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Erhard, Johannes: Eine Christliche LeichPredigt. Lüneburg, 1620.

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Christliche
pelt wieder/ ohne was die Kinder anlanget/ gibt er jhm so viel wie-
der/ als vmbkommen waren/ zeiget damit an/ daß er die Kinder
nicht verloren habe/ sondern habe sie nur vor sich hingeschickt/
vnd im Ewigen Leben werde er sie wieder bekommen.

Hierauß haben wir Lehr vnd Trost
zunemmen.

Lehr.

GLE Ich wie wir hie hören daß Job hertzlich betrübt ist/
weil er nicht allein alle seiner Güter sondern auch seiner
hertzlieben Kinder beraubt wird/ also thut es vns noch
heutiges Tages sehr weh/ wenn vns Gott irgent ein Haußcreu-
tze zuschickt/ sonderlich thut es Hertzlich vnd schmertzlich wehe/ wenn
Eltern vnd Kinder/ Ehegatten/ Schwester vnd Brüder/ Freu-
de vnd Blutverwanten durch den todt von einander gerissen wer-
den/ wie dan die heilige Schrifft solches genugsam bezeuget: Wie
Gen. 35.trawrig ist der Ertzvatter Jacob/ da jhm seine liebe Ehefraw
die Rahel in Kindes noth starb/ er richtet ein Mahl auff/ vber
jhrem Grabe/ zu einem Zeichen daß sein liebes Ehegemahl an
dem Orte begraben were.

Luc. 7.

Ach wie hertzlich betrübt ist die Witwe zu Nain/ da jhr
Söhnlein gestorben/ wie trawrig folget sie jhm nach/ wie es soll
begraben werden.

Johan. 11

Wie bitterlich weinen die zwo Schwestern des Lazari/ da
jhr Bruder Lazarus gestorben war.

Matt. 9.

Wie betrübt vnd trawrig seind Jairus vnnd seine Hauß-
frawe/ da jhr Döchterlein in jhrer blühenden Jugent niedersin-
cket vnd stirbet.

Ja Christus selber hat den tödlichen Abgang seines guten
Freundes Lazari betrauret/ vnnd hat sein Grab mit Liebtränen
Joh. 11.besprenget. Haben nun die vortrefflichen Leute die jhrigen be-

wei-

Chriſtliche
pelt wieder/ ohne was die Kinder anlanget/ gibt er jhm ſo viel wie-
der/ als vmbkommen waren/ zeiget damit an/ daß er die Kinder
nicht verloren habe/ ſondern habe ſie nur vor ſich hingeſchickt/
vnd im Ewigen Leben werde er ſie wieder bekommen.

Hierauß haben wir Lehr vnd Troſt
zunemmen.

Lehr.

GLE Ich wie wir hie hoͤren daß Job hertzlich betruͤbt iſt/
weil er nicht allein alle ſeiner Guͤter ſondern auch ſeiner
hertzlieben Kinder beraubt wird/ alſo thut es vns noch
heutiges Tages ſehr weh/ wenn vns Gott irgent ein Haußcreu-
tze zuſchickt/ ſonderlich thut es Hertzlich vñ ſchmertzlich wehe/ weñ
Eltern vnd Kinder/ Ehegatten/ Schweſter vnd Bruͤder/ Freu-
de vnd Blutverwanten durch den todt von einander geriſſen wer-
den/ wie dan die heilige Schrifft ſolches genugſam bezeuget: Wie
Gen. 35.trawrig iſt der Ertzvatter Jacob/ da jhm ſeine liebe Ehefraw
die Rahel in Kindes noth ſtarb/ er richtet ein Mahl auff/ vber
jhrem Grabe/ zu einem Zeichen daß ſein liebes Ehegemahl an
dem Orte begraben were.

Luc. 7.

Ach wie hertzlich betruͤbt iſt die Witwe zu Nain/ da jhr
Soͤhnlein geſtorben/ wie trawrig folget ſie jhm nach/ wie es ſoll
begraben werden.

Johan. 11

Wie bitterlich weinen die zwo Schweſtern des Lazari/ da
jhr Bruder Lazarus geſtorben war.

Matt. 9.

Wie betruͤbt vnd trawrig ſeind Jairus vnnd ſeine Hauß-
frawe/ da jhr Doͤchterlein in jhrer bluͤhenden Jugent niederſin-
cket vnd ſtirbet.

Ja Chriſtus ſelber hat den toͤdlichen Abgang ſeines guten
Freundes Lazari betrauret/ vnnd hat ſein Grab mit Liebtraͤnen
Joh. 11.beſprenget. Haben nun die vortrefflichen Leute die jhrigen be-

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[[18]/0018] Chriſtliche pelt wieder/ ohne was die Kinder anlanget/ gibt er jhm ſo viel wie- der/ als vmbkommen waren/ zeiget damit an/ daß er die Kinder nicht verloren habe/ ſondern habe ſie nur vor ſich hingeſchickt/ vnd im Ewigen Leben werde er ſie wieder bekommen. Hierauß haben wir Lehr vnd Troſt zunemmen. Lehr. GLE Ich wie wir hie hoͤren daß Job hertzlich betruͤbt iſt/ weil er nicht allein alle ſeiner Guͤter ſondern auch ſeiner hertzlieben Kinder beraubt wird/ alſo thut es vns noch heutiges Tages ſehr weh/ wenn vns Gott irgent ein Haußcreu- tze zuſchickt/ ſonderlich thut es Hertzlich vñ ſchmertzlich wehe/ weñ Eltern vnd Kinder/ Ehegatten/ Schweſter vnd Bruͤder/ Freu- de vnd Blutverwanten durch den todt von einander geriſſen wer- den/ wie dan die heilige Schrifft ſolches genugſam bezeuget: Wie trawrig iſt der Ertzvatter Jacob/ da jhm ſeine liebe Ehefraw die Rahel in Kindes noth ſtarb/ er richtet ein Mahl auff/ vber jhrem Grabe/ zu einem Zeichen daß ſein liebes Ehegemahl an dem Orte begraben were. Gen. 35. Ach wie hertzlich betruͤbt iſt die Witwe zu Nain/ da jhr Soͤhnlein geſtorben/ wie trawrig folget ſie jhm nach/ wie es ſoll begraben werden. Wie bitterlich weinen die zwo Schweſtern des Lazari/ da jhr Bruder Lazarus geſtorben war. Wie betruͤbt vnd trawrig ſeind Jairus vnnd ſeine Hauß- frawe/ da jhr Doͤchterlein in jhrer bluͤhenden Jugent niederſin- cket vnd ſtirbet. Ja Chriſtus ſelber hat den toͤdlichen Abgang ſeines guten Freundes Lazari betrauret/ vnnd hat ſein Grab mit Liebtraͤnen beſprenget. Haben nun die vortrefflichen Leute die jhrigen be- wei- Joh. 11.

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Zitationshilfe: Erhard, Johannes: Eine Christliche LeichPredigt. Lüneburg, 1620, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523943/18>, abgerufen am 29.03.2024.