Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten-Kranckheiten
ein Schmid aller Kranckheiten. Das
Aufsteigen oder die ructus kommen mei-
stens her von fetten öhlichten Speissen/
als Käß/ Butter/ fettes Fleisch und von
den mit Honig angeschmierten Sachen/
welche zur Galle werden/ versäuren/ und
alsdenn solche ructus verursachen/ worzu
sich gern der Sod gesellet.

Das XVIII. Capitel.
Von Miltz-Beschwerung und
Scharbock.

DAs Miltz wird von vielen als ein
schädliches Eingeweyd verworf-
fen/ welches aber gantz falsch/ und
ist solches vielmehr ein höchst nöthiges
Stück zur Gesundheit. Daß es aber
vielen Kranckheiten unterworffen/ wird
niemand leugnen/ das macht seine deli-
cate structur,
welche bestehet aus unzeh-
lich vielen Höhligen/ Gefässen oder A-
dern und Fäßligen/ welche zur Bewe-
gung/ Kleinmachung und genauer Auß-
arbeitung des Blutes viel beytragen/
und dahero leichtlich können verstopffet

werden/

Studenten-Kranckheiten
ein Schmid aller Kranckheiten. Das
Aufſteigen oder die ructus kommen mei-
ſtens her von fetten oͤhlichten Speiſſen/
als Kaͤß/ Butter/ fettes Fleiſch und von
den mit Honig angeſchmierten Sachen/
welche zur Galle werden/ verſaͤuren/ und
alsdenn ſolche ructus verurſachen/ worzu
ſich gern der Sod geſellet.

Das XVIII. Capitel.
Von Miltz-Beſchwerung und
Scharbock.

DAs Miltz wird von vielen als ein
ſchaͤdliches Eingeweyd verworf-
fen/ welches aber gantz falſch/ und
iſt ſolches vielmehr ein hoͤchſt noͤthiges
Stuͤck zur Geſundheit. Daß es aber
vielen Kranckheiten unterworffen/ wird
niemand leugnen/ das macht ſeine deli-
cate ſtructur,
welche beſtehet aus unzeh-
lich vielen Hoͤhligen/ Gefaͤſſen oder A-
dern und Faͤßligen/ welche zur Bewe-
gung/ Kleinmachung und genauer Auß-
arbeitung des Blutes viel beytragen/
und dahero leichtlich koͤnnen verſtopffet

werden/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0152" n="126"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/>
ein Schmid aller Kranckheiten. Das<lb/>
Auf&#x017F;teigen oder die <hi rendition="#aq">ructus</hi> kommen mei-<lb/>
&#x017F;tens her von fetten o&#x0364;hlichten Spei&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
als Ka&#x0364;ß/ Butter/ fettes Flei&#x017F;ch und von<lb/>
den mit Honig ange&#x017F;chmierten Sachen/<lb/>
welche zur Galle werden/ ver&#x017F;a&#x0364;uren/ und<lb/>
alsdenn &#x017F;olche <hi rendition="#aq">ructus</hi> verur&#x017F;achen/ worzu<lb/>
&#x017F;ich gern der Sod ge&#x017F;ellet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Capitel.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von Miltz-Be&#x017F;chwerung und<lb/>
Scharbock.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>As Miltz wird von vielen als ein<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;dliches Eingeweyd verworf-<lb/>
fen/ welches aber gantz fal&#x017F;ch/ und<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;olches vielmehr ein ho&#x0364;ch&#x017F;t no&#x0364;thiges<lb/>
Stu&#x0364;ck zur Ge&#x017F;undheit. Daß es aber<lb/>
vielen Kranckheiten unterworffen/ wird<lb/>
niemand leugnen/ das macht &#x017F;eine <hi rendition="#aq">deli-<lb/>
cate &#x017F;tructur,</hi> welche be&#x017F;tehet aus unzeh-<lb/>
lich vielen Ho&#x0364;hligen/ Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en oder A-<lb/>
dern und Fa&#x0364;ßligen/ welche zur Bewe-<lb/>
gung/ Kleinmachung und genauer Auß-<lb/>
arbeitung des Blutes viel beytragen/<lb/>
und dahero leichtlich ko&#x0364;nnen ver&#x017F;topffet<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">werden/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[126/0152] Studenten-Kranckheiten ein Schmid aller Kranckheiten. Das Aufſteigen oder die ructus kommen mei- ſtens her von fetten oͤhlichten Speiſſen/ als Kaͤß/ Butter/ fettes Fleiſch und von den mit Honig angeſchmierten Sachen/ welche zur Galle werden/ verſaͤuren/ und alsdenn ſolche ructus verurſachen/ worzu ſich gern der Sod geſellet. Das XVIII. Capitel. Von Miltz-Beſchwerung und Scharbock. DAs Miltz wird von vielen als ein ſchaͤdliches Eingeweyd verworf- fen/ welches aber gantz falſch/ und iſt ſolches vielmehr ein hoͤchſt noͤthiges Stuͤck zur Geſundheit. Daß es aber vielen Kranckheiten unterworffen/ wird niemand leugnen/ das macht ſeine deli- cate ſtructur, welche beſtehet aus unzeh- lich vielen Hoͤhligen/ Gefaͤſſen oder A- dern und Faͤßligen/ welche zur Bewe- gung/ Kleinmachung und genauer Auß- arbeitung des Blutes viel beytragen/ und dahero leichtlich koͤnnen verſtopffet werden/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/152
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/152>, abgerufen am 18.04.2024.