Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Dänemark.
he Holberg, Cap. X. Bl. 711. und Pontoppidan,
II. 200.
§. 22.

Seit der Erbmonarchie ist sowohl die An-
zahl der Hofbedienten, als die Pracht des Hof-
staats
ansehnlich vergrössert worden. Christian
V. hat auch die 2. alte Ritterorden erneuert,
und ihre Statuten vermehret. Der vornehm-
ste davon heißt der Elephanten-Orden, und
rührt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert
von Canut VI. her, der andre ist der Danebrog-
Orden, und ist von Waldemar II. oder dem
Sieger gestiftet. Der erste wird das blaue Band
genennt, hat nach den Statuten 30. Ritter, und
wird nur an Personen vom hohen Adel oder den
höchsten Aemtern, und der Evangelischen Reli-
gion zugethan, verliehen. Den andern nennt
man das weisse Band, er besteht ordentlich aus
50. Rittern. Alle Ritter vom Elephanten-Or-
den müssen vorher Ritter des Danebrog-Ordens
gewesen seyn Beyde haben auch ihre prächti-
ge Ordensketten.

a) Holberg, Cap. XIV. Bl. 790. Pontoppi-
dan,
II. Cap. 4. Voyage en Danemarc, p. 440-452.
§. 23.

Jn den ältern Zeiten ist Dänemark erblich
gewesen, in dem 16ten und 17ten Jahrhundert
wurde die Einwilligung der Stände zur Thron-

folge
S 4
Daͤnemark.
he Holberg, Cap. X. Bl. 711. und Pontoppidan,
II. 200.
§. 22.

Seit der Erbmonarchie iſt ſowohl die An-
zahl der Hofbedienten, als die Pracht des Hof-
ſtaats
anſehnlich vergroͤſſert worden. Chriſtian
V. hat auch die 2. alte Ritterorden erneuert,
und ihre Statuten vermehret. Der vornehm-
ſte davon heißt der Elephanten-Orden, und
ruͤhrt wahrſcheinlich aus dem 12. Jahrhundert
von Canut VI. her, der andre iſt der Danebrog-
Orden, und iſt von Waldemar II. oder dem
Sieger geſtiftet. Der erſte wird das blaue Band
genennt, hat nach den Statuten 30. Ritter, und
wird nur an Perſonen vom hohen Adel oder den
hoͤchſten Aemtern, und der Evangeliſchen Reli-
gion zugethan, verliehen. Den andern nennt
man das weiſſe Band, er beſteht ordentlich aus
50. Rittern. Alle Ritter vom Elephanten-Or-
den muͤſſen vorher Ritter des Danebrog-Ordens
geweſen ſeyn Beyde haben auch ihre praͤchti-
ge Ordensketten.

a) Holberg, Cap. XIV. Bl. 790. Pontoppi-
dan,
II. Cap. 4. Voyage en Danemarc, p. 440-452.
§. 23.

Jn den aͤltern Zeiten iſt Daͤnemark erblich
geweſen, in dem 16ten und 17ten Jahrhundert
wurde die Einwilligung der Staͤnde zur Thron-

folge
S 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0293" n="279"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Da&#x0364;nemark.</hi></fw><lb/>
he <hi rendition="#fr">Holberg,</hi> Cap. <hi rendition="#aq">X.</hi> Bl. 711. und <hi rendition="#fr">Pontoppidan,</hi><lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> 200.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.</head><lb/>
            <p>Seit der Erbmonarchie i&#x017F;t &#x017F;owohl die An-<lb/>
zahl der Hofbedienten, als die Pracht des <hi rendition="#fr">Hof-<lb/>
&#x017F;taats</hi> an&#x017F;ehnlich vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ert worden. Chri&#x017F;tian<lb/><hi rendition="#aq">V.</hi> hat auch die 2. alte <hi rendition="#fr">Ritterorden</hi> erneuert,<lb/>
und ihre Statuten vermehret. Der vornehm-<lb/>
&#x017F;te davon heißt der Elephanten-Orden, und<lb/>
ru&#x0364;hrt wahr&#x017F;cheinlich aus dem 12. Jahrhundert<lb/>
von Canut <hi rendition="#aq">VI.</hi> her, der andre i&#x017F;t der Danebrog-<lb/>
Orden, und i&#x017F;t von Waldemar <hi rendition="#aq">II.</hi> oder dem<lb/>
Sieger ge&#x017F;tiftet. Der er&#x017F;te wird das blaue Band<lb/>
genennt, hat nach den Statuten 30. Ritter, und<lb/>
wird nur an Per&#x017F;onen vom hohen Adel oder den<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;ten Aemtern, und der Evangeli&#x017F;chen Reli-<lb/>
gion zugethan, verliehen. Den andern nennt<lb/>
man das wei&#x017F;&#x017F;e Band, er be&#x017F;teht ordentlich aus<lb/>
50. Rittern. Alle Ritter vom Elephanten-Or-<lb/>
den mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vorher Ritter des Danebrog-Ordens<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn Beyde haben auch ihre pra&#x0364;chti-<lb/>
ge Ordensketten.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi><hi rendition="#fr">Holberg,</hi> Cap. <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Bl. 790. <hi rendition="#fr">Pontoppi-<lb/>
dan,</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> Cap. 4. <hi rendition="#aq">Voyage en Danemarc, p.</hi> 440-452.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 23.</head><lb/>
            <p>Jn den a&#x0364;ltern Zeiten i&#x017F;t Da&#x0364;nemark erblich<lb/>
gewe&#x017F;en, in dem 16ten und 17ten Jahrhundert<lb/>
wurde die Einwilligung der Sta&#x0364;nde zur Thron-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 4</fw><fw place="bottom" type="catch">folge</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0293] Daͤnemark. he Holberg, Cap. X. Bl. 711. und Pontoppidan, II. 200. §. 22. Seit der Erbmonarchie iſt ſowohl die An- zahl der Hofbedienten, als die Pracht des Hof- ſtaats anſehnlich vergroͤſſert worden. Chriſtian V. hat auch die 2. alte Ritterorden erneuert, und ihre Statuten vermehret. Der vornehm- ſte davon heißt der Elephanten-Orden, und ruͤhrt wahrſcheinlich aus dem 12. Jahrhundert von Canut VI. her, der andre iſt der Danebrog- Orden, und iſt von Waldemar II. oder dem Sieger geſtiftet. Der erſte wird das blaue Band genennt, hat nach den Statuten 30. Ritter, und wird nur an Perſonen vom hohen Adel oder den hoͤchſten Aemtern, und der Evangeliſchen Reli- gion zugethan, verliehen. Den andern nennt man das weiſſe Band, er beſteht ordentlich aus 50. Rittern. Alle Ritter vom Elephanten-Or- den muͤſſen vorher Ritter des Danebrog-Ordens geweſen ſeyn Beyde haben auch ihre praͤchti- ge Ordensketten. a) Holberg, Cap. XIV. Bl. 790. Pontoppi- dan, II. Cap. 4. Voyage en Danemarc, p. 440-452. §. 23. Jn den aͤltern Zeiten iſt Daͤnemark erblich geweſen, in dem 16ten und 17ten Jahrhundert wurde die Einwilligung der Staͤnde zur Thron- folge S 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/293
Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/293>, abgerufen am 18.04.2024.