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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Fünfferley Liebewercke/

ES sind fürnemlich fünff Argu-
menta
der liebe Gottes/ 1. Chri-
sti Menschwerdung. 2. Christi
Leyden/ 3. Gottes Einwohnung/ 4. Wie
Gottes Liebe auß den Creaturen leuchte.
5. Wie lieblich Gott sey in seinem We-
sen/ vnd wie er mit seiner Liebligkeit alle
erschaffene Ding vbertreffe.

1. Wo Liebe ist/ da ist Vereinigung.
Die Liebe
vereini-
get.
Dann der liebe Art ist sich mit dem Ge-
liebten vereinigen. Dieweil nun GOtt
den Menschen so sehr liebete/ so konte es
nicht anders seyn/ GOtt muste sich mit
dem Menschen wiederumm nach dem Fal[l]
auß lauter Liebe vnd Barmhertzigkeit ver-
einigen/ vnd ein Mensch werden. Ach
Psal. 8.was ist der Mensch/ daß du sein geden-
ckest/ vnd des Menschen Kind/ daß du dich
sein annimpst. Des Menschen Seel wird
von Gott so sehr geliebt/ daß gleich wie
Christus Gott vnd Mensch ist/ vnd sich
mit Menschlicher Natur vereinigt/ mit
vnsern Leib vnd Seel: Also sehr liebet Gott
vnsere Seele/ daß er lust hat sich gantz vnd
gar zu ergiesse in vnsere Seele/ wann sie

möch[te]
Fuͤnfferley Liebewercke/

ES ſind fuͤrnemlich fuͤnff Argu-
menta
der liebe Gottes/ 1. Chri-
ſti Menſchwerdung. 2. Chriſti
Leyden/ 3. Gottes Einwohnung/ 4. Wie
Gottes Liebe auß den Creaturen leuchte.
5. Wie lieblich Gott ſey in ſeinem We-
ſen/ vnd wie er mit ſeiner Liebligkeit alle
erſchaffene Ding vbertreffe.

1. Wo Liebe iſt/ da iſt Vereinigung.
Die Liebe
vereini-
get.
Dann der liebe Art iſt ſich mit dem Ge-
liebten vereinigen. Dieweil nun GOtt
den Menſchen ſo ſehr liebete/ ſo konte es
nicht anders ſeyn/ GOtt muſte ſich mit
dem Menſchen wiederum̃ nach dem Fal[l]
auß lauter Liebe vñ Barmhertzigkeit ver-
einigen/ vnd ein Menſch werden. Ach
Pſal. 8.was iſt der Menſch/ daß du ſein geden-
ckeſt/ vñ des Menſchen Kind/ daß du dich
ſein annimpſt. Des Menſchen Seel wird
von Gott ſo ſehr geliebt/ daß gleich wie
Chriſtus Gott vnd Menſch iſt/ vnd ſich
mit Menſchlicher Natur vereinigt/ mit
vnſern Leib vñ Seel: Alſo ſehr liebet Gott
vnſere Seele/ daß er luſt hat ſich gantz vñ
gar zu ergieſſe in vnſere Seele/ wann ſie

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[284/0308] Fuͤnfferley Liebewercke/ ES ſind fuͤrnemlich fuͤnff Argu- menta der liebe Gottes/ 1. Chri- ſti Menſchwerdung. 2. Chriſti Leyden/ 3. Gottes Einwohnung/ 4. Wie Gottes Liebe auß den Creaturen leuchte. 5. Wie lieblich Gott ſey in ſeinem We- ſen/ vnd wie er mit ſeiner Liebligkeit alle erſchaffene Ding vbertreffe. 1. Wo Liebe iſt/ da iſt Vereinigung. Dann der liebe Art iſt ſich mit dem Ge- liebten vereinigen. Dieweil nun GOtt den Menſchen ſo ſehr liebete/ ſo konte es nicht anders ſeyn/ GOtt muſte ſich mit dem Menſchen wiederum̃ nach dem Fall auß lauter Liebe vñ Barmhertzigkeit ver- einigen/ vnd ein Menſch werden. Ach was iſt der Menſch/ daß du ſein geden- ckeſt/ vñ des Menſchen Kind/ daß du dich ſein annimpſt. Des Menſchen Seel wird von Gott ſo ſehr geliebt/ daß gleich wie Chriſtus Gott vnd Menſch iſt/ vnd ſich mit Menſchlicher Natur vereinigt/ mit vnſern Leib vñ Seel: Alſo ſehr liebet Gott vnſere Seele/ daß er luſt hat ſich gantz vñ gar zu ergieſſe in vnſere Seele/ wann ſie moͤchte Die Liebe vereini- get. Pſal. 8.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/308>, abgerufen am 29.03.2024.