Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.

Bild:
<< vorherige Seite

Hansen von Liebenstein.
Fegfewer gewisen werden.

Die rechten Christen aber kompt der todtDie Christen
kompt der todt
ring an.

nicht so schwer an/ dann ob sich gleich Fleisch vnd
Blut darab entsetzt/ vnd seiner verkerten sündi-
gen art nach/ letz stellet/ so gedencken sie doch/
das es einmal gestorben sein muß/ wie geschribenHebr. ix.
stehet: Den Menschen ist ein mal gesetzt zu ster-
ben/ darnach das Gericht.

So vil aber das Gericht belanget/ haben sie
den trost/ wölchen jnen Christus gegeben hat/
da er spricht: So jemandt mein wort helt/ derJoan. viij.
würt den todt nit sehen ewiglich. Vnd abermals:Joan. v.
Warlich/ warlich sage ich eüch/ wer mein wort
höret/ vnnd glaubt dem der mich gesandt hat/
der hat das ewige leben/ vnd kompt nicht in das
gericht/ sondern ist vom todt zum leben hindurch
gedrungen. Dise herrliche Sprüch zeügen/ das
die rechtglaubigen Christen kein Gericht/ noch
den Todt zufürchten haben/ sonder durch den
todt in das leben dringen/ hie durch ware Buß/
vnd dort in die offenbarung des Himmelischen
wäsens.

Diß macht willige vnnd fröliche Leüt zü-Die Martyrer
sein mit freüden
gestorben.

sterben/ wie man denn liset von den heiligen
Martyrern/ nit Männern allein/ sonder Wei-
bern vnnd Jungfrawen/ die mit freüden/ nicht
allein allerley marter/ sonder auch den bittern

todt
D

Hanſen von Liebenſtein.
Fegfewer gewiſen werden.

Die rechten Chꝛiſten aber kompt der todtDie Chꝛiſten
kompt der todt
ring an.

nicht ſo ſchwer an/ dann ob ſich gleich Fleiſch vnd
Blůt darab entſetzt/ vnd ſeiner verkerten ſündi-
gen art nach/ letz ſtellet/ ſo gedencken ſie doch/
das es einmal geſtoꝛben ſein můß/ wie geſchꝛibenHebꝛ. ix.
ſtehet: Den Menſchen iſt ein mal geſetzt zů ſter-
ben/ darnach das Gericht.

So vil aber das Gericht belanget/ haben ſie
den troſt/ woͤlchen jnen Chꝛiſtus gegeben hat/
da er ſpꝛicht: So jemandt mein woꝛt helt/ derJoan. viij.
würt den todt nit ſehen ewiglich. Vnd abermals:Joan. v.
Warlich/ warlich ſage ich eüch/ wer mein woꝛt
hoͤꝛet/ vnnd glaubt dem der mich geſandt hat/
der hat das ewige leben/ vnd kompt nicht in das
gericht/ ſondern iſt vom todt zům leben hindurch
gedꝛungen. Diſe herꝛliche Spꝛüch zeügen/ das
die rechtglaubigen Chꝛiſten kein Gericht/ noch
den Todt zůfürchten haben/ ſonder durch den
todt in das leben dꝛingen/ hie durch ware Bůß/
vnd doꝛt in die offenbarung des Himmeliſchen
waͤſens.

Diß macht willige vnnd froͤliche Leüt zuͤ-Die Martyrer
ſein mit freüden
geſtoꝛben.

ſterben/ wie man denn liſet von den heiligen
Martyrern/ nit Maͤnnern allein/ ſonder Wei-
bern vnnd Jungfrawen/ die mit freüden/ nicht
allein allerley marter/ ſonder auch den bittern

