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Hentschel, Adam: Tröstlicher Gegensatz der Leiden dieser zeit und zukünfftigen Herrligkeit. Liegnitz, 1621.

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selbte vnzehliche hauffe Sandes am vfer des Meeres
gantz wegkeme? Trawen keine Menschenvernunfft
kan einer solchen zeit zahl vnd maß setzen; Noch den-
noch ist diese vnmeßliche zeit/ nicht ein Pünctlin/ nicht
Minutlin/ nicht ein Augenblicklin/ gegen die Ewigkeit.
Allso ist auch alles Leiden dieser zeit nichts zu achten/
gegen der Hellen pein/ die sich nimmermehr endet/ son-
dern Ewig wehret. O Ewig! O Ewig! O Ewig!
O wie lange ist das! Derentwegen

Jst euch das Creutz bitter vnd schwer/
Gedenckt wie heiß die Helle wer/
Darein die Weld thut rennen:
Mit Leib vnd Seel muß Leiden sein/
Ohn vnterlaß die Ewig pein/
Vnd mag doch nicht verbrennen.

Endlich vnd zum Vierden ist alles leiden dieser
zeit ein kleines vnd kurtzes leiden respectu secuturae
gloriae,
Wegen der freude die drauff folgen wird im
Ewigen Leben.

Mit welcher freude dann vnd also laeta passio-Argu-
mentum
consola-
tionis
Tertium
a laeta
passio-
num con-
versione.

num conversione, Paulus seine Römer vnd vns/
vors Dritte auch tröstet vnd spricht; Dieser zeit lei-
den werde in Herrligkeit verwandelt werden. Sol-
ches bezeuget der HErr Christus selber in seiner Va-
let
Predigt vnd spricht zu seinen Jüngern; Jhr wer-
det traurig sein/ Jedoch sol euer traurigkeit in freude
verkehret werden.
Vnd abermahl; Jhr habt auch
nu traurigkeit/ aber ich wil euch wieder sehen vnd eu-
Ioh. 16.
v. 20.
v.
22.

er Hertz sol sich freuen. Vnd damit etlicher massen
adumbriret vnd entworffen würde/ was für eine

Herrligkeit

ſelbte vnzehliche hauffe Sandes am vfer des Meeres
gantz wegkeme? Trawen keine Menſchenvernunfft
kan einer ſolchen zeit zahl vnd maß ſetzen; Noch den-
noch iſt dieſe vnmeßliche zeit/ nicht ein Puͤnctlin/ nicht
Minutlin/ nicht ein Augenblicklin/ gegen die Ewigkeit.
Allſo iſt auch alles Leiden dieſer zeit nichts zu achten/
gegen der Hellen pein/ die ſich nimmermehr endet/ ſon-
dern Ewig wehret. O Ewig! O Ewig! O Ewig!
O wie lange iſt das! Derentwegen

Jſt euch das Creutz bitter vnd ſchwer/
Gedenckt wie heiß die Helle wer/
Darein die Weld thut rennen:
Mit Leib vnd Seel muß Leiden ſein/
Ohn vnterlaß die Ewig pein/
Vnd mag doch nicht verbrennen.

Endlich vnd zum Vierden iſt alles leiden dieſer
zeit ein kleines vnd kurtzes leiden reſpectu ſecuturæ
gloriæ,
Wegen der freude die drauff folgen wird im
Ewigen Leben.

Mit welcher freude dann vnd alſo lætâ paſſio-Argu-
mentum
conſola-
tionis
Tertium
á lætâ
paſſio-
num con-
verſione.

num converſione, Paulus ſeine Roͤmer vnd vns/
vors Dritte auch troͤſtet vnd ſpricht; Dieſer zeit lei-
den werde in Herrligkeit verwandelt werden. Sol-
ches bezeuget der HErr Chriſtus ſelber in ſeiner Va-
let
Predigt vnd ſpricht zu ſeinen Juͤngern; Jhr wer-
det traurig ſein/ Jedoch ſol euer traurigkeit in freude
verkehret werden.
Vnd abermahl; Jhr habt auch
nu traurigkeit/ aber ich wil euch wieder ſehen vnd eu-
Ioh. 16.
v. 20.
v.
22.

er Hertz ſol ſich freuen. Vnd damit etlicher maſſen
adumbriret vnd entworffen wuͤrde/ was fuͤr eine

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Tröstlicher Gegensatz der Leiden dieser zeit und zukünfftigen Herrligkeit. Liegnitz, 1621, S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523942/15>, abgerufen am 29.03.2024.