Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Butschky, Samuel: Aureus Christianorum thesaurus Cum Aerario. Oels, 1617.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leichpredigt.
Qui fugit, hauic merito nulla corona datur.

Kein Kämpffer erlanget das Ehrencräntzlein/ er habe
denn zuvor/ Ritterlich gestritten/ vnd das Ende erwartet.

Jnsonderheit aber/ muß ein Mensch sein SchatzkästleinPraemu-
nitio ae-
rary spe-
cialis.

wol beschlagen vnd verwahren/ wider drey sondere Anstösse
vnd Anschläge. 1. Contra paternam DEi castigationem.
Wider die Zuchtrutte des Allmechtigen Gottes/ wenn er
die seinen heimsucht/ vmb jhrer Sünden willen/ da erzürne1.
er sich nur nicht lange/ wenn er einen stoß bekompt/ sondern1. Cor. 11.
Mich. 7.
Psal. 119.
Esa:
28.

sage mit David/ auß dem 119. Psalm. Bonum est mihi,
quod humiliasti me Domine,
Es ist mir gutt/ das du mich
gedemütiget hast/ auff das ich deine Rechte lerne.

2. Contra fidei probationem, wider den Probirstein/ im2.
Glauben/ Liebe/ Hoffnung/ vnd Bestendigkeit/ da kommen
dann zu mahl schreckliche vnd grewliche stösse. Ach denckt
mancher/ wie hab ichs doch vmb meinen Gott so vorschul-
det/ das Er mich mit diesem vnd jenem Creutze beleget vnd
heimsucht. Da solte wol einer in verwunderung gerahten/
vnd mit Hieremia am 12. sagen: HErre/ wenn ich gleichHier: 12.
mit dir Rechnen wolte/ so beheltestu dennoch recht/ dennoch
muß ich vom Recht mit dir reden. Warumb gehets doch
dem Gottlosen so wol? Vnnd die Verächter haben alles
die fülle? Du Pflantzest sie/ das sie wurtzeln vnd wachsen/
vnd bringen Frücht/ du lessest sie von dir rühmen/ vnnd
Züchtigest sie nicht/ Mich aber kennestu/ vnd stehest mich/
vnd Prüfest mein Hertz für dir?

ACh/ GOtt führet seine Heyligen wunderlich/ denckePsal. 4.
Gen. 27.
&c.
Job
4.

nur hierauff ein Christen mensch. Wie wunderseltzam
führete Gott den lieben Joseph? Wie giengs Job/ seine
Freunde kundtens nicht Gläuben/ das es einem fromen

köndte
Chꝛiſtliche Leichpredigt.
Qui fugit, hûic meritò nulla corona datur.

Kein Kaͤmpffer erlanget das Ehrencraͤntzlein/ er habe
denn zuvor/ Ritterlich geſtritten/ vnd das Ende erwartet.

Jnſonderheit aber/ muß ein Menſch ſein SchatzkaͤſtleinPræmu-
nitio æ-
rarÿ ſpe-
cialis.

wol beſchlagen vnd verwahꝛen/ wider drey ſondere Anſtoͤſſe
vnd Anſchlaͤge. 1. Contra paternam DEi caſtigationem.
Wider die Zuchtrutte des Allmechtigen Gottes/ wenn er
die ſeinen heimſucht/ vmb jhrer Suͤndẽ willen/ da erzürne1.
er ſich nur nicht lange/ wenn er einen ſtoß bekompt/ ſondern1. Cor. 11.
Mich. 7.
Pſal. 119.
Eſa:
28.

ſage mit David/ auß dem 119. Pſalm. Bonum est mihi,
quòd humiliâsti me Domine,
Es iſt mir gutt/ das du mich
gedemuͤtiget haſt/ auff das ich deine Rechte lerne.

