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Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.

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Matth: am 7. Wenn wir Gott dienen ohn furcht vn-
ser lebenlang/ in heyligkeit vnnd gerechtigkeit die
jhm gefellig
ist Luc. 1. Wenn wir vnser Liecht lassen
leuchten für den Menschen/ das sie vnsere gutte
wercke sehen/ vnd den Vater im Himmel preysen/

Wie Christus befiehlet Matth: am 5.

Vnd hieraus vernehmen wir nun das zur gesellschafft der
Gerechten gehören die jenigen so jhre Sünde erkennen/ Chri-
stum Jesum mit warem glauben ergreiffen/ seines Verdiensts
sich trösten/ vnd eines vnsträfflichen lebens vnd wandels/ mit
hülff vnd beystand deß heyligen Geistes sich befleissen.

Hier ist nun diese frage zuerörtern nothwendig: Ob denn
auch die zarten Kinder so durch den zeitlichen Todt in der ersten
blut jhres Alters/ vnnd für vnsern augen gar zu früzeitig/ hin
geraffet werden/ vnter diese der Gerechten gesellschafft können
gerechnet werden? Antwort: Ja freylich/ den in der heiligen
Tauffe ist jhnen die gerechtigkeit Jesu Christi appliciret vnnd
zugeeignet worden. Wie viel ewer getaufft sein/ sagt
Paulus zun Galatern am 3. die haben Christum ange-
zogen.

Weil sie denn diesen heyligen Rock vnd Schmuck angele-
get/ ey so können sie auch damit für GOtt prangen/ rühmen
vnd sagen aus dem 61. Capitel Esaiä: Jch frewe mich in
dem Herren/ vnnd meine Seele ist frölich in mei-
nem Gott/ denn er hat mich angezogen mit Kley-
dern deß heylß/ vnd mit dem Rock der gerechtigkeit

ge-
C ij

Matth: am 7. Wenn wir Gott dienen ohn furcht vn-
ſer lebenlang/ in heyligkeit vnnd gerechtigkeit die
jhm gefellig
iſt Luc. 1. Wenn wir vnſer Liecht laſſen
leuchten fuͤr den Menſchen/ das ſie vnſere gutte
wercke ſehen/ vnd den Vater im Himmel preyſen/

Wie Chriſtus befiehlet Matth: am 5.

Vnd hieraus vernehmen wir nun das zur geſellſchafft der
Gerechten gehoͤren die jenigen ſo jhre Suͤnde erkennen/ Chri-
ſtum Jeſum mit warem glauben ergreiffen/ ſeines Verdienſts
ſich troͤſten/ vnd eines vnſtraͤfflichen lebens vnd wandels/ mit
huͤlff vnd beyſtand deß heyligen Geiſtes ſich befleiſſen.

Hier iſt nun dieſe frage zueroͤrtern nothwendig: Ob denn
auch die zarten Kinder ſo durch den zeitlichen Todt in der erſten
blůt jhres Alters/ vnnd fuͤr vnſern augen gar zu fruͤzeitig/ hin
geraffet werden/ vnter dieſe der Gerechten geſellſchafft koͤñen
gerechnet werden? Antwort: Ja freylich/ den in der heiligen
Tauffe iſt jhnen die gerechtigkeit Jeſu Chriſti appliciret vnnd
zugeeignet worden. Wie viel ewer getaufft ſein/ ſagt
Paulus zun Galatern am 3. die haben Chriſtum ange-
zogen.

Weil ſie denn dieſen heyligen Rock vnd Schmuck angele-
get/ ey ſo koͤnnen ſie auch damit fuͤr GOtt prangen/ ruͤhmen
vnd ſagen aus dem 61. Capitel Eſaiaͤ: Jch frewe mich in
dem Herren/ vnnd meine Seele iſt froͤlich in mei-
nem Gott/ denn er hat mich angezogen mit Kley-
dern deß heylß/ vnd mit dem Rock der gerechtigkeit

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[[19]/0019] Matth: am 7. Wenn wir Gott dienen ohn furcht vn- ſer lebenlang/ in heyligkeit vnnd gerechtigkeit die jhm gefellig iſt Luc. 1. Wenn wir vnſer Liecht laſſen leuchten fuͤr den Menſchen/ das ſie vnſere gutte wercke ſehen/ vnd den Vater im Himmel preyſen/ Wie Chriſtus befiehlet Matth: am 5. Vnd hieraus vernehmen wir nun das zur geſellſchafft der Gerechten gehoͤren die jenigen ſo jhre Suͤnde erkennen/ Chri- ſtum Jeſum mit warem glauben ergreiffen/ ſeines Verdienſts ſich troͤſten/ vnd eines vnſtraͤfflichen lebens vnd wandels/ mit huͤlff vnd beyſtand deß heyligen Geiſtes ſich befleiſſen. Hier iſt nun dieſe frage zueroͤrtern nothwendig: Ob denn auch die zarten Kinder ſo durch den zeitlichen Todt in der erſten blůt jhres Alters/ vnnd fuͤr vnſern augen gar zu fruͤzeitig/ hin geraffet werden/ vnter dieſe der Gerechten geſellſchafft koͤñen gerechnet werden? Antwort: Ja freylich/ den in der heiligen Tauffe iſt jhnen die gerechtigkeit Jeſu Chriſti appliciret vnnd zugeeignet worden. Wie viel ewer getaufft ſein/ ſagt Paulus zun Galatern am 3. die haben Chriſtum ange- zogen. Weil ſie denn dieſen heyligen Rock vnd Schmuck angele- get/ ey ſo koͤnnen ſie auch damit fuͤr GOtt prangen/ ruͤhmen vnd ſagen aus dem 61. Capitel Eſaiaͤ: Jch frewe mich in dem Herren/ vnnd meine Seele iſt froͤlich in mei- nem Gott/ denn er hat mich angezogen mit Kley- dern deß heylß/ vnd mit dem Rock der gerechtigkeit ge- C ij

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Zitationshilfe: Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522423/19>, abgerufen am 19.04.2024.