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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Portugal.
a) Vor Eduarden hiessen alle Königliche Kinder oh-
ne Unterscheid Jnfanten. Staat von Portugal, I.
406. aus dem VASCONCELLO und FARIA.
§. 25.

Den fünf Schildlein 1. 3. 1. des Königli-
chen Wappens mit ihren fünf silbernen Pfenni-
gen in Form eines Andreaskreutzes gelegt geben
die glaubensvolle Portugiesen eine mystische Er-
klärung, ja sie sehen dieses Wappen wegen sei-
nes göttlichen Ursprungs als ein Pfand der ewi-
gen Dauer ihres Reiches an.

a) Christus, als er Alphonso I. erschien, hat die-
ses Wappen mit folgenden Worten eingesetzt: vt ag-
noscant successores tui datorem regni, insigne tu-
um ex pretio, quo ego humanum genus emi, et ex eo,
quo ego a Iudaeis emtus sum, compones: et erit
mihi regnum sanctificatum, fide purum et pietate
dilectum,
nach dem Document von Alcobaza,
§. XI. Siehe dasselbe in IOANNIS CARAMUELIS
LOBKOWITZ
Philippo Prudente, Lusitaniae legi-
timo Rege, Antwerplae 1639. f. lib. II. art. VII.
p.
114.
b) Erweiß, daß, wenn diese Einsetzung richtig ist,
die nachfolgende Könige einen erschrecklichen Fluch auf
sich geladen haben, vt sint in Domino maledicti, et
cum Iuda traditore in inferno macerati,
eben das.
§. 15.
c) Ursprung der Unterschrift des Königs Quinas
genannt.
d) Sie-
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Portugal.
a) Vor Eduarden hieſſen alle Koͤnigliche Kinder oh-
ne Unterſcheid Jnfanten. Staat von Portugal, I.
406. aus dem VASCONCELLO und FARIA.
§. 25.

Den fuͤnf Schildlein 1. 3. 1. des Koͤnigli-
chen Wappens mit ihren fuͤnf ſilbernen Pfenni-
gen in Form eines Andreaskreutzes gelegt geben
die glaubensvolle Portugieſen eine myſtiſche Er-
klaͤrung, ja ſie ſehen dieſes Wappen wegen ſei-
nes goͤttlichen Urſprungs als ein Pfand der ewi-
gen Dauer ihres Reiches an.

a) Chriſtus, als er Alphonſo I. erſchien, hat die-
ſes Wappen mit folgenden Worten eingeſetzt: vt ag-
noſcant ſucceſſores tui datorem regni, inſigne tu-
um ex pretio, quo ego humanum genus emi, et ex eo,
quo ego a Iudaeis emtus ſum, compones: et erit
mihi regnum ſanctificatum, fide purum et pietate
dilectum,
nach dem Document von Alcobaza,
§. XI. Siehe daſſelbe in IOANNIS CARAMUELIS
LOBKOWITZ
Philippo Prudente, Luſitaniae legi-
timo Rege, Antwerplae 1639. f. lib. II. art. VII.
p.
114.
b) Erweiß, daß, wenn dieſe Einſetzung richtig iſt,
die nachfolgende Koͤnige einen erſchrecklichen Fluch auf
ſich geladen haben, vt ſint in Domino maledicti, et
cum Iuda traditore in inferno macerati,
eben daſ.
§. 15.
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genannt.
d) Sie-
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[87/0101] Portugal. a) Vor Eduarden hieſſen alle Koͤnigliche Kinder oh- ne Unterſcheid Jnfanten. Staat von Portugal, I. 406. aus dem VASCONCELLO und FARIA. §. 25. Den fuͤnf Schildlein 1. 3. 1. des Koͤnigli- chen Wappens mit ihren fuͤnf ſilbernen Pfenni- gen in Form eines Andreaskreutzes gelegt geben die glaubensvolle Portugieſen eine myſtiſche Er- klaͤrung, ja ſie ſehen dieſes Wappen wegen ſei- nes goͤttlichen Urſprungs als ein Pfand der ewi- gen Dauer ihres Reiches an. a) Chriſtus, als er Alphonſo I. erſchien, hat die- ſes Wappen mit folgenden Worten eingeſetzt: vt ag- noſcant ſucceſſores tui datorem regni, inſigne tu- um ex pretio, quo ego humanum genus emi, et ex eo, quo ego a Iudaeis emtus ſum, compones: et erit mihi regnum ſanctificatum, fide purum et pietate dilectum, nach dem Document von Alcobaza, §. XI. Siehe daſſelbe in IOANNIS CARAMUELIS LOBKOWITZ Philippo Prudente, Luſitaniae legi- timo Rege, Antwerplae 1639. f. lib. II. art. VII. p. 114. b) Erweiß, daß, wenn dieſe Einſetzung richtig iſt, die nachfolgende Koͤnige einen erſchrecklichen Fluch auf ſich geladen haben, vt ſint in Domino maledicti, et cum Iuda traditore in inferno macerati, eben daſ. §. 15. c) Urſprung der Unterſchrift des Koͤnigs Quinas genannt. d) Sie- F 4

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/101>, abgerufen am 19.04.2024.