2. Contra fidei probationem, wider den Probirſtein/ im2.
Glauben/ Liebe/ Hoffnung/ vnd Beſtendigkeit/ da kom̃en
dann zu mahl ſchreckliche vnd grewliche ſtoͤſſe. Ach denckt
mancher/ wie hab ichs doch vmb meinen Gott ſo vorſchul-
det/ das Er mich mit dieſem vnd jenem Creutze beleget vñ
heimſucht. Da ſolte wol einer in verwunderung gerahten/
vnd mit Hieremia am 12. ſagen: HErꝛe/ wenn ich gleichHier: 12.
mit dir Rechnen wolte/ ſo behelteſtu dennoch recht/ dennoch
muß ich vom Recht mit dir reden. Warumb gehets doch
dem Gottloſen ſo wol? Vnnd die Veraͤchter haben alles
die fuͤlle? Du Pflantzeſt ſie/ das ſie wurtzeln vnd wachſen/
vnd bringen Fruͤcht/ du leſſeſt ſie von dir ruͤhmen/ vnnd
Zuͤchtigeſt ſie nicht/ Mich aber kenneſtu/ vnd ſteheſt mich/
vnd Pruͤfeſt mein Hertz fuͤr dir?

ACh/ GOtt fuͤhret ſeine Heyligen wunderlich/ denckePſal. 4.
Gen. 27.
&c.
Job
4.

nur hierauff ein Chriſten menſch. Wie wunderſeltzam
fuͤhrete Gott den lieben Joſeph? Wie giengs Job/ ſeine
Freunde kundtens nicht Glaͤuben/ das es einem fromen

