Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Schwarze Sei-
de
positivSiegellak.
negativ Hasen-Wiesel- und Iltisfelle,
Magnetstein, Messing, Sil-
ber, Eisen, die Hand.
Siegellakpositiv Metalle.
negativHasen- Wiesel- und Iltisfelle,
die Hand, Leder, wollen Zeug,
Papier.
Gedörrtes HolzpositivSeide.
negativFlanell.

Viele dem Anscheine nach ganz unbedeutende Um-
stände machen Aenderungen in diesen entgegengesetzten
Elektricitäten. Man hat behauptet, daß beym Reiben
zwoer gleichartigen Substanzen diejenige die negative
Elektricität erhalte, welche am stärksten gerieben, oder am
meisten erwärmt wird. Dies trifft zwar in vielen Fällen,
besonders in Absicht auf seidne Bänder, wirklich zu. Den-
noch aber sagt Herr Bergmann, ein schwarzes Band
werde nie positiv, wenn nicht das andere, an dem es ge-
rieben wird, ebenfalls schwarz sey. Bey Glasstücken ist
die Wirkung gerade die entgegengesetzte; denn wenn sie
beyde gleich groß sind, so wird das Stück, A, welches
über das andere unbewegliche B geführt wird, negativ; B
hingegen wird positiv, ob es gleich die stärkste Reibung lei-
det. Erwärmung am Feuer thut eben die Wirkung, wie
stärkeres Reiben. Ist ein Stück Glas dicker, als das
andere, so wird das dickere positiv, das dünnere negativ.
Gefärbtes Glas wird, auch erwärmt, negativ, wenn es
an gemeinem weißen Glase gerieben wird. Reibt man
blaues Glas an grünem, so wird das blaue stark positiv etc.
Man s. Bergmanns Abhandlung in den Schriften der
königl. schwedischen Akademie der Wissenschaft vom Jah-
re 1765.

Schwarze Sei-
de
poſitivSiegellak.
negativ Haſen-Wieſel- und Iltisfelle,
Magnetſtein, Meſſing, Sil-
ber, Eiſen, die Hand.
Siegellakpoſitiv Metalle.
negativHaſen- Wieſel- und Iltisfelle,
die Hand, Leder, wollen Zeug,
Papier.
Gedörrtes HolzpoſitivSeide.
negativFlanell.

