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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Spanien.
§. 41.

Spanien kann schwerlich über 40. biß 50.
000. Mann ins Feld stellen. Doch wird der
Mangel an grosser Anzahl durch die Tapferkeit
und gute Eigenschaften seiner Truppen ersetzt.
Jnfanterie und Cavallerie sind beyde gleich tref-
lich; besonders seit dem solche unter Philipp V.
auf Französischen Fuß gesetzt worden. Gutes
Gewehr haben sie im Ueberflusse.

a) LAET in Hispania, p. 443.
b) VAYRAC, III. 419.
c) Jhr Schieß- und Seitengewehr wird in Bilbar,
Tolosette, Gallicien und Navarra gemacht.
§. 42.

Jm sechszehenden Jahrhundert hatte Spa-
nien unstreitig eine völlige Uebermacht zur See.
Nach dem Zuwachs von Portugal hätte es in
allen Europäischen und Americanischen Gewäs-
sern Gesetze vorschreiben können. Aber die fata-
le Unternehmung auf Engelland 1588. brachte dem
Spanischen Seewesen einen tödlichen Stoß bey.
Jnzwischen wachten die andern Nationen auf,
und halfen die Spanier vollends niederwerfen.
Seit dem Utrechtischen Frieden hat sich Philipp
V. grosse Mühe gegeben, die Marine in bessern
Stand zu setzen, und seine Flotte ist, ausser den
Americanischen Gallionen und 50. biß 60. Galee-

ren
Spanien.
§. 41.

Spanien kann ſchwerlich uͤber 40. biß 50.
000. Mann ins Feld ſtellen. Doch wird der
Mangel an groſſer Anzahl durch die Tapferkeit
und gute Eigenſchaften ſeiner Truppen erſetzt.
Jnfanterie und Cavallerie ſind beyde gleich tref-
lich; beſonders ſeit dem ſolche unter Philipp V.
auf Franzoͤſiſchen Fuß geſetzt worden. Gutes
Gewehr haben ſie im Ueberfluſſe.

a) LAET in Hiſpania, p. 443.
b) VAYRAC, III. 419.
c) Jhr Schieß- und Seitengewehr wird in Bilbar,
Toloſette, Gallicien und Navarra gemacht.
§. 42.

Jm ſechszehenden Jahrhundert hatte Spa-
nien unſtreitig eine voͤllige Uebermacht zur See.
Nach dem Zuwachs von Portugal haͤtte es in
allen Europaͤiſchen und Americaniſchen Gewaͤſ-
ſern Geſetze vorſchreiben koͤnnen. Aber die fata-
le Unternehmung auf Engelland 1588. brachte dem
Spaniſchen Seeweſen einen toͤdlichen Stoß bey.
Jnzwiſchen wachten die andern Nationen auf,
und halfen die Spanier vollends niederwerfen.
Seit dem Utrechtiſchen Frieden hat ſich Philipp
V. groſſe Muͤhe gegeben, die Marine in beſſern
Stand zu ſetzen, und ſeine Flotte iſt, auſſer den
Americaniſchen Gallionen und 50. biß 60. Galee-

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[68/0082] Spanien. §. 41. Spanien kann ſchwerlich uͤber 40. biß 50. 000. Mann ins Feld ſtellen. Doch wird der Mangel an groſſer Anzahl durch die Tapferkeit und gute Eigenſchaften ſeiner Truppen erſetzt. Jnfanterie und Cavallerie ſind beyde gleich tref- lich; beſonders ſeit dem ſolche unter Philipp V. auf Franzoͤſiſchen Fuß geſetzt worden. Gutes Gewehr haben ſie im Ueberfluſſe. a) LAET in Hiſpania, p. 443. b) VAYRAC, III. 419. c) Jhr Schieß- und Seitengewehr wird in Bilbar, Toloſette, Gallicien und Navarra gemacht. §. 42. Jm ſechszehenden Jahrhundert hatte Spa- nien unſtreitig eine voͤllige Uebermacht zur See. Nach dem Zuwachs von Portugal haͤtte es in allen Europaͤiſchen und Americaniſchen Gewaͤſ- ſern Geſetze vorſchreiben koͤnnen. Aber die fata- le Unternehmung auf Engelland 1588. brachte dem Spaniſchen Seeweſen einen toͤdlichen Stoß bey. Jnzwiſchen wachten die andern Nationen auf, und halfen die Spanier vollends niederwerfen. Seit dem Utrechtiſchen Frieden hat ſich Philipp V. groſſe Muͤhe gegeben, die Marine in beſſern Stand zu ſetzen, und ſeine Flotte iſt, auſſer den Americaniſchen Gallionen und 50. biß 60. Galee- ren

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/82>, abgerufen am 28.03.2024.