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Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585.

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einer solchen herrlichen zusamen kunfft/ vnd versamlung
hetten mügen fürgehalten werden. Disen ob ich wol mei-
nes fürnemens/ vil vnd statliche vrsachen/ fürbringen möch-
2. Timoth. 3.te: als das alle Schrifft von Gott ein gegeben/ nutzlich sey:
daß solche lehr/ vnd vermanung zu rechter beschickung deß
Hauß/ alle vnd jede Menschen antreffe/ vnd darumb in den
grossen versamlungen fürzubringen: Daß der Hocher-
leuchte Prophet Jesaia denselbigen bey einem Gottseligen
König anzubringen/ sich nicht geschämet/ Aber ich will deren
vrsachen keine zu behilff nemen/ sonder allein ein einige für-
bringen/ die mich zweiffels ohn/ bey allen verstendigen wirt
entschuldigen. Das namlich dise materi vnd gantze Predig/
mit dem abschid deß theuren Helden/ gentzlich vberein
stimmet/ der vns derselben sein eigen exempel hat fürge-
stellet/ vnnd auff solche weiß sein leben hie auff erden be-
schlossen/ wie solches/ denen/ so seinem Christlichen endt
beygewonet/ wol bewust ist.

Ehe dann wir aber von seinem gantz Gottseligen ab-
leiben reden/ will die notturfft erfordern/ daß wir nach al-
tem lang vnd wol her gebrachten gebrauch/ seines gefürten
Christlichen wandels vnnd lebens/ andern zur nachfolg/
auch gedencken/ will aber in erzelung derselbigen mich nit
saumen/ damit ich euch nicht vber gebürliche zeit auffhalte/
vnd weiles nicht eigentlich meiner profession, sonder mehr
den wolberedten Oratoren vnnd scharpfsinnigen Poeten
solches zusteht. Es hat zwar diser vnser Herr Feldoberster
recht vnd mit ehren/ den namen Johannes gefüret/ weil er
Gottselig/ freundlich vnnd barmhertzig gegen jederman/
derenthalben er auch von meniglich/ nach seinem ableiben
gelobet vnd gerümet/ wölche tugenden er gleichsam von

seinen

einer ſolchen herꝛlichen zuſamen kunfft/ vnd verſamlung
hetten muͤgen fuͤrgehalten werden. Diſen ob ich wol mei-
nes fuͤrnemens/ vil vñ ſtatliche vrſachen/ fuͤrbringen moͤch-
2. Timoth. 3.te: als das alle Schrifft von Gott ein gegeben/ nutzlich ſey:
daß ſolche lehr/ vnd vermanung zu rechter beſchickung deß
Hauß/ alle vnd jede Menſchen antreffe/ vnd darumb in den
groſſen verſamlungen fuͤrzubringen: Daß der Hocher-
leuchte Prophet Jeſaia denſelbigen bey einem Gottſeligẽ
Koͤnig anzubringẽ/ ſich nicht geſchaͤmet/ Aber ich will derẽ
vrſachen keine zu behilff nemen/ ſonder allein ein einige fuͤr-
bringen/ die mich zweiffels ohn/ bey allen verſtendigen wirt
entſchuldigen. Das namlich diſe materi vñ gantze Pꝛedig/
mit dem abſchid deß theuren Helden/ gentzlich vberein
ſtimmet/ der vns derſelben ſein eigen exempel hat fuͤrge-
ſtellet/ vnnd auff ſolche weiß ſein leben hie auff erden be-
ſchloſſen/ wie ſolches/ denen/ ſo ſeinem Chriſtlichen endt
beygewonet/ wol bewuſt iſt.

Ehe dann wir aber von ſeinem gantz Gottſeligen ab-
leiben reden/ will die notturfft erfoꝛdern/ daß wir nach al-
tem lang vnd wol her gebrachten gebrauch/ ſeines gefuͤrten
Chriſtlichen wandels vnnd lebens/ andern zur nachfolg/
auch gedencken/ will aber in erzelung derſelbigen mich nit
ſaumẽ/ damit ich euch nicht vber gebuͤrliche zeit auffhalte/
vñ weiles nicht eigentlich meiner profeſsion, ſonder mehr
den wolberedten Oratoren vnnd ſcharpfſinnigen Poëten
ſolches zuſteht. Es hat zwar diſer vnſer Herꝛ Feldoberſter
recht vnd mit ehren/ den namen Johannes gefuͤret/ weil er
Gottſelig/ freundlich vnnd barmhertzig gegen jederman/
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[28/0030] einer ſolchen herꝛlichen zuſamen kunfft/ vnd verſamlung hetten muͤgen fuͤrgehalten werden. Diſen ob ich wol mei- nes fuͤrnemens/ vil vñ ſtatliche vrſachen/ fuͤrbringen moͤch- te: als das alle Schrifft von Gott ein gegeben/ nutzlich ſey: daß ſolche lehr/ vnd vermanung zu rechter beſchickung deß Hauß/ alle vnd jede Menſchen antreffe/ vnd darumb in den groſſen verſamlungen fuͤrzubringen: Daß der Hocher- leuchte Prophet Jeſaia denſelbigen bey einem Gottſeligẽ Koͤnig anzubringẽ/ ſich nicht geſchaͤmet/ Aber ich will derẽ vrſachen keine zu behilff nemen/ ſonder allein ein einige fuͤr- bringen/ die mich zweiffels ohn/ bey allen verſtendigen wirt entſchuldigen. Das namlich diſe materi vñ gantze Pꝛedig/ mit dem abſchid deß theuren Helden/ gentzlich vberein ſtimmet/ der vns derſelben ſein eigen exempel hat fuͤrge- ſtellet/ vnnd auff ſolche weiß ſein leben hie auff erden be- ſchloſſen/ wie ſolches/ denen/ ſo ſeinem Chriſtlichen endt beygewonet/ wol bewuſt iſt. 2. Timoth. 3. Ehe dann wir aber von ſeinem gantz Gottſeligen ab- leiben reden/ will die notturfft erfoꝛdern/ daß wir nach al- tem lang vnd wol her gebrachten gebrauch/ ſeines gefuͤrten Chriſtlichen wandels vnnd lebens/ andern zur nachfolg/ auch gedencken/ will aber in erzelung derſelbigen mich nit ſaumẽ/ damit ich euch nicht vber gebuͤrliche zeit auffhalte/ vñ weiles nicht eigentlich meiner profeſsion, ſonder mehr den wolberedten Oratoren vnnd ſcharpfſinnigen Poëten ſolches zuſteht. Es hat zwar diſer vnſer Herꝛ Feldoberſter recht vnd mit ehren/ den namen Johannes gefuͤret/ weil er Gottſelig/ freundlich vnnd barmhertzig gegen jederman/ derenthalben er auch von meniglich/ nach ſeinem ableiben gelobet vnd geruͤmet/ woͤlche tugenden er gleichſam von ſeinen

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Zitationshilfe: Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524151/30>, abgerufen am 25.04.2024.