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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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vnd des Nechsten.
jeglicher Mensch/ der die Laster liebet/
als Lügen vnd Vngerechtigkeit/ der ist
ein Teuffelskind/ wie Johan. am 8. ste-
het: Vnd ein jeder Mensch der Chri-
stum als einen Heyland Vnnd Selig-
macher lieb hat/ der hat auch dz Exem-
pel des heiligen Lebens Christi lieb/ sei-
ne Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ etc. vnd
der ist ein Kind Gottes.

Vnd eine solche Liebe von reinem
Hertzen mustu von Gott erbitten/ dz er
sie in dir anzünde durch die liebe Chri-
sti/ vnd Gott zündet gern diese Liebes-
flammen an in deinem Hertzen/ wenn du
jn nur darumb bittest/ vnd jm nur dein
Hertz dar zu leihest/ vnd dasselbe alle Ta-
ge/ ja alle Stunden vnd Augenblick. Ist
die Liebe schwach vnd kalt/ ja verlischt
bißweilen in dir/ vnd du strauchelst/ Ey
so stehe wider auff/ zünde wieder an/ es
ist darumb das ewige Liecht/ die Liebe
Gottes nit verloschen/ er wird dich wie-
der erleuchten/ doch soltu Gott täglichDie ewige
Liebes-
flammen
verleschen
nicht.

bitten/ daß er die göttliche Liebesflammen
nimmermehr in deim Hertzen lasse erleschen


Das
S iij

vnd des Nechſten.
jeglicher Menſch/ der die Laſter liebet/
als Luͤgen vnd Vngerechtigkeit/ der iſt
ein Teuffelskind/ wie Johan. am 8. ſte-
het: Vnd ein jeder Menſch der Chri-
ſtum als einen Heyland Vnnd Selig-
macher lieb hat/ der hat auch dz Exem-
pel des heiligen Lebens Chriſti lieb/ ſei-
ne Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ ꝛc. vñ
der iſt ein Kind Gottes.

Vnd eine ſolche Liebe von reinem
Hertzen muſtu von Gott erbitten/ dz er
ſie in dir anzuͤnde durch die liebe Chri-
ſti/ vnd Gott zuͤndet gern dieſe Liebes-
flammen an in deinem Hertzẽ/ wenn du
jn nur darumb bitteſt/ vnd jm nur dein
Hertz dar zu leiheſt/ vñ daſſelbe alle Ta-
ge/ ja alle Stundẽ vnd Augenblick. Iſt
die Liebe ſchwach vnd kalt/ ja verliſcht
bißweilen in dir/ vnd du ſtrauchelſt/ Ey
ſo ſtehe wider auff/ zuͤnde wieder an/ es
iſt darumb das ewige Liecht/ die Liebe
Gottes nit verloſchẽ/ er wird dich wie-
der erleuchten/ doch ſoltu Gott taͤglichDie ewige
Liebes-
flam̃en
verleſchen
nicht.

bittẽ/ daß er die goͤttliche Liebesflam̃en
nim̃ermehr in deim Hertzẽ laſſe erleſchẽ


Das
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[251/0283] vnd des Nechſten. jeglicher Menſch/ der die Laſter liebet/ als Luͤgen vnd Vngerechtigkeit/ der iſt ein Teuffelskind/ wie Johan. am 8. ſte- het: Vnd ein jeder Menſch der Chri- ſtum als einen Heyland Vnnd Selig- macher lieb hat/ der hat auch dz Exem- pel des heiligen Lebens Chriſti lieb/ ſei- ne Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ ꝛc. vñ der iſt ein Kind Gottes. Vnd eine ſolche Liebe von reinem Hertzen muſtu von Gott erbitten/ dz er ſie in dir anzuͤnde durch die liebe Chri- ſti/ vnd Gott zuͤndet gern dieſe Liebes- flammen an in deinem Hertzẽ/ wenn du jn nur darumb bitteſt/ vnd jm nur dein Hertz dar zu leiheſt/ vñ daſſelbe alle Ta- ge/ ja alle Stundẽ vnd Augenblick. Iſt die Liebe ſchwach vnd kalt/ ja verliſcht bißweilen in dir/ vnd du ſtrauchelſt/ Ey ſo ſtehe wider auff/ zuͤnde wieder an/ es iſt darumb das ewige Liecht/ die Liebe Gottes nit verloſchẽ/ er wird dich wie- der erleuchten/ doch ſoltu Gott taͤglich bittẽ/ daß er die goͤttliche Liebesflam̃en nim̃ermehr in deim Hertzẽ laſſe erleſchẽ Die ewige Liebes- flam̃en verleſchen nicht. Das S iij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/283>, abgerufen am 29.03.2024.