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Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613.

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Christliche Leichpredigt.
wo nicht so sterbe ich/ da antwortet Jacob: Bin ich doch nicht
Gott der dir deines Leibes früchte nicht geben wil. Job 10.
Deine Hände haben mich gearbeitet vnd gemacht/ alles wz ich
vmb vnd vmb bin/ etc. Psal. 127. Siehe Kinder sind eine Gabe
des Herrn/ vnd Leibesfrucht ein Geschencke. Psal. 128. Dein
Weib wird sein wie ein fruchtbar Weinstock vmb dein Hauß
herumb/ vnnd deine Kinder wie die Oel zweige vmb deinen
Tisch her/ Sihe also wird gesegnet der Man/ der den HErrn
fürchtet. Psal. 22. Du hast mich aus meiner Mutter Leibe
gezogen/ du warest mein Zuversicht/ da ich noch an meiner
Mutter Brüste war. Psal. 139. Du warest vber mir in Mut-
ter leibe/ ich dancke dir darüber/ das ich wunderbarlich ge-
macht bin/ wunderbarlich sind deine Werck/ vnd das erkennet
meine Seele wol. Es war dir mein Gebeine nicht verholen/
da ich im Verborgen gemacht ward/ da ich gebildet ward vn-
ten in der Erden/ deine Augen sahen mich/ da ich noch vnbe-
reitet war.

4.

4.
Machet
sanffemütige
Ehemänner.
Gott lest bisweilen in allen Ständen solche schwe-
re betrübte Geburtsfälle geschehen/ auff das die Ehemänner
dadurch zur Liebe/ Lindigkeit vnd Mitleiden gegen jhre Ehe-
gatten bewogen werden/ das sie nicht wie Syr, 4. Capit. er-
mahnet/ Lewen in jhrem Hause sein. 1. Pet. 3. Das sie mit
Vernunfft jhren Weibern beywonen/ vnd geben den Weibi-
schen/ als dem schwechsten Werckzeuge seine Ehre/ als auch
Miterben der Gnad des Lebens. Coloss. 3. Jhr Männer lie-
bet ewre Weiber/ vnd seid nicht bitter gegen sie. Ephes. 4. Jhr
Männer liebet ewre Weiber/ gleich wie Christus geliebet hat
die Gemeine/ etc.

5.

5.
Lehret war-
umb die Kin-
der jhre El-
tern recht lie-
ben sollen.
Gott lehret auch mit solchen Fällen die Kinder/
das sie lernen/ wie sawr sie jhren Eltern/ ja sonderlich der
Mutter worden/ vnnd dadurch zu desto grösser Liebe vnd

Danck-

Chriſtliche Leichpredigt.
wo nicht ſo ſterbe ich/ da antwortet Jacob: Bin ich doch nicht
Gott der dir deines Leibes fruͤchte nicht geben wil. Job 10.
Deine Haͤnde haben mich gearbeitet vnd gemacht/ alles wz ich
vmb vnd vmb bin/ etc. Pſal. 127. Siehe Kinder ſind eine Gabe
des Herrn/ vnd Leibesfrucht ein Geſchencke. Pſal. 128. Dein
Weib wird ſein wie ein fruchtbar Weinſtock vmb dein Hauß
herumb/ vnnd deine Kinder wie die Oel zweige vmb deinen
Tiſch her/ Sihe alſo wird geſegnet der Man/ der den HErrn
fuͤrchtet. Pſal. 22. Du haſt mich aus meiner Mutter Leibe
gezogen/ du wareſt mein Zuverſicht/ da ich noch an meiner
Mutter Bruͤſte war. Pſal. 139. Du wareſt vber mir in Mut-
ter leibe/ ich dancke dir daruͤber/ das ich wunderbarlich ge-
macht bin/ wunderbarlich ſind deine Werck/ vnd das erkennet
meine Seele wol. Es war dir mein Gebeine nicht verholen/
da ich im Verborgen gemacht ward/ da ich gebildet ward vn-
ten in der Erden/ deine Augen ſahen mich/ da ich noch vnbe-
reitet war.

4.

