Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

Bild:
<< vorherige Seite

a Weiß ich doch und glaube fest/ daß GOtt schlägt und wieder heilt.
Schafft Er/ daß die Thränen-Saate eine Freuden Erndte bringet/ b
Wird nach diesem Angst-Betrüben
Mich GOtt desto fester lieben.

Ward gleich unser Freuden-Fest durch des Vaters Tod gestört[?]
GOtt gefiel des Vates Seele bey des Lammes Mahl zu haben/ c
Daß sie (ists nicht köstlicher?) würd' auff himmlisch' Art geehrt/
Und sich/ wie sie schnlich wüntsehte/ möcht' aus GOttes Brunnen la-
ben.

Denen/ die man liebwerth schätzet/
Gönnt man's/ wenn sie GOtt ergötzet.
Jch/ der ich schon in der Welt ein und ander Vater-Hertz
Habe/ nach des Höchsten Willen/ mit viel Kümmerniß verlohren/
Klage billich solchen Fall/ und beweine diesen Schmertz:
Schließ['] jndessen: GOttes Schluß habe mir zu gutt' erkohren/
Daß den Vater/ den ich wolle/
Jch nur droben suchen solle.
[Beginn Spaltensatz]
a Hos. VI, 1.
[Spaltenumbruch]
b Psal. CXXVI, 5.
[Spaltenumbruch]
c Offenb. Joh. VII, 17.
[Ende Spaltensatz]
Mit diesem wenigen aus der letzteren Vnter-
redung gezogenen Trauer-Reimen bekla-
get den Verlust seines zwar hertzlich gelieb-
ten/ aber ach allzugeschwinde/ und schmertz-
lich entrissenen/ sel. H. Schwiger-Vaters/
dessen nachgelassener Eydam
Gottfried Geißler/
Mittags-Prediger des Fürstl. Stiffts
zu S. Johann.
Proh!

a Weiß ich doch und glaube feſt/ daß GOtt ſchlaͤgt und wieder heilt.
Schafft Er/ daß die Thraͤnen-Saate eine Freuden Erndte bringet/ b
Wird nach dieſem Angſt-Betruͤben
Mich GOtt deſto feſter lieben.

Ward gleich unſer Freuden-Feſt durch des Vaters Tod geſtoͤrt[?]
GOtt gefiel des Vates Seele bey des Lammes Mahl zu haben/ c
Daß ſie (iſts nicht koͤſtlicher?) wuͤrd’ auff himmliſch’ Art geehrt/
Und ſich/ wie ſie ſchnlich wuͤntſehte/ moͤcht’ aus GOttes Brunnen la-
ben.

