vber einen groſſen Hunger/ nicht
nach Brodt/ ſondern nach dem Wort des HERREN.

Her-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0026" n="24"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich- vnd Tro&#x017F;tPredigt.</fw><lb/><hi rendition="#fr">Vber&#x017F;chwencklichen geheufften Segen Gottes/</hi><lb/>
damit Frome Lehrer vnd Prediger be&#x017F;eliget werden/ be-<lb/>
dencken vnd behertzigen/ vnd haben wir darbey billich zu be-<lb/>
hertzigen <hi rendition="#aq">Finem &amp; utilitatem mini&#x017F;terii,</hi> den her&#xA75B;lichen<lb/>
nutz/ welchen trewe Lehrer vn&#x0303; Prediger von jhrer &#x017F;chweren<lb/>
Arbeit zu gewarten haben/ Welcher be&#x017F;tehet inn die&#x017F;en<lb/>
dreyen Stu&#x0364;cken:</p><lb/>
            <p>1. <hi rendition="#fr">Jm Segen. 2. Jm Siegen. 3. Jn der<lb/>
Seligkeit.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head/>
              <note place="left">1.</note>
              <p><hi rendition="#in">E</hi>R&#x017F;tlich wird jhnen verhei&#x017F;chen/ <hi rendition="#aq">Donorum &#x017F;eu bene-<lb/>
dictionum copia,</hi> <hi rendition="#fr">Viel Segen/</hi> damit Sie &#x017F;ollen<lb/>
ge&#x017F;chmu&#x0364;cket vn&#x0303; gezieret werden/ al&#x017F;o das man davon gantze<lb/>
Teiche fu&#x0364;llen/ oder auch gantze Kleider machen ko&#x0364;nte. Den&#x0303;<lb/>
zu gleicher wei&#x017F;e/ wenn nicht der fruchtbare Regen von<lb/>
oben herab felt/ vnd das Land wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;ert/ da muß auff Erden<lb/>
alles er&#x017F;ticken vn&#x0303; verdor&#xA75B;en/ vn&#x0303; war &#x017F;onderlich im gelobten<lb/>
Lande offt gro&#x017F;&#x017F;e noth/ wegen du&#x0364;r&#xA75B;er Zeit/ wie wir &#x017F;onder-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Luc: 4.<lb/>
v.</hi> 15.</hi></note>lich hie ko&#x0364;nten des <hi rendition="#aq">Exempli ex l. 2. Reg. c.</hi> 17. gedencken/<lb/>
da es zu <hi rendition="#aq">Eliæ</hi> Zeiten eine geraume Zeit/ wie es der HEr&#xA75B;e<lb/><note place="left">3 Jahr vn&#x0303;<lb/>
6 Monde&#x0303;.</note>&#x017F;elber erkla&#x0364;ret nicht geregnet/ Ach da war gro&#x017F;&#x017F;e noth im<lb/>
gantzen Lande/ da erfolgete darauff eine gro&#x017F;&#x017F;e Thewrung/<lb/>
Al&#x017F;o i&#x017F;t es auch bewandt inn dem Gei&#x017F;tlichen Ackerbaw/<lb/>
wo Gottes wort nicht rein vnd vnverfa&#x0364;l&#x017F;cht gelehret wird/<lb/>
da kan kein Himmelbrodt der Seelen wach&#x017F;en/ dann der<lb/>
Men&#x017F;ch lebet nicht allein vo&#x0303; dem jr&#xA75B;di&#x017F;che&#x0303; Leiblichen brodt/<lb/>
&#x017F;ondern die Seele muß auch jhre Gei&#x017F;tliche Spei&#x017F;e haben/<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Cap.</hi> 4.</hi></note>wie ge&#x017F;chriebe&#x0303; &#x017F;tehet bey dem Evangeli&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Matthæo.</hi> Vnd<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Amos c.</hi> 8.</hi></note>der P&#xA75B;ophet <hi rendition="#aq">Amos</hi> klaget vber einen gro&#x017F;&#x017F;en Hunger/ nicht<lb/>
nach Brodt/ &#x017F;ondern nach dem Wort des <hi rendition="#g">HERREN.</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Her-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0026] Chriſtliche Leich- vnd TroſtPredigt. Vberſchwencklichen geheufften Segen Gottes/ damit Frome Lehrer vnd Prediger beſeliget werden/ be- dencken vnd behertzigen/ vnd haben wir darbey billich zu be- hertzigen Finem & utilitatem miniſterii, den herꝛlichen nutz/ welchen trewe Lehrer vñ Prediger von jhrer ſchweren Arbeit zu gewarten haben/ Welcher beſtehet inn dieſen dreyen Stuͤcken: 1. Jm Segen. 2. Jm Siegen. 3. Jn der Seligkeit. ERſtlich wird jhnen verheiſchen/ Donorum ſeu bene- dictionum copia, Viel Segen/ damit Sie ſollen geſchmuͤcket vñ gezieret werden/ alſo das man davon gantze Teiche fuͤllen/ oder auch gantze Kleider machen koͤnte. Deñ zu gleicher weiſe/ wenn nicht der fruchtbare Regen von oben herab felt/ vnd das Land waͤſſert/ da muß auff Erden alles erſticken vñ verdorꝛen/ vñ war ſonderlich im gelobten Lande offt groſſe noth/ wegen duͤrꝛer Zeit/ wie wir ſonder- lich hie koͤnten des Exempli ex l. 2. Reg. c. 17. gedencken/ da es zu Eliæ Zeiten eine geraume Zeit/ wie es der HErꝛe ſelber erklaͤret nicht geregnet/ Ach da war groſſe noth im gantzen Lande/ da erfolgete darauff eine groſſe Thewrung/ Alſo iſt es auch bewandt inn dem Geiſtlichen Ackerbaw/ wo Gottes wort nicht rein vnd vnverfaͤlſcht gelehret wird/ da kan kein Himmelbrodt der Seelen wachſen/ dann der Menſch lebet nicht allein võ dem jrꝛdiſchẽ Leiblichen brodt/ ſondern die Seele muß auch jhre Geiſtliche Speiſe haben/ wie geſchriebẽ ſtehet bey dem Evangeliſten Matthæo. Vnd der Pꝛophet Amos klaget vber einen groſſen Hunger/ nicht nach Brodt/ ſondern nach dem Wort des HERREN. Her- Luc: 4. v. 15. 3 Jahr vñ 6 Mondẽ. Cap. 4. Amos c. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511796/26
Zitationshilfe: Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/26>, abgerufen am 18.04.2024.