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Kutschenreuter, Ulrich: Christliche Leich Predigt. [s. l.], 1630.

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könten wir nicht vnbillich in die zahl der fro-
men Exulanten rechnen vnd mit einschließen.
Gen: am 28. Cap: lesen wir/ das er vor sei-
nem zornigen Bruder Esaw/ habe entwei-
chen müssen/ aus seiner leiblichen Eltern
hause/ vnd in frembde jhm vnbekandte Land
ziehen. Gen. am 31. cap: lesen wir/ das er vor
seinem vntrewen Schweher-Vater/ dem
Laban habe weichen vnd fliehen müssen;
Vnd drunten cap: 46/ wird vermeldet/ das
er auff sein hohes alter in Egyptenland habe
ziehen müssen. Jst also Jacob ein rechter Exul
vnd elender Wallbruder gewesen/ in massen
er selbst bekent fürm König Pharaone/ Gen:
47. Die zeit meiner Walfahrt ist hundert
vnd Dreissig Jahr. Jn diesem seinem viel-
faltigen/ sonderlich ersten Exilio, ist der liebe
Jacob von seinem lieben GOtt wunderbar-
lich beschützet vnd erhalten/ Ja reichlich ge-
segnet worden. Diß erkennet er in abgele-
senem Text mit danckbahrem hertzen/ felt nie-
der auff seine Knie/ thut seinem Gott einen
demüttigen Fußfall/ dancket jhm vor solche
erzeigete Gnade/ vnd saget: HERR Jch

bin
B iij

koͤnten wir nicht vnbillich in die zahl der fro-
men Exulanten rechnen vnd mit einſchließen.
Gen: am 28. Cap: leſen wir/ das er vor ſei-
nem zornigen Bruder Eſaw/ habe entwei-
chen muͤſſen/ aus ſeiner leiblichen Eltern
hauſe/ vnd in frembde jhm vnbekandte Land
ziehen. Gen. am 31. cap: leſen wir/ das er vor
ſeinem vntrewen Schweher-Vater/ dem
Laban habe weichen vnd fliehen muͤſſen;
Vnd drunten cap: 46/ wird vermeldet/ das
er auff ſein hohes alter in Egyptenland habe
ziehen muͤſſen. Jſt alſo Jacob ein rechter Exul
vnd elender Wallbruder geweſen/ in maſſen
er ſelbſt bekent fuͤrm Koͤnig Pharaone/ Gen:
47. Die zeit meiner Walfahrt iſt hundert
vnd Dreiſſig Jahr. Jn dieſem ſeinem viel-
faltigen/ ſonderlich erſten Exilio, iſt der liebe
Jacob von ſeinem lieben GOtt wunderbar-
lich beſchuͤtzet vnd erhalten/ Ja reichlich ge-
ſegnet worden. Diß erkennet er in abgele-
ſenem Text mit danckbahrem hertzen/ felt nie-
der auff ſeine Knie/ thut ſeinem Gott einen
demuͤttigen Fußfall/ dancket jhm vor ſolche
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[[13]/0013] koͤnten wir nicht vnbillich in die zahl der fro- men Exulanten rechnen vnd mit einſchließen. Gen: am 28. Cap: leſen wir/ das er vor ſei- nem zornigen Bruder Eſaw/ habe entwei- chen muͤſſen/ aus ſeiner leiblichen Eltern hauſe/ vnd in frembde jhm vnbekandte Land ziehen. Gen. am 31. cap: leſen wir/ das er vor ſeinem vntrewen Schweher-Vater/ dem Laban habe weichen vnd fliehen muͤſſen; Vnd drunten cap: 46/ wird vermeldet/ das er auff ſein hohes alter in Egyptenland habe ziehen muͤſſen. Jſt alſo Jacob ein rechter Exul vnd elender Wallbruder geweſen/ in maſſen er ſelbſt bekent fuͤrm Koͤnig Pharaone/ Gen: 47. Die zeit meiner Walfahrt iſt hundert vnd Dreiſſig Jahr. Jn dieſem ſeinem viel- faltigen/ ſonderlich erſten Exilio, iſt der liebe Jacob von ſeinem lieben GOtt wunderbar- lich beſchuͤtzet vnd erhalten/ Ja reichlich ge- ſegnet worden. Diß erkennet er in abgele- ſenem Text mit danckbahrem hertzen/ felt nie- der auff ſeine Knie/ thut ſeinem Gott einen demuͤttigen Fußfall/ dancket jhm vor ſolche erzeigete Gnade/ vnd ſaget: HERR Jch bin B iij

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Zitationshilfe: Kutschenreuter, Ulrich: Christliche Leich Predigt. [s. l.], 1630, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522407/13>, abgerufen am 29.03.2024.