Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nerger, Jacob: Justa Funebria Polsnitziana. Breslau, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Erste Predigt.

Es spricht auch der H. Geist Sapient. 4. Klug-Sapient. 4
v.
9.

heit vnter den Menschen ist das rechte grawe Haar/ vnd
ein vnbeflecktes Leben ist das rechte Alter.

Der H. Geist zeiget allhier an/ daß in zweyen stü-
cken die rechte Vollkommenheit bestehe/ die den Men-
schen für den augen Gottes Alt vnd Ehrlich macht:

Das erste ist Klugheit/ dadurch verstanden wird
das wahre Erkändniß Gottes/ beydes nach seinem we-
sen vnd willen/ wahrer Glaube/ Gottes Furcht. Da-
vid spricht Ps. 111. Die Furcht deß Herren ist der Weiß-Psal. 111
v.
10. 11.

heit Anfang/ das ist eine feine Klugheit/ wer darnach
thut/ deß Lob bleibet ewiglich.

Das ander ist ein vnbeflecktes Leben/ welches auß
ietztgedachter Klugheit folget/ daß ein Christ in Heylig-
keit vnd Gerechtigkeit sich vbet/ Glauben vnd Gewissen
bewahret/ vnnd nach den Worten Christi Matth. 5.Matth. 5.
v.
16.

Sein Licht lässet leuchten für der Welt/ auff daß die
Menschen seine gutte Wercke sehen/ vnnd der Vater im
Himmel gerühmet vnd gepreyset werde.

Höret/ hochbetrübte Adeliche Eltern/ Ewer seeli-Applicatio
ges Hertzlein ist der Seelen nach/ Am Sontage nach
dem Newen Jahre balde vollkommen worden/ da es die-
sen Thränenthal gesegnet hat. Jtem: Es hat viel bö-
se Zeiten zu ende gebracht/ vnd ist groß Vnglück mit jhm
dahin gestorben. Cyprianus spricht: Non enim Ho-

mo,
Die Erſte Predigt.

Es ſpricht auch der H. Geiſt Sapient. 4. Klug-Sapient. 4
v.
9.

heit vnter den Menſchen iſt das rechte grawe Haar/ vñ
ein vnbeflecktes Leben iſt das rechte Alter.

Der H. Geiſt zeiget allhier an/ daß in zweyen ſtuͤ-
cken die rechte Vollkommenheit beſtehe/ die den Men-
ſchen fuͤr den augen Gottes Alt vnd Ehrlich macht:

Das erſte iſt Klugheit/ dadurch verſtanden wird
das wahre Erkaͤndniß Gottes/ beydes nach ſeinem we-
ſen vnd willen/ wahrer Glaube/ Gottes Furcht. Da-
vid ſpricht Pſ. 111. Die Furcht deß Herren iſt der Weiß-Pſal. 111
v.
10. 11.

heit Anfang/ das iſt eine feine Klugheit/ wer darnach
thut/ deß Lob bleibet ewiglich.

Das ander iſt ein vnbeflecktes Leben/ welches auß
ietztgedachter Klugheit folget/ daß ein Chriſt in Heylig-
keit vnd Gerechtigkeit ſich vbet/ Glauben vnd Gewiſſen
bewahret/ vnnd nach den Worten Chriſti Matth. 5.Matth. 5.
v.
16.

Sein Licht laͤſſet leuchten fuͤr der Welt/ auff daß die
Menſchen ſeine gutte Wercke ſehen/ vnnd der Vater im
Himmel geruͤhmet vnd gepreyſet werde.

Hoͤret/ hochbetruͤbte Adeliche Eltern/ Ewer ſeeli-Applicatio
ges Hertzlein iſt der Seelen nach/ Am Sontage nach
dem Newen Jahre balde vollkommen worden/ da es die-
ſen Thraͤnenthal geſegnet hat. Jtem: Es hat viel boͤ-
ſe Zeiten zu ende gebracht/ vnd iſt groß Vngluͤck mit jhm
dahin geſtorben. Cyprianus ſpricht: Non enim Ho-

