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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Dänemark.
1. Staatsveränderungen.
§. 1.

Nach der grossen Wanderung der Cimbrer,
das ist, der Jütländer und Dänen, wel-
che den Römern so viel Schrecken eingejaget,
setzet sich die Familie der Skioldunger noch vor
Christi Geburt auf den Thron, welche seit dem
achten Jahrhundert durch verschiedene auswär-
tige Kriege berühmt wird, und Svenotto er-
obert gar Norwegen und Engelland.

§. 2.

Mit Canut dem Grossen welcher auch
die Mark Schleßwig erhält, fasset das Chri-
stenthum endlich Wurzel in Dänemark. Sei-
ne Nachkommen bringen sich durch ihre Thei-
lungen um Norwegen und Engelland. Sie
machen zwar darauf einige Conqveten, sonderlich
gegen die Wenden; verliehren sie aber auch wie-
der, biß Margaretha, eine Tochter des letzten
Skioldungers Woldemars III. zu Ende des
XIVten Jahrhunderts durch ihre Vermählung
Norwegen, und durch ihre Tapferkeit Schwe-
den an sich bringet, auch die 3. Nordische Kro-
nen durch die Calmarische Union 1397. auf ewig
vereiniget. Aber ihre Anverwandten geniessen
dieser Glückseeligkeit nicht lange: Erich aus
Pommern wird verstossen, und Christoph von
Bayern stirbt 1448. ohne Erben.

§. 3.
Daͤnemark.
1. Staatsveraͤnderungen.
§. 1.

Nach der groſſen Wanderung der Cimbrer,
das iſt, der Juͤtlaͤnder und Daͤnen, wel-
che den Roͤmern ſo viel Schrecken eingejaget,
ſetzet ſich die Familie der Skioldunger noch vor
Chriſti Geburt auf den Thron, welche ſeit dem
achten Jahrhundert durch verſchiedene auswaͤr-
tige Kriege beruͤhmt wird, und Svenotto er-
obert gar Norwegen und Engelland.

§. 2.

Mit Canut dem Groſſen welcher auch
die Mark Schleßwig erhaͤlt, faſſet das Chri-
ſtenthum endlich Wurzel in Daͤnemark. Sei-
ne Nachkommen bringen ſich durch ihre Thei-
lungen um Norwegen und Engelland. Sie
machen zwar darauf einige Conqveten, ſonderlich
gegen die Wenden; verliehren ſie aber auch wie-
der, biß Margaretha, eine Tochter des letzten
Skioldungers Woldemars III. zu Ende des
XIVten Jahrhunderts durch ihre Vermaͤhlung
Norwegen, und durch ihre Tapferkeit Schwe-
den an ſich bringet, auch die 3. Nordiſche Kro-
nen durch die Calmariſche Union 1397. auf ewig
vereiniget. Aber ihre Anverwandten genieſſen
dieſer Gluͤckſeeligkeit nicht lange: Erich aus
Pommern wird verſtoſſen, und Chriſtoph von
Bayern ſtirbt 1448. ohne Erben.

§. 3.
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[262/0276] Daͤnemark. 1. Staatsveraͤnderungen. §. 1. Nach der groſſen Wanderung der Cimbrer, das iſt, der Juͤtlaͤnder und Daͤnen, wel- che den Roͤmern ſo viel Schrecken eingejaget, ſetzet ſich die Familie der Skioldunger noch vor Chriſti Geburt auf den Thron, welche ſeit dem achten Jahrhundert durch verſchiedene auswaͤr- tige Kriege beruͤhmt wird, und Svenotto er- obert gar Norwegen und Engelland. §. 2. Mit Canut dem Groſſen welcher auch die Mark Schleßwig erhaͤlt, faſſet das Chri- ſtenthum endlich Wurzel in Daͤnemark. Sei- ne Nachkommen bringen ſich durch ihre Thei- lungen um Norwegen und Engelland. Sie machen zwar darauf einige Conqveten, ſonderlich gegen die Wenden; verliehren ſie aber auch wie- der, biß Margaretha, eine Tochter des letzten Skioldungers Woldemars III. zu Ende des XIVten Jahrhunderts durch ihre Vermaͤhlung Norwegen, und durch ihre Tapferkeit Schwe- den an ſich bringet, auch die 3. Nordiſche Kro- nen durch die Calmariſche Union 1397. auf ewig vereiniget. Aber ihre Anverwandten genieſſen dieſer Gluͤckſeeligkeit nicht lange: Erich aus Pommern wird verſtoſſen, und Chriſtoph von Bayern ſtirbt 1448. ohne Erben. §. 3.

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/276>, abgerufen am 19.04.2024.