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Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.

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Predig über der Leich/
todt gelitten/ vnd in Christo überwunden haben.

Haußuätter ha-
ben zwo rech-
nung zustellen.
Es hat aber ertlichen vilen Leüten Gott
der Herr nicht allein diß klein Hauß/ jhres leibs
vnd der Seelen/ sonder noch darzu ein grössere
Haußhaltung beuolhen/ von wölcher wegen sie
eben so wol/ als von jrer selbs wegen/ dem Her-
ren rechenschafft geben müssen. Darumb sie
auch dißfalls sich gefaßt machen/ vnd jre Hauß-
haltung/ sie sey klein oder groß/ dermassen anstel
len/ das sie jnen am ewigen leben nit hinderlich sey.

I. Sam. ij.Dann meniglichen das Exempel Heli des
Priesters bekannt ist/ der für sein person wol ein
frommer Mann was/ Aber da er seine Söne
nicht nach dem beuelch Gottes zoge/ sonder jnen
jren mutwillen gestattet/ das sie vnzüchtig vnd
Gottloß handelten/ hat jm der Herr den Halß ein-
I. Sam. iiij.gebrochen/ jn des gähen tods sterben/ seine Sön
erstochen werden lassen/ vnnd ist der fluch auff
dem Hauß Heli bliben ewiglichen.

Was nun ein Vatter seinen Kindern vnd
Hauß gesinde dißfalls schuldig ist/ das ist auch
Ampt der O-
berkeit.
ein Herrschafft jhren Vnderthonen schuldig/
vnnd ist die Herrschafft gegen Gott nicht ent-
schuldigt/ die für jre Person recht glaubt vnnd
lebet/ Aber jrer Vnderthonen glauben vnnd le-
bens sich nichts annemen wolt.

Der Vrsachen Gott der Herr/ dem König

seines

Pꝛedig über der Leich/
todt gelitten/ vnd in Chꝛiſto überwunden haben.

Haußuaͤtter ha-
ben zwo rech-
nung zůſtellen.
Es hat aber ertlichen vilen Leüten Gott
der Herꝛ nicht allein diß klein Hauß/ jhres leibs
vnd der Seelen/ ſonder noch darzů ein groͤſſere
Haußhaltung beuolhen/ von woͤlcher wegen ſie
eben ſo wol/ als von jrer ſelbs wegen/ dem Her-
ren rechenſchafft geben muͤſſen. Darumb ſie
auch dißfalls ſich gefaßt machen/ vnd jre Hauß-
haltung/ ſie ſey klein oder groß/ dermaſſen anſtel
len/ das ſie jnen am ewigen leben nit hinderlich ſey.

I. Sam. ij.Dann meniglichen das Exempel Heli des
Pꝛieſters bekannt iſt/ der für ſein perſon wol ein
frommer Mann was/ Aber da er ſeine Soͤne
nicht nach dem beuelch Gottes zoge/ ſonder jnen
jren můtwillen geſtattet/ das ſie vnzüchtig vnd
Gottloß handelten/ hat jm der Herꝛ den Halß ein-
I. Sam. iiij.gebꝛochen/ jn des gaͤhen tods ſterben/ ſeine Soͤn
erſtochen werden laſſen/ vnnd iſt der flůch auff
dem Hauß Heli bliben ewiglichen.

Was nun ein Vatter ſeinen Kindern vnd
Hauß geſinde dißfalls ſchuldig iſt/ das iſt auch
Ampt der O-
berkeit.
ein Herꝛſchafft jhꝛen Vnderthonen ſchuldig/
vnnd iſt die Herꝛſchafft gegen Gott nicht ent-
ſchuldigt/ die für jre Perſon recht glaubt vnnd
lebet/ Aber jrer Vnderthonen glauben vnnd le-
bens ſich nichts annemen wolt.

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[[21]/0026] Pꝛedig über der Leich/ todt gelitten/ vnd in Chꝛiſto überwunden habẽ. Es hat aber ertlichen vilen Leüten Gott der Herꝛ nicht allein diß klein Hauß/ jhres leibs vnd der Seelen/ ſonder noch darzů ein groͤſſere Haußhaltung beuolhen/ von woͤlcher wegen ſie eben ſo wol/ als von jrer ſelbs wegen/ dem Her- ren rechenſchafft geben muͤſſen. Darumb ſie auch dißfalls ſich gefaßt machen/ vnd jre Hauß- haltung/ ſie ſey klein oder groß/ dermaſſen anſtel len/ das ſie jnẽ am ewigẽ leben nit hinderlich ſey. Haußuaͤtter ha- ben zwo rech- nung zůſtellen. Dann meniglichen das Exempel Heli des Pꝛieſters bekannt iſt/ der für ſein perſon wol ein frommer Mann was/ Aber da er ſeine Soͤne nicht nach dem beuelch Gottes zoge/ ſonder jnen jren můtwillen geſtattet/ das ſie vnzüchtig vnd Gottloß handeltẽ/ hat jm der Herꝛ den Halß ein- gebꝛochen/ jn des gaͤhen tods ſterben/ ſeine Soͤn erſtochen werden laſſen/ vnnd iſt der flůch auff dem Hauß Heli bliben ewiglichen. I. Sam. ij. I. Sam. iiij. Was nun ein Vatter ſeinen Kindern vnd Hauß geſinde dißfalls ſchuldig iſt/ das iſt auch ein Herꝛſchafft jhꝛen Vnderthonen ſchuldig/ vnnd iſt die Herꝛſchafft gegen Gott nicht ent- ſchuldigt/ die für jre Perſon recht glaubt vnnd lebet/ Aber jrer Vnderthonen glauben vnnd le- bens ſich nichts annemen wolt. Ampt der O- berkeit. Der Vꝛſachen Gott der Herꝛ/ dem Koͤnig ſeines

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Zitationshilfe: Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564, S. [21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527796/26>, abgerufen am 29.03.2024.