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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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So etzlich von Mast- oder Speck-Schweinen noch übrig/ sollen im letzten Viertel deß Januarii geschlachtet werden/ so schwindet das Fleisch nicht/ und hält sich der Speck wohl.

Im Martio.

Im letzten Viertel dieses Monden/ sollen die Kern vom Obst/ welche man im Sande den Winter über im Keller behalten/ außgesäet und gestecket werden.

Die Teiche/ welche mit der Winterfluth erhalten werden/ müssen in diesem Monat / im aufftauen/ auffs höchste als es immerdar die Tämme leiden wollen / angelassen und auffgetämmet werden.

So man den Satz von Karpffen über Winter nicht in Heldern gehabt/ und im vergangenen Monden/ wie gemeldet/ versetzet/ muß man im ersten Viertel dieses Monats/ oder wo man nicht darzu kommen kan/ kurtz vor dem vollen Monat die Teiche/ darinnen der Satz/ fischen/ und die Setzlinge in die Teiche versetzen / und die übrigen verkauffen.

Aprill.

In diesem Monat/ wann die Bäume blühen/ soll die Leinwad am besten und weissesten bleichen/ derwegen soll man sich mit dem Wircken darnach richten / daß man das beste Bleichwetter nicht versäume.

Julius.

Im Hewmonat ist Rube-Saat zu verrichten/ entweder man säet solche in die Wintergerst-Stoppeln/ oder in den Acker/ darauff man frühen Lein geraufft / oder hat in dem Brachfelde ein Stücke darzu getünget/ und wie andern Saat-Acker mit ackern und egen zurichten lassen. Vor Margarethen darff man sich mit diesen Saamen nicht viel ins Feld machen/ sie werden sonsten zu harte. Die Flachsrüben werden gemeinglich die besten/ kochen am weichesten. Den Saamen soll man ein Nacht in Honigwasser waichen lassen/ so werden sie gar süsse.

So etzlich von Mast- oder Speck-Schweinen noch übrig/ sollen im letzten Viertel deß Januarii geschlachtet werden/ so schwindet das Fleisch nicht/ und hält sich der Speck wohl.

Im Martio.

Im letzten Viertel dieses Monden/ sollen die Kern vom Obst/ welche man im Sande den Winter über im Keller behalten/ außgesäet und gestecket werden.

Die Teiche/ welche mit der Winterfluth erhalten werden/ müssen in diesem Monat / im aufftauen/ auffs höchste als es immerdar die Tämme leiden wollen / angelassen und auffgetämmet werden.

So man den Satz von Karpffen über Winter nicht in Heldern gehabt/ und im vergangenen Monden/ wie gemeldet/ versetzet/ muß man im ersten Viertel dieses Monats/ oder wo man nicht darzu kommen kan/ kurtz vor dem vollen Monat die Teiche/ darinnen der Satz/ fischen/ und die Setzlinge in die Teiche versetzen / und die übrigen verkauffen.

Aprill.

In diesem Monat/ wann die Bäume blühen/ soll die Leinwad am besten und weissesten bleichen/ derwegen soll man sich mit dem Wircken darnach richten / daß man das beste Bleichwetter nicht versäume.

Julius.

Im Hewmonat ist Rube-Saat zu verrichten/ entweder man säet solche in die Wintergerst-Stoppeln/ oder in den Acker/ darauff man frühen Lein geraufft / oder hat in dem Brachfelde ein Stücke darzu getünget/ und wie andern Saat-Acker mit ackern und egen zurichten lassen. Vor Margarethen darff man sich mit diesen Saamen nicht viel ins Feld machen/ sie werden sonsten zu harte. Die Flachsrüben werden gemeinglich die besten/ kochen am weichesten. Den Saamen soll man ein Nacht in Honigwasser waichen lassen/ so werden sie gar süsse.

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        <p>Julius.</p>
        <p>Im Hewmonat ist Rube-Saat zu verrichten/ entweder man säet solche in die                      Wintergerst-Stoppeln/ oder in den Acker/ darauff man frühen Lein geraufft /                      oder hat in dem Brachfelde ein Stücke darzu getünget/ und wie andern Saat-Acker                      mit ackern und egen zurichten lassen. Vor Margarethen darff man sich mit diesen                      Saamen nicht viel ins Feld machen/ sie werden sonsten zu harte. Die Flachsrüben                      werden gemeinglich die besten/ kochen am weichesten. Den Saamen soll man ein                      Nacht in Honigwasser waichen lassen/ so werden sie gar süsse.</p>
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[24/0034] So etzlich von Mast- oder Speck-Schweinen noch übrig/ sollen im letzten Viertel deß Januarii geschlachtet werden/ so schwindet das Fleisch nicht/ und hält sich der Speck wohl. Im Martio. Im letzten Viertel dieses Monden/ sollen die Kern vom Obst/ welche man im Sande den Winter über im Keller behalten/ außgesäet und gestecket werden. Die Teiche/ welche mit der Winterfluth erhalten werden/ müssen in diesem Monat / im aufftauen/ auffs höchste als es immerdar die Tämme leiden wollen / angelassen und auffgetämmet werden. So man den Satz von Karpffen über Winter nicht in Heldern gehabt/ und im vergangenen Monden/ wie gemeldet/ versetzet/ muß man im ersten Viertel dieses Monats/ oder wo man nicht darzu kommen kan/ kurtz vor dem vollen Monat die Teiche/ darinnen der Satz/ fischen/ und die Setzlinge in die Teiche versetzen / und die übrigen verkauffen. Aprill. In diesem Monat/ wann die Bäume blühen/ soll die Leinwad am besten und weissesten bleichen/ derwegen soll man sich mit dem Wircken darnach richten / daß man das beste Bleichwetter nicht versäume. Julius. Im Hewmonat ist Rube-Saat zu verrichten/ entweder man säet solche in die Wintergerst-Stoppeln/ oder in den Acker/ darauff man frühen Lein geraufft / oder hat in dem Brachfelde ein Stücke darzu getünget/ und wie andern Saat-Acker mit ackern und egen zurichten lassen. Vor Margarethen darff man sich mit diesen Saamen nicht viel ins Feld machen/ sie werden sonsten zu harte. Die Flachsrüben werden gemeinglich die besten/ kochen am weichesten. Den Saamen soll man ein Nacht in Honigwasser waichen lassen/ so werden sie gar süsse.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/34>, abgerufen am 28.03.2024.