mo,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0031" n="29"/>
            <fw type="header" place="top">Die Er&#x017F;te Predigt.</fw><lb/>
            <p>Es &#x017F;pricht auch der H. Gei&#x017F;t <hi rendition="#aq">Sapient.</hi> 4. Klug-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sapient.</hi> 4<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 9.</note><lb/>
heit vnter den Men&#x017F;chen i&#x017F;t das rechte grawe Haar/ vn&#x0303;<lb/>
ein vnbeflecktes Leben i&#x017F;t das rechte Alter.</p><lb/>
            <p>Der H. Gei&#x017F;t zeiget allhier an/ daß in zweyen &#x017F;tu&#x0364;-<lb/>
cken die rechte Vollkommenheit be&#x017F;tehe/ die den Men-<lb/>
&#x017F;chen fu&#x0364;r den augen Gottes Alt vnd Ehrlich macht:</p><lb/>
            <p>Das er&#x017F;te i&#x017F;t Klugheit/ dadurch ver&#x017F;tanden wird<lb/>
das wahre Erka&#x0364;ndniß Gottes/ beydes nach &#x017F;einem we-<lb/>
&#x017F;en vnd willen/ wahrer Glaube/ Gottes Furcht. Da-<lb/>
vid &#x017F;pricht <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 111. Die Furcht deß Herren i&#x017F;t der Weiß-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P&#x017F;al.</hi> 111<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 10. 11.</note><lb/>
heit Anfang/ das i&#x017F;t eine feine Klugheit/ wer darnach<lb/>
thut/ deß Lob bleibet ewiglich.</p><lb/>
            <p>Das ander i&#x017F;t ein vnbeflecktes Leben/ welches auß<lb/>
ietztgedachter Klugheit folget/ daß ein Chri&#x017F;t in Heylig-<lb/>
keit vnd Gerechtigkeit &#x017F;ich vbet/ Glauben vnd Gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
bewahret/ vnnd nach den Worten Chri&#x017F;ti <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 5.<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Matth.</hi> 5.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 16.</note><lb/>
Sein Licht la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et leuchten fu&#x0364;r der Welt/ auff daß die<lb/>
Men&#x017F;chen &#x017F;eine gutte Wercke &#x017F;ehen/ vnnd der Vater im<lb/>
Himmel geru&#x0364;hmet vnd geprey&#x017F;et werde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p>Ho&#x0364;ret/ hochbetru&#x0364;bte Adeliche Eltern/ Ewer &#x017F;eeli-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Applicatio</hi></hi></note><lb/>
ges Hertzlein i&#x017F;t der Seelen nach/ Am Sontage nach<lb/>
dem Newen Jahre balde vollkommen worden/ da es die-<lb/>
&#x017F;en Thra&#x0364;nenthal ge&#x017F;egnet hat. Jtem: Es hat viel bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;e Zeiten zu ende gebracht/ vnd i&#x017F;t groß Vnglu&#x0364;ck mit jhm<lb/>
dahin ge&#x017F;torben. <hi rendition="#aq">Cyprianus</hi> &#x017F;pricht: <hi rendition="#aq">Non enim Ho-</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">mo,</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0031] Die Erſte Predigt. Es ſpricht auch der H. Geiſt Sapient. 4. Klug- heit vnter den Menſchen iſt das rechte grawe Haar/ vñ ein vnbeflecktes Leben iſt das rechte Alter. Sapient. 4 v. 9. Der H. Geiſt zeiget allhier an/ daß in zweyen ſtuͤ- cken die rechte Vollkommenheit beſtehe/ die den Men- ſchen fuͤr den augen Gottes Alt vnd Ehrlich macht: Das erſte iſt Klugheit/ dadurch verſtanden wird das wahre Erkaͤndniß Gottes/ beydes nach ſeinem we- ſen vnd willen/ wahrer Glaube/ Gottes Furcht. Da- vid ſpricht Pſ. 111. Die Furcht deß Herren iſt der Weiß- heit Anfang/ das iſt eine feine Klugheit/ wer darnach thut/ deß Lob bleibet ewiglich. Pſal. 111 v. 10. 11. Das ander iſt ein vnbeflecktes Leben/ welches auß ietztgedachter Klugheit folget/ daß ein Chriſt in Heylig- keit vnd Gerechtigkeit ſich vbet/ Glauben vnd Gewiſſen bewahret/ vnnd nach den Worten Chriſti Matth. 5. Sein Licht laͤſſet leuchten fuͤr der Welt/ auff daß die Menſchen ſeine gutte Wercke ſehen/ vnnd der Vater im Himmel geruͤhmet vnd gepreyſet werde. Matth. 5. v. 16. Hoͤret/ hochbetruͤbte Adeliche Eltern/ Ewer ſeeli- ges Hertzlein iſt der Seelen nach/ Am Sontage nach dem Newen Jahre balde vollkommen worden/ da es die- ſen Thraͤnenthal geſegnet hat. Jtem: Es hat viel boͤ- ſe Zeiten zu ende gebracht/ vnd iſt groß Vngluͤck mit jhm dahin geſtorben. Cyprianus ſpricht: Non enim Ho- mo, Applicatio

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523764/31
Zitationshilfe: Nerger, Jacob: Justa Funebria Polsnitziana. Breslau, 1632, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523764/31>, abgerufen am 25.04.2024.