4.
Machet
ſanffemuͤtige
Ehemaͤnner.
Gott leſt bisweilen in allen Staͤnden ſolche ſchwe-
re betruͤbte Geburtsfaͤlle geſchehen/ auff das die Ehemaͤnner
dadurch zur Liebe/ Lindigkeit vnd Mitleiden gegen jhre Ehe-
gatten bewogen werden/ das ſie nicht wie Syr, 4. Capit. er-
mahnet/ Lewen in jhrem Hauſe ſein. 1. Pet. 3. Das ſie mit
Vernunfft jhren Weibern beywonen/ vnd geben den Weibi-
ſchen/ als dem ſchwechſten Werckzeuge ſeine Ehre/ als auch
Miterben der Gnad des Lebens. Coloſſ. 3. Jhr Maͤnner lie-
bet ewre Weiber/ vnd ſeid nicht bitter gegen ſie. Epheſ. 4. Jhr
Maͤnner liebet ewre Weiber/ gleich wie Chriſtus geliebet hat
die Gemeine/ etc.

5.

5.
Lehret war-
umb die Kin-
der jhre El-
tern recht lie-
ben ſollen.
Gott lehret auch mit ſolchen Faͤllen die Kinder/
das ſie lernen/ wie ſawr ſie jhren Eltern/ ja ſonderlich der
Mutter worden/ vnnd dadurch zu deſto groͤſſer Liebe vnd

Danck-
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[[28]/0028] Chriſtliche Leichpredigt. wo nicht ſo ſterbe ich/ da antwortet Jacob: Bin ich doch nicht Gott der dir deines Leibes fruͤchte nicht geben wil. Job 10. Deine Haͤnde haben mich gearbeitet vnd gemacht/ alles wz ich vmb vnd vmb bin/ etc. Pſal. 127. Siehe Kinder ſind eine Gabe des Herrn/ vnd Leibesfrucht ein Geſchencke. Pſal. 128. Dein Weib wird ſein wie ein fruchtbar Weinſtock vmb dein Hauß herumb/ vnnd deine Kinder wie die Oel zweige vmb deinen Tiſch her/ Sihe alſo wird geſegnet der Man/ der den HErrn fuͤrchtet. Pſal. 22. Du haſt mich aus meiner Mutter Leibe gezogen/ du wareſt mein Zuverſicht/ da ich noch an meiner Mutter Bruͤſte war. Pſal. 139. Du wareſt vber mir in Mut- ter leibe/ ich dancke dir daruͤber/ das ich wunderbarlich ge- macht bin/ wunderbarlich ſind deine Werck/ vnd das erkennet meine Seele wol. Es war dir mein Gebeine nicht verholen/ da ich im Verborgen gemacht ward/ da ich gebildet ward vn- ten in der Erden/ deine Augen ſahen mich/ da ich noch vnbe- reitet war. 4. Gott leſt bisweilen in allen Staͤnden ſolche ſchwe- re betruͤbte Geburtsfaͤlle geſchehen/ auff das die Ehemaͤnner dadurch zur Liebe/ Lindigkeit vnd Mitleiden gegen jhre Ehe- gatten bewogen werden/ das ſie nicht wie Syr, 4. Capit. er- mahnet/ Lewen in jhrem Hauſe ſein. 1. Pet. 3. Das ſie mit Vernunfft jhren Weibern beywonen/ vnd geben den Weibi- ſchen/ als dem ſchwechſten Werckzeuge ſeine Ehre/ als auch Miterben der Gnad des Lebens. Coloſſ. 3. Jhr Maͤnner lie- bet ewre Weiber/ vnd ſeid nicht bitter gegen ſie. Epheſ. 4. Jhr Maͤnner liebet ewre Weiber/ gleich wie Chriſtus geliebet hat die Gemeine/ etc. 4. Machet ſanffemuͤtige Ehemaͤnner. 5. Gott lehret auch mit ſolchen Faͤllen die Kinder/ das ſie lernen/ wie ſawr ſie jhren Eltern/ ja ſonderlich der Mutter worden/ vnnd dadurch zu deſto groͤſſer Liebe vnd Danck- 5. Lehret war- umb die Kin- der jhre El- tern recht lie- ben ſollen.

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Zitationshilfe: Clarus, Felicianus: Gaykypikra [gr.] Christianorum verorum propria. Wittenberg, 1613, S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/526011/28>, abgerufen am 28.03.2024.