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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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treuer Schäffer.
Der Geheilte muß das Eisen
Und des Brandes heisse Glutt/
Ob es noch so wehe thut/
Vor ein heilsam Mittel preisen:
Also nehm ich nicht in acht/
Was du mir hast zugedacht/
Sondern denck auff diß allein/
Daß du nach des Himmels Willen
Mein Verhängniß zu erfüllen/
Hast der Werckzeug müssen seyn/
Daß sich selbsten dein Betrügen
Mir zum besten müssen fügen/
Daß dein glückliches Verrathen
Meiner Freude kommt zu statten/
Und ich nun den süssen Lohn
Dein- und meiner Müh und Sorgen frölich tragen kan
darvon.
Kanst du dich hierüber nun auch vergnügt und freudig
wissen/
So komm mit zum Hochzeit-Fest/ unsrer Freuden zu ge-
nüssen.
[C] Ich bin schon erfreut genug/ daß mir Gnade wird ertheilt/
Und das Hertze von der Pest falscher Hoffnung ist geheilt.
M. Ich verzeihe dir sonst auch alles/ was du hast verübt/
Ausser den Verdruß/ den mir dein so langes Warten giebt.
[C] Nun so will ich scheiden/
Lebt in Freuden.
[C]hor. Himen/ Himenee komm herbey/
Auff daß unser Wunsch erhöret sey.
Nimm die Helden führe sie zur Ruh/
Schleuß das feste Band der Liebe zu.
Fünffter Handlung zehender Eintritt.
Mirtill. Amarill. Reyhen der Hirten.
[M.] Bin ich denn so gewohnt zu leiden/
Daß ich in meinen besten Freuden
Noch immer etwas von Verdruß
Und Hinderung empfinden muß?
Wird
treuer Schaͤffer.
Der Geheilte muß das Eiſen
Und des Brandes heiſſe Glutt/
Ob es noch ſo wehe thut/
Vor ein heilſam Mittel preiſen:
Alſo nehm ich nicht in acht/
Was du mir haſt zugedacht/
Sondern denck auff diß allein/
Daß du nach des Himmels Willen
Mein Verhaͤngniß zu erfuͤllen/
Haſt der Werckzeug muͤſſen ſeyn/
Daß ſich ſelbſten dein Betruͤgen
Mir zum beſten muͤſſen fuͤgen/
Daß dein gluͤckliches Verrathen
Meiner Freude kommt zu ſtatten/
Und ich nun den ſuͤſſen Lohn
Dein- und meiner Muͤh und Sorgen froͤlich tragen kan
darvon.
Kanſt du dich hieruͤber nun auch vergnuͤgt und freudig
wiſſen/
So komm mit zum Hochzeit-Feſt/ unſrer Freuden zu ge-
nuͤſſen.
[C] Ich bin ſchon erfreut genug/ daß mir Gnade wird ertheilt/
Und das Hertze von der Peſt falſcher Hoffnung iſt geheilt.
M. Ich verzeihe dir ſonſt auch alles/ was du haſt veruͤbt/
Auſſer den Verdruß/ den mir dein ſo langes Warten giebt.
[C] Nun ſo will ich ſcheiden/
Lebt in Freuden.
[C]hor. Himen/ Himenee komm herbey/
Auff daß unſer Wunſch erhoͤret ſey.
Nimm die Helden fuͤhre ſie zur Ruh/
Schleuß das feſte Band der Liebe zu.
Fuͤnffter Handlung zehender Eintritt.
Mirtill. Amarill. Reyhen der Hirten.
[M.] Bin ich denn ſo gewohnt zu leiden/
Daß ich in meinen beſten Freuden
Noch immer etwas von Verdruß
Und Hinderung empfinden muß?
Wird
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[175/0275] treuer Schaͤffer. Der Geheilte muß das Eiſen Und des Brandes heiſſe Glutt/ Ob es noch ſo wehe thut/ Vor ein heilſam Mittel preiſen: Alſo nehm ich nicht in acht/ Was du mir haſt zugedacht/ Sondern denck auff diß allein/ Daß du nach des Himmels Willen Mein Verhaͤngniß zu erfuͤllen/ Haſt der Werckzeug muͤſſen ſeyn/ Daß ſich ſelbſten dein Betruͤgen Mir zum beſten muͤſſen fuͤgen/ Daß dein gluͤckliches Verrathen Meiner Freude kommt zu ſtatten/ Und ich nun den ſuͤſſen Lohn Dein- und meiner Muͤh und Sorgen froͤlich tragen kan darvon. Kanſt du dich hieruͤber nun auch vergnuͤgt und freudig wiſſen/ So komm mit zum Hochzeit-Feſt/ unſrer Freuden zu ge- nuͤſſen. C Ich bin ſchon erfreut genug/ daß mir Gnade wird ertheilt/ Und das Hertze von der Peſt falſcher Hoffnung iſt geheilt. M. Ich verzeihe dir ſonſt auch alles/ was du haſt veruͤbt/ Auſſer den Verdruß/ den mir dein ſo langes Warten giebt. C Nun ſo will ich ſcheiden/ Lebt in Freuden. Chor. Himen/ Himenee komm herbey/ Auff daß unſer Wunſch erhoͤret ſey. Nimm die Helden fuͤhre ſie zur Ruh/ Schleuß das feſte Band der Liebe zu. Fuͤnffter Handlung zehender Eintritt. Mirtill. Amarill. Reyhen der Hirten. M. Bin ich denn ſo gewohnt zu leiden/ Daß ich in meinen beſten Freuden Noch immer etwas von Verdruß Und Hinderung empfinden muß? Wird

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/275>, abgerufen am 28.03.2024.