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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Vom Elektrophor.

Wenn man dieses Instrument gebrauchen will, so
erregt man zuerst die Elektricität der untern Platte, in-
dem man ihre überzogene Seite mit einem reinen und
trocknen Stück Flanell oder Hasenfell reibt; hierauf legt
man diese Platte auf den Tisch, den elektrischen Ueberzug
oberwärts gekehrt. Zweytens stellt man die Metallplatte
auf den elektrischen Ueberzug, wie bey Fig. 74 und 75.
Drittens berührt man die Metallplatte mit dem Finger,
oder mit einem andern Leiter. Viertens hebt man die
Metallplatte mit dem gläsernen Handgrif von dem elektri-
schen Ueberzuge ab. Wenn nun dieselbe bis auf einige
Weite von der untern Platte erhoben wird, so findet man
sie stark elektrisiret, und zwar auf eine der Elektricität der
untern Platte entgegengesetzte Art; sie giebt einem ihr ge-
näherten Leiter einen Funken. Wiederhohlt man das
Verfahren, d. i. setzt man die Metallplatte von neuem
auf den elektrischen Ueberzug, und berührt sie mit dem
Finger, so kan man ohne neue Reibung des elektrischen
Ueberzugs eine große Menge Funken, einen nach dem an-
dern, erhalten.

Folgende Versuche sind in der Absicht angestellet wor-
den, um dieses merkwürdige kleine Instrument zu unter-
suchen, und finden sich in einer Abhandlung des Herrn
Acha[r]d in den Schriften der Berliner Akademie vom
Jahre 1776.

157. Versuch.

Herr Achard stellte eine kreisrunde Glasplatte,
welche ohngefähr Zoll dick war, und einen Schuh im
Durchmesser hatte, horizontal auf eine zinnerne Platte,
welche das Glas nur in wenig Punkten berührte. Als er
die Oberfläche des Glases gerieben hatte, that diese Vor-
richtung alle Wirkungen des Elektrophors, woraus er
schließt, es sey nicht nöthig, daß die untere Metallplatte
den elektrischen Ueberzug mit ihrer ganzen Fläche genau
berühre.

Vom Elektrophor.

Wenn man dieſes Inſtrument gebrauchen will, ſo
erregt man zuerſt die Elektricität der untern Platte, in-
dem man ihre überzogene Seite mit einem reinen und
trocknen Stück Flanell oder Haſenfell reibt; hierauf legt
man dieſe Platte auf den Tiſch, den elektriſchen Ueberzug
oberwärts gekehrt. Zweytens ſtellt man die Metallplatte
auf den elektriſchen Ueberzug, wie bey Fig. 74 und 75.
Drittens berührt man die Metallplatte mit dem Finger,
oder mit einem andern Leiter. Viertens hebt man die
Metallplatte mit dem gläſernen Handgrif von dem elektri-
ſchen Ueberzuge ab. Wenn nun dieſelbe bis auf einige
Weite von der untern Platte erhoben wird, ſo findet man
ſie ſtark elektriſiret, und zwar auf eine der Elektricität der
untern Platte entgegengeſetzte Art; ſie giebt einem ihr ge-
näherten Leiter einen Funken. Wiederhohlt man das
Verfahren, d. i. ſetzt man die Metallplatte von neuem
auf den elektriſchen Ueberzug, und berührt ſie mit dem
Finger, ſo kan man ohne neue Reibung des elektriſchen
Ueberzugs eine große Menge Funken, einen nach dem an-
dern, erhalten.

Folgende Verſuche ſind in der Abſicht angeſtellet wor-
den, um dieſes merkwürdige kleine Inſtrument zu unter-
ſuchen, und finden ſich in einer Abhandlung des Herrn
Acha[r]d in den Schriften der Berliner Akademie vom
Jahre 1776.

157. Verſuch.

Herr Achard ſtellte eine kreisrunde Glasplatte,
welche ohngefähr Zoll dick war, und einen Schuh im
Durchmeſſer hatte, horizontal auf eine zinnerne Platte,
welche das Glas nur in wenig Punkten berührte. Als er
die Oberfläche des Glaſes gerieben hatte, that dieſe Vor-
richtung alle Wirkungen des Elektrophors, woraus er
ſchließt, es ſey nicht nöthig, daß die untere Metallplatte
den elektriſchen Ueberzug mit ihrer ganzen Fläche genau
berühre.

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[127/0147] Vom Elektrophor. Wenn man dieſes Inſtrument gebrauchen will, ſo erregt man zuerſt die Elektricität der untern Platte, in- dem man ihre überzogene Seite mit einem reinen und trocknen Stück Flanell oder Haſenfell reibt; hierauf legt man dieſe Platte auf den Tiſch, den elektriſchen Ueberzug oberwärts gekehrt. Zweytens ſtellt man die Metallplatte auf den elektriſchen Ueberzug, wie bey Fig. 74 und 75. Drittens berührt man die Metallplatte mit dem Finger, oder mit einem andern Leiter. Viertens hebt man die Metallplatte mit dem gläſernen Handgrif von dem elektri- ſchen Ueberzuge ab. Wenn nun dieſelbe bis auf einige Weite von der untern Platte erhoben wird, ſo findet man ſie ſtark elektriſiret, und zwar auf eine der Elektricität der untern Platte entgegengeſetzte Art; ſie giebt einem ihr ge- näherten Leiter einen Funken. Wiederhohlt man das Verfahren, d. i. ſetzt man die Metallplatte von neuem auf den elektriſchen Ueberzug, und berührt ſie mit dem Finger, ſo kan man ohne neue Reibung des elektriſchen Ueberzugs eine große Menge Funken, einen nach dem an- dern, erhalten. Folgende Verſuche ſind in der Abſicht angeſtellet wor- den, um dieſes merkwürdige kleine Inſtrument zu unter- ſuchen, und finden ſich in einer Abhandlung des Herrn Achard in den Schriften der Berliner Akademie vom Jahre 1776. 157. Verſuch. Herr Achard ſtellte eine kreisrunde Glasplatte, welche ohngefähr [FORMEL] Zoll dick war, und einen Schuh im Durchmeſſer hatte, horizontal auf eine zinnerne Platte, welche das Glas nur in wenig Punkten berührte. Als er die Oberfläche des Glaſes gerieben hatte, that dieſe Vor- richtung alle Wirkungen des Elektrophors, woraus er ſchließt, es ſey nicht nöthig, daß die untere Metallplatte den elektriſchen Ueberzug mit ihrer ganzen Fläche genau berühre.

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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/147>, abgerufen am 24.04.2024.