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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Zwölftes Capitel.
fordert werden, dessen Mangel sehr deutlich zeigt, wie
nachläßig die Naturforscher bisher über diesen Punkt ge-
dacht haben.

Nothwendige Eigenschaften eines atmosphärischen
Elektrometers.
1) Sein Gebrauch muß leicht seyn.
2) Es muß nicht allein anzeigen, daß die Luft elek-
trisch sey, sondern auch, in welchem Grade sie es sey.
3) Es muß angeben, ob sie positiv oder negativ sey.
4) Es muß bey Gewittern den Beobachter keine
Gefahr aussetzen.
5) Es muß sich bequem tragen lassen.

Der Verfertigung eines Instruments, welches alle
diese Vorzüge in sich vereinigen soll, stehen sehr viele
Schwierigkeiten entgegen. Die größte besteht darinn,
daß das Metall, welches die Elertricität aus der Luft er-
hält, so isolirt werden muß, daß der Regen keine Ver-
bindung zwischen demselben und der Erde machen kann,
und daß die Isolirung vollkommen genug seyn muß, um
eine allzuschnelle Zerstreuung der Elektricität des Metalls
zu verhüten. Herr Achard behauptet zwar nicht, alle
diese Schwierigkeiten überwunden zu haben; er hat aber
doch nach verschiednen Versuchen ein Instrument erfunden,
das sich leicht genug tragen, und ohne alle Gefahr zu Be-
obachtungen gebrauchen läßt.

Beschreibung eines tragbaren atmosphärischen
Elektrometers.

Dieses Instrument besteht aus einem hohlen abge-
kürzten Kegel von Zinn, dessen oberes Ende offen, das
untere aber durch eine zinnerne Platte verschlossen ist.
Diese Platte ist auf der innern Seite mit einer 2 Zoll di-

Zwölftes Capitel.
fordert werden, deſſen Mangel ſehr deutlich zeigt, wie
nachläßig die Naturforſcher bisher über dieſen Punkt ge-
dacht haben.

Nothwendige Eigenſchaften eines atmoſphäriſchen
Elektrometers.
1) Sein Gebrauch muß leicht ſeyn.
2) Es muß nicht allein anzeigen, daß die Luft elek-
triſch ſey, ſondern auch, in welchem Grade ſie es ſey.
3) Es muß angeben, ob ſie poſitiv oder negativ ſey.
4) Es muß bey Gewittern den Beobachter keine
Gefahr ausſetzen.
5) Es muß ſich bequem tragen laſſen.

Der Verfertigung eines Inſtruments, welches alle
dieſe Vorzüge in ſich vereinigen ſoll, ſtehen ſehr viele
Schwierigkeiten entgegen. Die größte beſteht darinn,
daß das Metall, welches die Elertricität aus der Luft er-
hält, ſo iſolirt werden muß, daß der Regen keine Ver-
bindung zwiſchen demſelben und der Erde machen kann,
und daß die Iſolirung vollkommen genug ſeyn muß, um
eine allzuſchnelle Zerſtreuung der Elektricität des Metalls
zu verhüten. Herr Achard behauptet zwar nicht, alle
dieſe Schwierigkeiten überwunden zu haben; er hat aber
doch nach verſchiednen Verſuchen ein Inſtrument erfunden,
das ſich leicht genug tragen, und ohne alle Gefahr zu Be-
obachtungen gebrauchen läßt.

Beſchreibung eines tragbaren atmoſphäriſchen
Elektrometers.

Dieſes Inſtrument beſteht aus einem hohlen abge-
kürzten Kegel von Zinn, deſſen oberes Ende offen, das
untere aber durch eine zinnerne Platte verſchloſſen iſt.
Dieſe Platte iſt auf der innern Seite mit einer 2 Zoll di-

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[172/0192] Zwölftes Capitel. fordert werden, deſſen Mangel ſehr deutlich zeigt, wie nachläßig die Naturforſcher bisher über dieſen Punkt ge- dacht haben. Nothwendige Eigenſchaften eines atmoſphäriſchen Elektrometers. 1) Sein Gebrauch muß leicht ſeyn. 2) Es muß nicht allein anzeigen, daß die Luft elek- triſch ſey, ſondern auch, in welchem Grade ſie es ſey. 3) Es muß angeben, ob ſie poſitiv oder negativ ſey. 4) Es muß bey Gewittern den Beobachter keine Gefahr ausſetzen. 5) Es muß ſich bequem tragen laſſen. Der Verfertigung eines Inſtruments, welches alle dieſe Vorzüge in ſich vereinigen ſoll, ſtehen ſehr viele Schwierigkeiten entgegen. Die größte beſteht darinn, daß das Metall, welches die Elertricität aus der Luft er- hält, ſo iſolirt werden muß, daß der Regen keine Ver- bindung zwiſchen demſelben und der Erde machen kann, und daß die Iſolirung vollkommen genug ſeyn muß, um eine allzuſchnelle Zerſtreuung der Elektricität des Metalls zu verhüten. Herr Achard behauptet zwar nicht, alle dieſe Schwierigkeiten überwunden zu haben; er hat aber doch nach verſchiednen Verſuchen ein Inſtrument erfunden, das ſich leicht genug tragen, und ohne alle Gefahr zu Be- obachtungen gebrauchen läßt. Beſchreibung eines tragbaren atmoſphäriſchen Elektrometers. Dieſes Inſtrument beſteht aus einem hohlen abge- kürzten Kegel von Zinn, deſſen oberes Ende offen, das untere aber durch eine zinnerne Platte verſchloſſen iſt. Dieſe Platte iſt auf der innern Seite mit einer 2 Zoll di-

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/192>, abgerufen am 20.04.2024.