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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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Von der Anhörung des
Wortes Gottes.

Unterlaß nicht, so oft du kannst, der Predigt
beizuwohnen. Die Predigt ist das gewöhnliche,
von Gott bestimmte Mittel, durch das er zu
unserm Herzen reden will. Wer daher das
Wort Gottes nicht anhört, wird nach und nach
dahin kommen, daß er nicht mehr recht weiß,
was er als katholischer Christ zu glauben hat,
wenigstens wird sein Glaube schwach oder mit
manchen verkehrten Ansichten vermischt werden.
"Die Unwissenheit in religiösen Dingen", sagt
Papst Pius X., "ist die größte Feindin der
Religion und eine der Hauptursachen der reli-
giösen Gleichgültigkeit."
Wie leicht vergissest
du im Drange irdischer Geschäfte und Sorgen
den Unterricht, den du in der Jugend erhalten!
Wie manches hast du damals nicht gut verstan-
den oder gar nicht gelernt, das dir bei den
vielen Anfeindungen, denen die Religion aus-
gesetzt ist, bitter not tut. Und sag, bedarfst du
nicht auch wie jeder Mensch der beständigen
Ermunterung und Aneiferung, um dich vor der
Sünde zu hüten, um die Leidenschaften zu über-
winden und die Tugend zu üben? Darum hat
die heilige Kirche vorgeschrieben, daß des Sonn-
tags mit der heiligen Messe eine Predigt ver-
bunden werde, und Gott der Herr hat an diese
Verkündigung seiner Lehre besondere Gnaden
geknüpft. Wohne darum oft und gerne der
Predigt bei. Du bist es deinem eigenen Seelen-
heile, der Erbauung deiner Mitmenschen, der
Hochachtung gegen die Kirche und der Heilig-
keit des göttlichen Wortes schuldig. Höre die

Von der Anhörung des
Wortes Gottes.

Unterlaß nicht, so oft du kannst, der Predigt
beizuwohnen. Die Predigt ist das gewöhnliche,
von Gott bestimmte Mittel, durch das er zu
unserm Herzen reden will. Wer daher das
Wort Gottes nicht anhört, wird nach und nach
dahin kommen, daß er nicht mehr recht weiß,
was er als katholischer Christ zu glauben hat,
wenigstens wird sein Glaube schwach oder mit
manchen verkehrten Ansichten vermischt werden.
„Die Unwissenheit in religiösen Dingen“, sagt
Papst Pius X., „ist die größte Feindin der
Religion und eine der Hauptursachen der reli-
giösen Gleichgültigkeit.“
Wie leicht vergissest
du im Drange irdischer Geschäfte und Sorgen
den Unterricht, den du in der Jugend erhalten!
Wie manches hast du damals nicht gut verstan-
den oder gar nicht gelernt, das dir bei den
vielen Anfeindungen, denen die Religion aus-
gesetzt ist, bitter not tut. Und sag, bedarfst du
nicht auch wie jeder Mensch der beständigen
Ermunterung und Aneiferung, um dich vor der
Sünde zu hüten, um die Leidenschaften zu über-
winden und die Tugend zu üben? Darum hat
die heilige Kirche vorgeschrieben, daß des Sonn-
tags mit der heiligen Messe eine Predigt ver-
bunden werde, und Gott der Herr hat an diese
Verkündigung seiner Lehre besondere Gnaden
geknüpft. Wohne darum oft und gerne der
Predigt bei. Du bist es deinem eigenen Seelen-
heile, der Erbauung deiner Mitmenschen, der
Hochachtung gegen die Kirche und der Heilig-
keit des göttlichen Wortes schuldig. Höre die

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[66/0067] Von der Anhörung des Wortes Gottes. Unterlaß nicht, so oft du kannst, der Predigt beizuwohnen. Die Predigt ist das gewöhnliche, von Gott bestimmte Mittel, durch das er zu unserm Herzen reden will. Wer daher das Wort Gottes nicht anhört, wird nach und nach dahin kommen, daß er nicht mehr recht weiß, was er als katholischer Christ zu glauben hat, wenigstens wird sein Glaube schwach oder mit manchen verkehrten Ansichten vermischt werden. „Die Unwissenheit in religiösen Dingen“, sagt Papst Pius X., „ist die größte Feindin der Religion und eine der Hauptursachen der reli- giösen Gleichgültigkeit.“ Wie leicht vergissest du im Drange irdischer Geschäfte und Sorgen den Unterricht, den du in der Jugend erhalten! Wie manches hast du damals nicht gut verstan- den oder gar nicht gelernt, das dir bei den vielen Anfeindungen, denen die Religion aus- gesetzt ist, bitter not tut. Und sag, bedarfst du nicht auch wie jeder Mensch der beständigen Ermunterung und Aneiferung, um dich vor der Sünde zu hüten, um die Leidenschaften zu über- winden und die Tugend zu üben? Darum hat die heilige Kirche vorgeschrieben, daß des Sonn- tags mit der heiligen Messe eine Predigt ver- bunden werde, und Gott der Herr hat an diese Verkündigung seiner Lehre besondere Gnaden geknüpft. Wohne darum oft und gerne der Predigt bei. Du bist es deinem eigenen Seelen- heile, der Erbauung deiner Mitmenschen, der Hochachtung gegen die Kirche und der Heilig- keit des göttlichen Wortes schuldig. Höre die

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/67>, abgerufen am 29.03.2024.