todt
D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <p><pb facs="#f0025" n="10[20]"/><fw place="top" type="header">Han&#x017F;en von Lieben&#x017F;tein.</fw><lb/>
Fegfewer gewi&#x017F;en werden.</p><lb/>
          <p>Die rechten Ch&#xA75B;i&#x017F;ten aber kompt der todt<note place="right">Die Ch&#xA75B;i&#x017F;ten<lb/>
kompt der todt<lb/>
ring an.</note><lb/>
nicht &#x017F;o &#x017F;chwer an/ dann ob &#x017F;ich gleich Flei&#x017F;ch v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice><lb/>
Bl&#x016F;t darab ent&#x017F;etzt/ vnd &#x017F;einer verkerten &#x017F;ündi-<lb/>
gen art nach/ letz &#x017F;tellet/ &#x017F;o gedencken &#x017F;ie doch/<lb/>
das es einmal ge&#x017F;to&#xA75B;ben &#x017F;ein m&#x016F;ß/ wie ge&#x017F;ch&#xA75B;iben<note place="right">Heb&#xA75B;. ix.</note><lb/>
&#x017F;tehet: Den Men&#x017F;chen i&#x017F;t ein mal ge&#x017F;etzt z&#x016F; &#x017F;ter-<lb/>
ben/ darnach das Gericht.</p><lb/>
          <p>So vil aber das Gericht belanget/ haben &#x017F;ie<lb/>
den tro&#x017F;t/ wo&#x0364;lchen jnen Ch&#xA75B;i&#x017F;tus gegeben hat/<lb/>
da er &#x017F;p&#xA75B;icht: So jemandt mein wo&#xA75B;t helt/ der<note place="right">Joan. viij.</note><lb/>
würt den todt nit &#x017F;ehen ewiglich. V<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice> abermals:<note place="right">Joan. v.</note><lb/>
Warlich/ warlich &#x017F;age ich eüch/ wer mein wo&#xA75B;t<lb/>
ho&#x0364;&#xA75B;et/ vnnd glaubt dem der mich ge&#x017F;andt hat/<lb/>
der hat das ewige leben/ vnd kompt nicht in das<lb/>
gericht/ &#x017F;ondern i&#x017F;t vom todt z&#x016F;m leb<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice> hindurch<lb/>
ged&#xA75B;ungen. Di&#x017F;e her&#xA75B;liche Sp&#xA75B;üch zeügen/ das<lb/>
die rechtglaubigen Ch&#xA75B;i&#x017F;ten kein Gericht/ noch<lb/>
den Todt z&#x016F;fürchten haben/ &#x017F;onder durch den<lb/>
todt in das leben d&#xA75B;ingen/ hie durch ware B&#x016F;ß/<lb/>
vnd do&#xA75B;t in die offenbarung des Himmeli&#x017F;chen<lb/>
wa&#x0364;&#x017F;ens.</p><lb/>
          <p>Diß macht willige vnnd fro&#x0364;liche Leüt zu&#x0364;-<note place="right">Die Martyrer<lb/>
&#x017F;ein mit freüden<lb/>
ge&#x017F;to&#xA75B;ben.</note><lb/>
&#x017F;terben/ wie man denn li&#x017F;et von den heiligen<lb/>
Martyrern/ nit Ma&#x0364;nnern allein/ &#x017F;onder Wei-<lb/>
bern vnnd Jungfrawen/ die mit freüden/ nicht<lb/>
allein allerley marter/ &#x017F;onder auch den bittern<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">todt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10[20]/0025] Hanſen von Liebenſtein. Fegfewer gewiſen werden. Die rechten Chꝛiſten aber kompt der todt nicht ſo ſchwer an/ dann ob ſich gleich Fleiſch vñ Blůt darab entſetzt/ vnd ſeiner verkerten ſündi- gen art nach/ letz ſtellet/ ſo gedencken ſie doch/ das es einmal geſtoꝛben ſein můß/ wie geſchꝛiben ſtehet: Den Menſchen iſt ein mal geſetzt zů ſter- ben/ darnach das Gericht. Die Chꝛiſten kompt der todt ring an. Hebꝛ. ix. So vil aber das Gericht belanget/ haben ſie den troſt/ woͤlchen jnen Chꝛiſtus gegeben hat/ da er ſpꝛicht: So jemandt mein woꝛt helt/ der würt den todt nit ſehen ewiglich. Vñ abermals: Warlich/ warlich ſage ich eüch/ wer mein woꝛt hoͤꝛet/ vnnd glaubt dem der mich geſandt hat/ der hat das ewige leben/ vnd kompt nicht in das gericht/ ſondern iſt vom todt zům lebẽ hindurch gedꝛungen. Diſe herꝛliche Spꝛüch zeügen/ das die rechtglaubigen Chꝛiſten kein Gericht/ noch den Todt zůfürchten haben/ ſonder durch den todt in das leben dꝛingen/ hie durch ware Bůß/ vnd doꝛt in die offenbarung des Himmeliſchen waͤſens. Joan. viij. Joan. v. Diß macht willige vnnd froͤliche Leüt zuͤ- ſterben/ wie man denn liſet von den heiligen Martyrern/ nit Maͤnnern allein/ ſonder Wei- bern vnnd Jungfrawen/ die mit freüden/ nicht allein allerley marter/ ſonder auch den bittern todt Die Martyrer ſein mit freüden geſtoꝛben. D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/527796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/527796/25
Zitationshilfe: Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564, S. 10[20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527796/25>, abgerufen am 18.04.2024.