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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Vermischte Versuche.

Herr Brooke glaubt zwar noch nicht hinlänglich
bekannt mit allen Vorzügen dieses Elektrometers zu seyn;
soviel aber, sagt er, sey doch klar, daß er eine allgemein
verständliche Sprache rede, welches bey keinem andern
Elektrometer möglich sey; denn obgleich andere Elektro-
meter zeigten, ob eine Ladung stärker oder schwächer sey,
wenn ihr Zeiger mehr oder weniger abgestoßen würde, oder
die Ladung auf größere oder geringere Distanzen explodirte,
so werde doch die eigentliche Größe der Ladung dadurch
nicht bestimmt: dieses Elektrometer hingegen zeige die
Stärke der zurückstoßenden Kraft in Granen; und die Ge-
nauigkeit des Instruments könne leicht probiret werden,
wenn man Gewichte auf die innere Kugel lege, und sehe,
ob sie mit den Graden der Theilung in F H, auf welche
der Schieber gestellt sey, übereinstimmen.

Beobachtungen und Versuche des D. Priestley
über die Wirkungen der Elektricität auf ver-
schiedene elastische Flüssigkeiten.
225. Versuch.
Blaue mit vegetabilischen Säften gefärbte Liquoren
roth zu färben.

Der hiezu dienende Apparatus ist Fig. 94 vorgestellt.
A B ist eine 4 - 5 Zoll lange und - Zoll Weite im
Lichten haltende Glasröhre; in das eine Ende derselben ist
ein Drath eingeküttet, an welchem sich eine messingene
Kugel befindet; der untere Theil der Röhre von a an wird
mit Wasser gefüllt, das mit Lakmus oder Veilchensaft
blau gefärbt ist. Man kann dies leicht bewerkstelligen,
wenn man die Röhre in ein Gefäß mit gefärbtem Wasser
stellt, und alles zusammen unter die Glocke der Luftpum-
pe setzt; denn wenn man nun die Luft aus der Glocke zie-
het, und sie dann wieder hinein läßt, so wird der gefärbte
Liquor in der Röhre in die Höhe steigen, und zwar desto

Vermiſchte Verſuche.

Herr Brooke glaubt zwar noch nicht hinlänglich
bekannt mit allen Vorzügen dieſes Elektrometers zu ſeyn;
ſoviel aber, ſagt er, ſey doch klar, daß er eine allgemein
verſtändliche Sprache rede, welches bey keinem andern
Elektrometer möglich ſey; denn obgleich andere Elektro-
meter zeigten, ob eine Ladung ſtärker oder ſchwächer ſey,
wenn ihr Zeiger mehr oder weniger abgeſtoßen würde, oder
die Ladung auf größere oder geringere Diſtanzen explodirte,
ſo werde doch die eigentliche Größe der Ladung dadurch
nicht beſtimmt: dieſes Elektrometer hingegen zeige die
Stärke der zurückſtoßenden Kraft in Granen; und die Ge-
nauigkeit des Inſtruments könne leicht probiret werden,
wenn man Gewichte auf die innere Kugel lege, und ſehe,
ob ſie mit den Graden der Theilung in F H, auf welche
der Schieber geſtellt ſey, übereinſtimmen.

Beobachtungen und Verſuche des D. Prieſtley
über die Wirkungen der Elektricität auf ver-
ſchiedene elaſtiſche Flüſſigkeiten.
225. Verſuch.
Blaue mit vegetabiliſchen Säften gefärbte Liquoren
roth zu färben.

Der hiezu dienende Apparatus iſt Fig. 94 vorgeſtellt.
A B iſt eine 4 – 5 Zoll lange und ⅒ – Zoll Weite im
Lichten haltende Glasröhre; in das eine Ende derſelben iſt
ein Drath eingeküttet, an welchem ſich eine meſſingene
Kugel befindet; der untere Theil der Röhre von a an wird
mit Waſſer gefüllt, das mit Lakmus oder Veilchenſaft
blau gefärbt iſt. Man kann dies leicht bewerkſtelligen,
wenn man die Röhre in ein Gefäß mit gefärbtem Waſſer
ſtellt, und alles zuſammen unter die Glocke der Luftpum-
pe ſetzt; denn wenn man nun die Luft aus der Glocke zie-
het, und ſie dann wieder hinein läßt, ſo wird der gefärbte
Liquor in der Röhre in die Höhe ſteigen, und zwar deſto

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[223/0243] Vermiſchte Verſuche. Herr Brooke glaubt zwar noch nicht hinlänglich bekannt mit allen Vorzügen dieſes Elektrometers zu ſeyn; ſoviel aber, ſagt er, ſey doch klar, daß er eine allgemein verſtändliche Sprache rede, welches bey keinem andern Elektrometer möglich ſey; denn obgleich andere Elektro- meter zeigten, ob eine Ladung ſtärker oder ſchwächer ſey, wenn ihr Zeiger mehr oder weniger abgeſtoßen würde, oder die Ladung auf größere oder geringere Diſtanzen explodirte, ſo werde doch die eigentliche Größe der Ladung dadurch nicht beſtimmt: dieſes Elektrometer hingegen zeige die Stärke der zurückſtoßenden Kraft in Granen; und die Ge- nauigkeit des Inſtruments könne leicht probiret werden, wenn man Gewichte auf die innere Kugel lege, und ſehe, ob ſie mit den Graden der Theilung in F H, auf welche der Schieber geſtellt ſey, übereinſtimmen. Beobachtungen und Verſuche des D. Prieſtley über die Wirkungen der Elektricität auf ver- ſchiedene elaſtiſche Flüſſigkeiten. 225. Verſuch. Blaue mit vegetabiliſchen Säften gefärbte Liquoren roth zu färben. Der hiezu dienende Apparatus iſt Fig. 94 vorgeſtellt. A B iſt eine 4 – 5 Zoll lange und ⅒ – [FORMEL] Zoll Weite im Lichten haltende Glasröhre; in das eine Ende derſelben iſt ein Drath eingeküttet, an welchem ſich eine meſſingene Kugel befindet; der untere Theil der Röhre von a an wird mit Waſſer gefüllt, das mit Lakmus oder Veilchenſaft blau gefärbt iſt. Man kann dies leicht bewerkſtelligen, wenn man die Röhre in ein Gefäß mit gefärbtem Waſſer ſtellt, und alles zuſammen unter die Glocke der Luftpum- pe ſetzt; denn wenn man nun die Luft aus der Glocke zie- het, und ſie dann wieder hinein läßt, ſo wird der gefärbte Liquor in der Röhre in die Höhe ſteigen, und zwar deſto

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/243>, abgerufen am 28.03.2024.