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Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt/ Von der hülffe aus Zion. Liegnitz, 1622.

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Er gdacht an sein Barmhertzigkeit/
Er wolt mir helffen lassen.
Er wand zu mir sein Vater hertz/
Es war bey jhm für war kein schertz/
Er ließ sein bestes kosten.

So spricht auch Gott selber/ Esai. 43. v. 1. Jch
habe dich erlöset/ Jtem: v. 11. Jch/ Jch bin der HErr/
vnd ausser Mir ist kein Heiland/ Jtem: v. 25. Jch/
Jch tilge deine vbertretung/ vmb Meinet willen/
vnd gedencke deiner Sünde nicht. Jst also ausser
Gott/ kein helffer/ kein raht/ kein trost/ keine hülffe.
Wie darnach S. Paulus Ephes. 1. v. 5. 9. & 12. dem
wolgefallen seines gnedigen willens/ vnd dem Reich-
thumb seiner gnaden/ alles allein zuschreibet/ in dem
es nicht an jemandes wollen oder lauffen/ sondern
an Gottes erbarmen lieget/ Roman. 9. v. 16. Da-
rumb wir alle billich mit S. Paulo sagen/ Rom. 11.
v. 33. 34. &
35. O welch eine tieffe des Reichthumbs/
beyde der weißheit vnd erkäntnüß Gottes/ wie gar
vnbegreiflich sind seine Gerichte/ vnd vnerforschlich
seine wege! Denn wer hat des HErren sinn erkant?
Oder wer ist sein Rathgeber gewesen? Oder wer
hat jhm etwas zu vor gegeben/ das jhm werde wieder
vergolten? Denn von jhm/ vnd durch jhn/ vnd in
jhm/ sind alle ding/ jhm sey Ehre in Ewigkeit/ Amen.

II. Zum
Er gdacht an ſein Barmhertzigkeit/
Er wolt mir helffen laſſen.
Er wand zu mir ſein Vater hertz/
Es war bey jhm fuͤr war kein ſchertz/
Er ließ ſein beſtes koſten.

So ſpricht auch Gott ſelber/ Eſai. 43. v. 1. Jch
habe dich erloͤſet/ Jtem: v. 11. Jch/ Jch bin der HErr/
vnd auſſer Mir iſt kein Heiland/ Jtem: v. 25. Jch/
Jch tilge deine vbertretung/ vmb Meinet willen/
vnd gedencke deiner Suͤnde nicht. Jſt alſo auſſer
Gott/ kein helffer/ kein raht/ kein troſt/ keine huͤlffe.
Wie darnach S. Paulus Epheſ. 1. v. 5. 9. & 12. dem
wolgefallen ſeines gnedigen willens/ vnd dem Reich-
thumb ſeiner gnaden/ alles allein zuſchreibet/ in dem
es nicht an jemandes wollen oder lauffen/ ſondern
an Gottes erbarmen lieget/ Roman. 9. v. 16. Da-
rumb wir alle billich mit S. Paulo ſagen/ Rom. 11.
v. 33. 34. &
35. O welch eine tieffe des Reichthumbs/
beyde der weißheit vnd erkaͤntnuͤß Gottes/ wie gar
vnbegreiflich ſind ſeine Gerichte/ vnd vnerforſchlich
ſeine wege! Denn wer hat des HErren ſinn erkant?
Oder wer iſt ſein Rathgeber geweſen? Oder wer
hat jhm etwas zu vor gegeben/ das jhm werde wieder
vergolten? Denn von jhm/ vnd durch jhn/ vnd in
jhm/ ſind alle ding/ jhm ſey Ehre in Ewigkeit/ Amen.

II. Zum
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[[24]/0024] Er gdacht an ſein Barmhertzigkeit/ Er wolt mir helffen laſſen. Er wand zu mir ſein Vater hertz/ Es war bey jhm fuͤr war kein ſchertz/ Er ließ ſein beſtes koſten. So ſpricht auch Gott ſelber/ Eſai. 43. v. 1. Jch habe dich erloͤſet/ Jtem: v. 11. Jch/ Jch bin der HErr/ vnd auſſer Mir iſt kein Heiland/ Jtem: v. 25. Jch/ Jch tilge deine vbertretung/ vmb Meinet willen/ vnd gedencke deiner Suͤnde nicht. Jſt alſo auſſer Gott/ kein helffer/ kein raht/ kein troſt/ keine huͤlffe. Wie darnach S. Paulus Epheſ. 1. v. 5. 9. & 12. dem wolgefallen ſeines gnedigen willens/ vnd dem Reich- thumb ſeiner gnaden/ alles allein zuſchreibet/ in dem es nicht an jemandes wollen oder lauffen/ ſondern an Gottes erbarmen lieget/ Roman. 9. v. 16. Da- rumb wir alle billich mit S. Paulo ſagen/ Rom. 11. v. 33. 34. & 35. O welch eine tieffe des Reichthumbs/ beyde der weißheit vnd erkaͤntnuͤß Gottes/ wie gar vnbegreiflich ſind ſeine Gerichte/ vnd vnerforſchlich ſeine wege! Denn wer hat des HErren ſinn erkant? Oder wer iſt ſein Rathgeber geweſen? Oder wer hat jhm etwas zu vor gegeben/ das jhm werde wieder vergolten? Denn von jhm/ vnd durch jhn/ vnd in jhm/ ſind alle ding/ jhm ſey Ehre in Ewigkeit/ Amen. II. Zum

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Zitationshilfe: Friese, Abraham: Christliche Leichpredigt/ Von der hülffe aus Zion. Liegnitz, 1622, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/525077/24>, abgerufen am 28.03.2024.