Viele dem Anſcheine nach ganz unbedeutende Um-
ſtände machen Aenderungen in dieſen entgegengeſetzten
Elektricitäten. Man hat behauptet, daß beym Reiben
zwoer gleichartigen Subſtanzen diejenige die negative
Elektricität erhalte, welche am ſtärkſten gerieben, oder am
meiſten erwärmt wird. Dies trifft zwar in vielen Fällen,
beſonders in Abſicht auf ſeidne Bänder, wirklich zu. Den-
noch aber ſagt Herr Bergmann, ein ſchwarzes Band
werde nie poſitiv, wenn nicht das andere, an dem es ge-
rieben wird, ebenfalls ſchwarz ſey. Bey Glasſtücken iſt
die Wirkung gerade die entgegengeſetzte; denn wenn ſie
beyde gleich groß ſind, ſo wird das Stück, A, welches
über das andere unbewegliche B geführt wird, negativ; B
hingegen wird poſitiv, ob es gleich die ſtärkſte Reibung lei-
det. Erwärmung am Feuer thut eben die Wirkung, wie
ſtärkeres Reiben. Iſt ein Stück Glas dicker, als das
andere, ſo wird das dickere poſitiv, das dünnere negativ.
Gefärbtes Glas wird, auch erwärmt, negativ, wenn es
an gemeinem weißen Glaſe gerieben wird. Reibt man
blaues Glas an grünem, ſo wird das blaue ſtark poſitiv ꝛc.
Man ſ. Bergmanns Abhandlung in den Schriften der
königl. ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſchaft vom Jah-
re 1765.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <table>
              <pb facs="#f0032" n="12"/>
              <fw type="header" place="top">Er&#x017F;tes Capitel.</fw><lb/>
              <row>
                <cell rendition="#rightBraced" rows="2">Schwarze Sei-<lb/>
de</cell>
                <cell>po&#x017F;itiv</cell>
                <cell rendition="#leftBraced">Siegellak.</cell>
              </row>
              <row>
                <cell>negativ </cell>
                <cell rendition="#leftBraced">Ha&#x017F;en-Wie&#x017F;el- und Iltisfelle,<lb/>
Magnet&#x017F;tein, Me&#x017F;&#x017F;ing, Sil-<lb/>
ber, Ei&#x017F;en, die Hand. </cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rendition="#rightBraced" rows="2">Siegellak</cell>
                <cell>po&#x017F;itiv </cell>
                <cell rendition="#leftBraced">Metalle.</cell>
              </row>
              <row>
                <cell>negativ</cell>
                <cell rendition="#leftBraced">Ha&#x017F;en- Wie&#x017F;el- und Iltisfelle,<lb/>
die Hand, Leder, wollen Zeug,<lb/>
Papier.</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell rendition="#rightBraced" rows="2">Gedörrtes Holz</cell>
                <cell>po&#x017F;itiv</cell>
                <cell rendition="#leftBraced">Seide.</cell>
              </row>
              <row>
                <cell>negativ</cell>
                <cell rendition="#leftBraced">Flanell.</cell>
              </row>
            </table><lb/>
            <p>Viele dem An&#x017F;cheine nach ganz unbedeutende Um-<lb/>
&#x017F;tände machen Aenderungen in die&#x017F;en entgegenge&#x017F;etzten<lb/>
Elektricitäten. Man hat behauptet, daß beym Reiben<lb/>
zwoer gleichartigen Sub&#x017F;tanzen diejenige die negative<lb/>
Elektricität erhalte, welche am &#x017F;tärk&#x017F;ten gerieben, oder am<lb/>
mei&#x017F;ten erwärmt wird. Dies trifft zwar in vielen Fällen,<lb/>
be&#x017F;onders in Ab&#x017F;icht auf &#x017F;eidne Bänder, wirklich zu. Den-<lb/>
noch aber &#x017F;agt Herr Bergmann, ein &#x017F;chwarzes Band<lb/>
werde nie po&#x017F;itiv, wenn nicht das andere, an dem es ge-<lb/>
rieben wird, ebenfalls &#x017F;chwarz &#x017F;ey. Bey Glas&#x017F;tücken i&#x017F;t<lb/>
die Wirkung gerade die entgegenge&#x017F;etzte; denn wenn &#x017F;ie<lb/>
beyde gleich groß &#x017F;ind, &#x017F;o wird das Stück, A, welches<lb/>
über das andere unbewegliche B geführt wird, negativ; B<lb/>
hingegen wird po&#x017F;itiv, ob es gleich die &#x017F;tärk&#x017F;te Reibung lei-<lb/>
det. Erwärmung am Feuer thut eben die Wirkung, wie<lb/>
&#x017F;tärkeres Reiben. I&#x017F;t ein Stück Glas dicker, als das<lb/>
andere, &#x017F;o wird das dickere po&#x017F;itiv, das dünnere negativ.<lb/>
Gefärbtes Glas wird, auch erwärmt, negativ, wenn es<lb/>
an gemeinem weißen Gla&#x017F;e gerieben wird. Reibt man<lb/>
blaues Glas an grünem, &#x017F;o wird das blaue &#x017F;tark po&#x017F;itiv &#xA75B;c.<lb/>
Man &#x017F;. Bergmanns Abhandlung in den Schriften der<lb/>
königl. &#x017F;chwedi&#x017F;chen Akademie der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft vom Jah-<lb/>
re 1765.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0032] Erſtes Capitel. Schwarze Sei- de poſitiv Siegellak. negativ Haſen-Wieſel- und Iltisfelle, Magnetſtein, Meſſing, Sil- ber, Eiſen, die Hand. Siegellak poſitiv Metalle. negativ Haſen- Wieſel- und Iltisfelle, die Hand, Leder, wollen Zeug, Papier. Gedörrtes Holz poſitiv Seide. negativ Flanell. Viele dem Anſcheine nach ganz unbedeutende Um- ſtände machen Aenderungen in dieſen entgegengeſetzten Elektricitäten. Man hat behauptet, daß beym Reiben zwoer gleichartigen Subſtanzen diejenige die negative Elektricität erhalte, welche am ſtärkſten gerieben, oder am meiſten erwärmt wird. Dies trifft zwar in vielen Fällen, beſonders in Abſicht auf ſeidne Bänder, wirklich zu. Den- noch aber ſagt Herr Bergmann, ein ſchwarzes Band werde nie poſitiv, wenn nicht das andere, an dem es ge- rieben wird, ebenfalls ſchwarz ſey. Bey Glasſtücken iſt die Wirkung gerade die entgegengeſetzte; denn wenn ſie beyde gleich groß ſind, ſo wird das Stück, A, welches über das andere unbewegliche B geführt wird, negativ; B hingegen wird poſitiv, ob es gleich die ſtärkſte Reibung lei- det. Erwärmung am Feuer thut eben die Wirkung, wie ſtärkeres Reiben. Iſt ein Stück Glas dicker, als das andere, ſo wird das dickere poſitiv, das dünnere negativ. Gefärbtes Glas wird, auch erwärmt, negativ, wenn es an gemeinem weißen Glaſe gerieben wird. Reibt man blaues Glas an grünem, ſo wird das blaue ſtark poſitiv ꝛc. Man ſ. Bergmanns Abhandlung in den Schriften der königl. ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſchaft vom Jah- re 1765.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/32
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/32>, abgerufen am 28.03.2024.