koͤndte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0023" n="[23]"/>
              <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Ch&#xA75B;i&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi> </fw><lb/>
              <cit>
                <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Qui fugit, hûic meritò nulla corona datur.</hi> </hi> </quote>
                <bibl/>
              </cit><lb/>
              <p>Kein Ka&#x0364;mpffer erlanget das Ehrencra&#x0364;ntzlein/ er habe<lb/>
denn zuvor/ Ritterlich ge&#x017F;tritten/ vnd das Ende erwartet.</p><lb/>
              <p>Jn&#x017F;onderheit aber/ muß ein Men&#x017F;ch &#x017F;ein Schatzka&#x0364;&#x017F;tlein<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Præmu-<lb/>
nitio æ-<lb/>
rarÿ &#x017F;pe-<lb/>
cialis.</hi></hi></note><lb/>
wol be&#x017F;chlagen vnd verwah&#xA75B;en/ wider drey &#x017F;ondere An&#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
vnd An&#x017F;chla&#x0364;ge. 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Contra paternam <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">DEi</hi></hi> ca&#x017F;tigationem.</hi></hi><lb/>
Wider die Zuchtrutte des Allmechtigen Gottes/ wenn er<lb/>
die &#x017F;einen heim&#x017F;ucht/ vmb jhrer Su&#x0364;nde&#x0303; willen/ da erzürne<note place="right">1.</note><lb/>
er &#x017F;ich nur nicht lange/ wenn er einen &#x017F;toß bekompt/ &#x017F;ondern<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Cor. 11.<lb/>
Mich. 7.<lb/>
P&#x017F;al. 119.<lb/>
E&#x017F;a:</hi> 28.</hi></note><lb/>
&#x017F;age mit David/ auß dem 119. P&#x017F;alm. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bonum est mihi,<lb/>
quòd humiliâsti me Domine,</hi></hi> Es i&#x017F;t mir gutt/ das du mich<lb/>
gedemu&#x0364;tiget ha&#x017F;t/ auff das ich deine Rechte lerne.</p><lb/>
              <p>2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Contra fidei probationem,</hi></hi> wider den Probir&#x017F;tein/ im<note place="right">2.</note><lb/>
Glauben/ Liebe/ Hoffnung/ vnd Be&#x017F;tendigkeit/ da kom&#x0303;en<lb/>
dann zu mahl &#x017F;chreckliche vnd grewliche &#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Ach denckt<lb/>
mancher/ wie hab ichs doch vmb meinen Gott &#x017F;o vor&#x017F;chul-<lb/>
det/ das Er mich mit die&#x017F;em vnd jenem Creutze beleget vn&#x0303;<lb/>
heim&#x017F;ucht. Da &#x017F;olte wol einer in verwunderung gerahten/<lb/>
vnd mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hieremia</hi></hi> am 12. &#x017F;agen: HEr&#xA75B;e/ wenn ich gleich<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hier:</hi> 12.</hi></note><lb/>
mit dir Rechnen wolte/ &#x017F;o behelte&#x017F;tu dennoch recht/ dennoch<lb/>
muß ich vom Recht mit dir reden. Warumb gehets doch<lb/>
dem Gottlo&#x017F;en &#x017F;o wol? Vnnd die Vera&#x0364;chter haben alles<lb/>
die fu&#x0364;lle? Du Pflantze&#x017F;t &#x017F;ie/ das &#x017F;ie wurtzeln vnd wach&#x017F;en/<lb/>
vnd bringen Fru&#x0364;cht/ du le&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t &#x017F;ie von dir ru&#x0364;hmen/ vnnd<lb/>
Zu&#x0364;chtige&#x017F;t &#x017F;ie nicht/ Mich aber kenne&#x017F;tu/ vnd &#x017F;tehe&#x017F;t mich/<lb/>
vnd Pru&#x0364;fe&#x017F;t mein Hertz fu&#x0364;r dir?</p><lb/>
              <p>ACh/ GOtt fu&#x0364;hret &#x017F;eine Heyligen wunderlich/ dencke<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 4.<lb/>
Gen. 27.<lb/>
&amp;c.<lb/>
Job</hi> 4.</hi></note><lb/>
nur hierauff ein Chri&#x017F;ten men&#x017F;ch. Wie wunder&#x017F;eltzam<lb/>
fu&#x0364;hrete Gott den lieben Jo&#x017F;eph? Wie giengs Job/ &#x017F;eine<lb/>
Freunde kundtens nicht Gla&#x0364;uben/ das es einem fromen<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">ko&#x0364;ndte</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[23]/0023] Chꝛiſtliche Leichpredigt. Qui fugit, hûic meritò nulla corona datur. Kein Kaͤmpffer erlanget das Ehrencraͤntzlein/ er habe denn zuvor/ Ritterlich geſtritten/ vnd das Ende erwartet. Jnſonderheit aber/ muß ein Menſch ſein Schatzkaͤſtlein wol beſchlagen vnd verwahꝛen/ wider drey ſondere Anſtoͤſſe vnd Anſchlaͤge. 1. Contra paternam DEi caſtigationem. Wider die Zuchtrutte des Allmechtigen Gottes/ wenn er die ſeinen heimſucht/ vmb jhrer Suͤndẽ willen/ da erzürne er ſich nur nicht lange/ wenn er einen ſtoß bekompt/ ſondern ſage mit David/ auß dem 119. Pſalm. Bonum est mihi, quòd humiliâsti me Domine, Es iſt mir gutt/ das du mich gedemuͤtiget haſt/ auff das ich deine Rechte lerne. Præmu- nitio æ- rarÿ ſpe- cialis. 1. 1. Cor. 11. Mich. 7. Pſal. 119. Eſa: 28. 2. Contra fidei probationem, wider den Probirſtein/ im Glauben/ Liebe/ Hoffnung/ vnd Beſtendigkeit/ da kom̃en dann zu mahl ſchreckliche vnd grewliche ſtoͤſſe. Ach denckt mancher/ wie hab ichs doch vmb meinen Gott ſo vorſchul- det/ das Er mich mit dieſem vnd jenem Creutze beleget vñ heimſucht. Da ſolte wol einer in verwunderung gerahten/ vnd mit Hieremia am 12. ſagen: HErꝛe/ wenn ich gleich mit dir Rechnen wolte/ ſo behelteſtu dennoch recht/ dennoch muß ich vom Recht mit dir reden. Warumb gehets doch dem Gottloſen ſo wol? Vnnd die Veraͤchter haben alles die fuͤlle? Du Pflantzeſt ſie/ das ſie wurtzeln vnd wachſen/ vnd bringen Fruͤcht/ du leſſeſt ſie von dir ruͤhmen/ vnnd Zuͤchtigeſt ſie nicht/ Mich aber kenneſtu/ vnd ſteheſt mich/ vnd Pruͤfeſt mein Hertz fuͤr dir? 2. Hier: 12. ACh/ GOtt fuͤhret ſeine Heyligen wunderlich/ dencke nur hierauff ein Chriſten menſch. Wie wunderſeltzam fuͤhrete Gott den lieben Joſeph? Wie giengs Job/ ſeine Freunde kundtens nicht Glaͤuben/ das es einem fromen koͤndte Pſal. 4. Gen. 27. &c. Job 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524794/23
Zitationshilfe: Butschky, Samuel: Aureus Christianorum thesaurus Cum Aerario. Oels, 1617, S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524794/23>, abgerufen am 24.04.2024.