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Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.

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erlanget vnd von jhm offentlich gesaget worden: Hic vir non
vult videri sed esse justus:
Der Mann wil nicht nur mit dem
Namen sondern in der That für gerecht gehalten werden.

So schreibet auch Valerius Maximus von dem Edlen
Römer Fabricio, das/ alß jhm die Saniter eine grosse Summ
geldes angeboten/ er solches gäntzlich ausgeschlagen/ welchs
jhme denn einen so grossen Namen gebracht/ das Pyrrhus sich
nicht geschewet von jhme zu schreiben/ Hic vir difficilius ab
honestate, quam Sol a suo cursu dimoveri potuit.
Die-
ser Mann konte viel schwerrlicher von der Erbarkeit/ alß die
Sonn von jhrem Lauff/ abgehalten werden.

Nichts weniger wird von den Historicis gerühmet vnnd
auffs beste heraus gestrichen Scipio Africanus wegen verüb-
ter keuscheit bey einnehmung der Stadt Carthaginis/ alß er
dem Jüngling Allucio, welcher ein Fürst Celtiberiae war/
seine überaus schöne Braut vnverletzet zustellete. Vber wel-
cher that sich männiglich verwundert vnnd gesaget: Venisse
juvenem Diis im mortalibus similem.
Nunmehr habe sich
ein Jüngling funden so den vnsterblichtn Göttern gleich were.
Wie hiervon beim Livio, Plutarcho vnd andern weitleuffti-
ger zu lesen ist.

Aber diese Heydnische Gerechtigkeit/ weil sie nicht aus
dem glauben herkommet/ ist Sünde/ wie Paulus zun Rö-
mern am 15. bezeuget.

Nichts gilt auch hier Justitia Pharisaica die Gerechtigkeit
der Phariseer vnd Schrifftgelehrten/ welche von Jesu Chri-
sto selbst verworffen wird Matth. 5.

Sondern es muß hier das beste thun vnd vns in die Him-

lische

erlanget vnd von jhm offentlich geſaget worden: Hic vir non
vult videri ſed eſſe juſtus:
Der Mann wil nicht nur mit dem
Namen ſondern in der That fuͤr gerecht gehalten werden.

So ſchreibet auch Valerius Maximus von dem Edlen
Roͤmer Fabricio, das/ alß jhm die Saniter eine groſſe Sum̃
geldes angeboten/ er ſolches gaͤntzlich ausgeſchlagen/ welchs
jhme denn einen ſo groſſen Namen gebracht/ das Pyrrhus ſich
nicht geſchewet von jhme zu ſchreiben/ Hic vir difficilius ab
honeſtate, quam Sol â ſuo curſu dimoveri potuit.
Die-
ſer Mann konte viel ſchwerrlicher von der Erbarkeit/ alß die
Sonn von jhrem Lauff/ abgehalten werden.

Nichts weniger wird von den Hiſtoricis geruͤhmet vnnd
auffs beſte heraus geſtrichen Scipio Africanus wegen veruͤb-
ter keuſcheit bey einnehmung der Stadt Carthaginis/ alß er
dem Juͤngling Allucio, welcher ein Fuͤrſt Celtiberiæ war/
ſeine uͤberaus ſchoͤne Braut vnverletzet zuſtellete. Vber wel-
cher that ſich maͤnniglich verwundert vnnd geſaget: Veniſſe
juvenem Diis im mortalibus ſimilem.
Nunmehr habe ſich
ein Juͤngling funden ſo den vnſterblichtn Goͤttern gleich were.
Wie hiervon beim Livio, Plutarcho vnd andern weitleuffti-
ger zu leſen iſt.

Aber dieſe Heydniſche Gerechtigkeit/ weil ſie nicht aus
dem glauben herkommet/ iſt Suͤnde/ wie Paulus zun Roͤ-
mern am 15. bezeuget.

Nichts gilt auch hier Juſtitia Phariſaica die Gerechtigkeit
der Phariſeer vnd Schrifftgelehrten/ welche von Jeſu Chri-
ſto ſelbſt verworffen wird Matth. 5.

Sondern es muß hier das beſte thun vnd vns in die Him-

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Zitationshilfe: Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522423/16>, abgerufen am 28.03.2024.