Denen/ die man liebwerth ſchaͤtzet/
Goͤnnt man’s/ wenn ſie GOtt ergoͤtzet.
Jch/ der ich ſchon in der Welt ein und ander Vater-Hertz
Habe/ nach des Hoͤchſten Willen/ mit viel Kuͤmmerniß verlohren/
Klage billich ſolchen Fall/ und beweine dieſen Schmertz:
Schließ[’] jndeſſen: GOttes Schluß habe mir zu gutt’ erkohren/
Daß den Vater/ den ich wolle/
Jch nur droben ſuchen ſolle.
[Beginn Spaltensatz]
a Hoſ. VI, 1.
[Spaltenumbruch]
b Pſal. CXXVI, 5.
[Spaltenumbruch]
c Offenb. Joh. VII, 17.
[Ende Spaltensatz]
Mit dieſem wenigen aus der letzteren Vnter-
redung gezogenen Trauer-Reimen bekla-
get den Verluſt ſeines zwar hertzlich gelieb-
ten/ aber ach allzugeſchwinde/ und ſchmertz-
lich entriſſenen/ ſel. H. Schwiger-Vaters/
deſſen nachgelaſſener Eydam
Gottfried Geißler/
Mittags-Prediger des Fuͤrſtl. Stiffts
zu S. Johann.
Proh!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div type="fsEpicedia" n="1">
              <div n="2">
                <lg n="19">
                  <pb facs="#f0078" n="[78]"/>
                  <l><note xml:id="note1a" next="#note1b" place="end" n="a"/> Weiß ich doch und glaube fe&#x017F;t/ daß GOtt &#x017F;chla&#x0364;gt und wieder heilt.</l><lb/>
                  <l>Schafft Er/ daß die Thra&#x0364;nen-Saate eine Freuden Erndte bringet/ <note xml:id="note2a" next="#note2b" place="end" n="b"/></l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Wird nach die&#x017F;em Ang&#x017F;t-Betru&#x0364;ben</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Mich GOtt de&#x017F;to fe&#x017F;ter lieben.</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <lg n="20">
                  <l>Ward gleich un&#x017F;er Freuden-Fe&#x017F;t durch des Vaters Tod ge&#x017F;to&#x0364;rt<supplied>?</supplied></l><lb/>
                  <l>GOtt gefiel des Vates Seele bey des Lammes Mahl zu haben/ <note xml:id="note3a" next="note3b" place="end" n="c"/></l><lb/>
                  <l>Daß &#x017F;ie (i&#x017F;ts nicht ko&#x0364;&#x017F;tlicher?) wu&#x0364;rd&#x2019; auff himmli&#x017F;ch&#x2019; Art geehrt/</l><lb/>
                  <l>Und &#x017F;ich/ wie &#x017F;ie &#x017F;chnlich wu&#x0364;nt&#x017F;ehte/ mo&#x0364;cht&#x2019; aus GOttes Brunnen la-<lb/><hi rendition="#c">ben.</hi></l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Denen/ die man liebwerth &#x017F;cha&#x0364;tzet/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Go&#x0364;nnt man&#x2019;s/ wenn &#x017F;ie GOtt ergo&#x0364;tzet.</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <lg n="21">
                  <l>Jch/ der ich &#x017F;chon in der Welt ein und ander Vater-Hertz</l><lb/>
                  <l>Habe/ nach des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Willen/ mit viel Ku&#x0364;mmerniß verlohren/</l><lb/>
                  <l>Klage billich &#x017F;olchen Fall/ und beweine die&#x017F;en Schmertz:</l><lb/>
                  <l>Schließ<supplied>&#x2019;</supplied> jnde&#x017F;&#x017F;en: GOttes Schluß habe mir zu gutt&#x2019; erkohren/</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Daß den Vater/ den ich wolle/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Jch nur droben &#x017F;uchen &#x017F;olle.</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <cb type="start"/>
                <note xml:id="note1b" prev="#note1a" place="end" n="a"><hi rendition="#aq">Ho&#x017F;. VI,</hi> 1.</note>
                <cb/>
                <note xml:id="note2b" prev="note2a" place="end" n="b"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. CXXVI,</hi> 5.</note>
                <cb/>
                <note xml:id="note3b" prev="note3a" place="end" n="c">Offenb. <hi rendition="#aq">Joh. VII,</hi> 17.</note>
                <cb type="end"/>
                <closer>
                  <salute> <hi rendition="#et">Mit die&#x017F;em wenigen aus der letzteren Vnter-<lb/>
redung gezogenen Trauer-Reimen bekla-<lb/>
get den Verlu&#x017F;t &#x017F;eines zwar hertzlich gelieb-<lb/>
ten/ aber ach allzuge&#x017F;chwinde/ und &#x017F;chmertz-<lb/>
lich entri&#x017F;&#x017F;enen/ &#x017F;el. H. Schwiger-Vaters/<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en nachgela&#x017F;&#x017F;ener Eydam<lb/><hi rendition="#fr">Gottfried Geißler/</hi><lb/>
Mittags-Prediger des Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Stiffts<lb/>
zu <hi rendition="#aq">S. Johann.</hi></hi> </salute>
                </closer>
              </div><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Proh!</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[78]/0078] a Weiß ich doch und glaube feſt/ daß GOtt ſchlaͤgt und wieder heilt. Schafft Er/ daß die Thraͤnen-Saate eine Freuden Erndte bringet/ b Wird nach dieſem Angſt-Betruͤben Mich GOtt deſto feſter lieben. Ward gleich unſer Freuden-Feſt durch des Vaters Tod geſtoͤrt? GOtt gefiel des Vates Seele bey des Lammes Mahl zu haben/ c Daß ſie (iſts nicht koͤſtlicher?) wuͤrd’ auff himmliſch’ Art geehrt/ Und ſich/ wie ſie ſchnlich wuͤntſehte/ moͤcht’ aus GOttes Brunnen la- ben. Denen/ die man liebwerth ſchaͤtzet/ Goͤnnt man’s/ wenn ſie GOtt ergoͤtzet. Jch/ der ich ſchon in der Welt ein und ander Vater-Hertz Habe/ nach des Hoͤchſten Willen/ mit viel Kuͤmmerniß verlohren/ Klage billich ſolchen Fall/ und beweine dieſen Schmertz: Schließ’ jndeſſen: GOttes Schluß habe mir zu gutt’ erkohren/ Daß den Vater/ den ich wolle/ Jch nur droben ſuchen ſolle. a Hoſ. VI, 1. b Pſal. CXXVI, 5. c Offenb. Joh. VII, 17. Mit dieſem wenigen aus der letzteren Vnter- redung gezogenen Trauer-Reimen bekla- get den Verluſt ſeines zwar hertzlich gelieb- ten/ aber ach allzugeſchwinde/ und ſchmertz- lich entriſſenen/ ſel. H. Schwiger-Vaters/ deſſen nachgelaſſener Eydam Gottfried Geißler/ Mittags-Prediger des Fuͤrſtl. Stiffts zu S. Johann. Proh!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/539562
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/539562/78
Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [78]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/78>, abgerufen am 28.03.2024.