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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Rußland.
d) Von Uebertragung des Kayserlichen Tituls, und
daß Preussen ihn zuerst erkannt. Weber, II. 3.
e) Schwürigkeiten, so andre Staaten und son-
derlich der Kayser und das Teutsche Reich hiebey ge-
macht.
f) Von Berger, Struve, Schmeizel, Paul
von Gundling
und Hr Otto haben theils wider, theils
vor die Rechtmäßigkeit dieses Tituls geschrieben.
§. 22.

Die Rußische Großfürsten sollen anfangs
als Heyden einen Bogen und Pfeil im Wap-
pen
geführet haben, als Christen nahmen sie
drey Zirkel in einem Triangel, hernach den Rit-
ter St. George, Jvan Basilowiz II. aber we-
gen des Anspruchs auf das Griechische Reich
den doppelten Kayserlichen Adler an. Petrus I.
gab dem Rußischen Wappen die heutige Figur.
Es besteht in einem schwarzen, zweyköpfiaten
und dreyfach gekrönten Adler im güldenen Fel-
de, welcher das Wappen von Moscau auf der
Brust, und 6. andere Wappen, nehmlich von
Astracan, Siberien, Nowogorod, Casan,
Kiow und Wilodimir in den Flügeln führet.
Das grosse Reichsinsiegel hat noch 26. Wap-
pen der andern Rußischen Provinzen, welche
in Form einer Oval-Linie rings um den Adler
zusammen hangen.

a) Petrus bauet ein Kloster in der Figur eines dop-
pelten Adlers, von Strahlenberg, 269.
b) Sie-
Rußland.
d) Von Uebertragung des Kayſerlichen Tituls, und
daß Preuſſen ihn zuerſt erkannt. Weber, II. 3.
e) Schwuͤrigkeiten, ſo andre Staaten und ſon-
derlich der Kayſer und das Teutſche Reich hiebey ge-
macht.
f) Von Berger, Struve, Schmeizel, Paul
von Gundling
und Hr Otto haben theils wider, theils
vor die Rechtmaͤßigkeit dieſes Tituls geſchrieben.
§. 22.

Die Rußiſche Großfuͤrſten ſollen anfangs
als Heyden einen Bogen und Pfeil im Wap-
pen
gefuͤhret haben, als Chriſten nahmen ſie
drey Zirkel in einem Triangel, hernach den Rit-
ter St. George, Jvan Baſilowiz II. aber we-
gen des Anſpruchs auf das Griechiſche Reich
den doppelten Kayſerlichen Adler an. Petrus I.
gab dem Rußiſchen Wappen die heutige Figur.
Es beſteht in einem ſchwarzen, zweykoͤpfiaten
und dreyfach gekroͤnten Adler im guͤldenen Fel-
de, welcher das Wappen von Moscau auf der
Bruſt, und 6. andere Wappen, nehmlich von
Aſtracan, Siberien, Nowogorod, Caſan,
Kiow und Wilodimir in den Fluͤgeln fuͤhret.
Das groſſe Reichsinſiegel hat noch 26. Wap-
pen der andern Rußiſchen Provinzen, welche
in Form einer Oval-Linie rings um den Adler
zuſammen hangen.

a) Petrus bauet ein Kloſter in der Figur eines dop-
pelten Adlers, von Strahlenberg, 269.
b) Sie-
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[244/0258] Rußland. d) Von Uebertragung des Kayſerlichen Tituls, und daß Preuſſen ihn zuerſt erkannt. Weber, II. 3. e) Schwuͤrigkeiten, ſo andre Staaten und ſon- derlich der Kayſer und das Teutſche Reich hiebey ge- macht. f) Von Berger, Struve, Schmeizel, Paul von Gundling und Hr Otto haben theils wider, theils vor die Rechtmaͤßigkeit dieſes Tituls geſchrieben. §. 22. Die Rußiſche Großfuͤrſten ſollen anfangs als Heyden einen Bogen und Pfeil im Wap- pen gefuͤhret haben, als Chriſten nahmen ſie drey Zirkel in einem Triangel, hernach den Rit- ter St. George, Jvan Baſilowiz II. aber we- gen des Anſpruchs auf das Griechiſche Reich den doppelten Kayſerlichen Adler an. Petrus I. gab dem Rußiſchen Wappen die heutige Figur. Es beſteht in einem ſchwarzen, zweykoͤpfiaten und dreyfach gekroͤnten Adler im guͤldenen Fel- de, welcher das Wappen von Moscau auf der Bruſt, und 6. andere Wappen, nehmlich von Aſtracan, Siberien, Nowogorod, Caſan, Kiow und Wilodimir in den Fluͤgeln fuͤhret. Das groſſe Reichsinſiegel hat noch 26. Wap- pen der andern Rußiſchen Provinzen, welche in Form einer Oval-Linie rings um den Adler zuſammen hangen. a) Petrus bauet ein Kloſter in der Figur eines dop- pelten Adlers, von Strahlenberg, 269. b) Sie-

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/258>, abgerufen am 28.03.2024.