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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
Dritten Buchs 6. Theilung.
Von Gemüths-Bewegung.
Das I. Capitel.
Von Gewalt der Affecten.

DEr Mensch/ als der allein unter
den Thieren mit Vernunfft be-
gabet/ sol in allen Dingen dahin
streben/ wie er seine Affecten zwinge/
wohl erwegende/ daß die Gemüths-
Ruhe zur Verlängerung des Lebens
die beste
Medicin sey. Es ist freylich
das Gemüth/ so lang es mit dem Leib
durch Hülff der Geister verknüpffet ist/
nicht frey von Kranckheiten/ sondern al-
le motus mentis Gemüths-Bewegun-
gen/ Gedancken entstehen meistentheils
a motu humorum & temperie von der
Bewegung des Bluts und dessen Tem-
perament/ oder wie das Blut/ so ist die
Neigung so sind die Gedancken.

Und ist demnach einem Medico nicht
schwer die Gedancken der Menschen

proba-
und derer Curen.
Dritten Buchs 6. Theilung.
Von Gemuͤths-Bewegung.
Das I. Capitel.
Von Gewalt der Affecten.

DEr Menſch/ als der allein unter
den Thieren mit Vernunfft be-
gabet/ ſol in allen Dingen dahin
ſtreben/ wie er ſeine Affecten zwinge/
wohl erwegende/ daß die Gemuͤths-
Ruhe zur Verlaͤngerung des Lebens
die beſte
Medicin ſey. Es iſt freylich
das Gemuͤth/ ſo lang es mit dem Leib
durch Huͤlff der Geiſter verknuͤpffet iſt/
nicht frey von Kranckheiten/ ſondern al-
le motus mentis Gemuͤths-Bewegun-
gen/ Gedancken entſtehen meiſtentheils
à motu humorum & temperie von der
Bewegung des Bluts und deſſen Tem-
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Neigung ſo ſind die Gedancken.

Und iſt demnach einem Medico nicht
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[231/0257] und derer Curen. Dritten Buchs 6. Theilung. Von Gemuͤths-Bewegung. Das I. Capitel. Von Gewalt der Affecten. DEr Menſch/ als der allein unter den Thieren mit Vernunfft be- gabet/ ſol in allen Dingen dahin ſtreben/ wie er ſeine Affecten zwinge/ wohl erwegende/ daß die Gemuͤths- Ruhe zur Verlaͤngerung des Lebens die beſte Medicin ſey. Es iſt freylich das Gemuͤth/ ſo lang es mit dem Leib durch Huͤlff der Geiſter verknuͤpffet iſt/ nicht frey von Kranckheiten/ ſondern al- le motus mentis Gemuͤths-Bewegun- gen/ Gedancken entſtehen meiſtentheils à motu humorum & temperie von der Bewegung des Bluts und deſſen Tem- perament/ oder wie das Blut/ ſo iſt die Neigung ſo ſind die Gedancken. Und iſt demnach einem Medico nicht ſchwer die Gedancken der Menſchen proba-

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/257>, abgerufen am 28.03.2024.