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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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so man das beten vnterlesset.
Pfeile durch die Lufft fehret/ vnd man
siehet seinen weg nicht/ oder ein VogelSap. 5.
vber die Stadt fleucht/ wie der rauch ver-
schwindet/ die sprew verwehet wird: AlsoPsal. 1. 29.
Psalm. 34.

sind die Gottlosen. Aber die da beten/ grü-
nen wie ein Palmbaum an den Wasser-
bechen etc. Der Gerechte muß viel leiden/Syra. 40.
Aber die Gottlosen siebenmal/ Ja hun-
dert mal mehr die Helle zuerlangen/ als
die Frommen den Himmel.

O gnediger vnd gütiger Vater/ du
weist sehr wol/ daß der Mensch durch sei-
ne faulheit vnd nachlessigkeit sich selber
quelet vnd plaget/ in dem er dein Gebot
verlest/ das Gebet verseumet/ deine vnge-
zweiffelte zusage vnd tröstliche Verheis-
sung vernichtet vnd gering schetzet. Dar-Schön ge
betlein/
warumb
GOTt so
hefftig
zum gebet
treibet.

umb treibestu jn so hefftig zum anruffen.
Dann du bist ein Liebhaber der Creaturen/
vnd wilt keinen verderben lassen/ so viel
an dir ist. Lere mich solches bedenckt/ auff
das ich in Christo Jesu deinem Son recht
mag beten/ so werde ich gewißlich für al-
lem obgemelten Schaden vnd Vnrath
bewart vnd sicher sein/ AMEN.

Cap.
A a iiij

ſo man das beten vnterleſſet.
Pfeile durch die Lufft fehret/ vnd man
ſiehet ſeinen weg nicht/ oder ein VogelSap. 5.
vber die Stadt fleucht/ wie der rauch ver-
ſchwindet/ die ſprew verwehet wird: AlſoPſal. 1. 29.
Pſalm. 34.

ſind die Gottloſen. Aber die da betẽ/ gruͤ-
nen wie ein Palmbaum an den Waſſer-
bechen ꝛc. Der Gerechte muß viel leiden/Syra. 40.
Aber die Gottloſen ſiebenmal/ Ja hun-
dert mal mehr die Helle zuerlangen/ als
die Frommen den Himmel.

O gnediger vnd guͤtiger Vater/ du
weiſt ſehr wol/ daß der Menſch durch ſei-
ne faulheit vnd nachleſſigkeit ſich ſelber
quelet vnd plaget/ in dem er dein Gebot
verleſt/ das Gebet verſeumet/ deine vnge-
zweiffelte zuſage vnd troͤſtliche Verheiſ-
ſung vernichtet vnd gering ſchetzet. Dar-Schoͤn ge
betlein/
warumb
GOTt ſo
hefftig
zum gebet
treibet.

umb treibeſtu jn ſo hefftig zum anruffen.
Dann du biſt ein Liebhaber der Creaturẽ/
vnd wilt keinen verderben laſſen/ ſo viel
an dir iſt. Lere mich ſolches bedenckt/ auff
das ich in Chriſto Jeſu deinem Son recht
mag beten/ ſo werde ich gewißlich fuͤr al-
lem obgemelten Schaden vnd Vnrath
bewart vnd ſicher ſein/ AMEN.

Cap.
A a iiij
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[357/0381] ſo man das beten vnterleſſet. Pfeile durch die Lufft fehret/ vnd man ſiehet ſeinen weg nicht/ oder ein Vogel vber die Stadt fleucht/ wie der rauch ver- ſchwindet/ die ſprew verwehet wird: Alſo ſind die Gottloſen. Aber die da betẽ/ gruͤ- nen wie ein Palmbaum an den Waſſer- bechen ꝛc. Der Gerechte muß viel leiden/ Aber die Gottloſen ſiebenmal/ Ja hun- dert mal mehr die Helle zuerlangen/ als die Frommen den Himmel. Sap. 5. Pſal. 1. 29. Pſalm. 34. Syra. 40. O gnediger vnd guͤtiger Vater/ du weiſt ſehr wol/ daß der Menſch durch ſei- ne faulheit vnd nachleſſigkeit ſich ſelber quelet vnd plaget/ in dem er dein Gebot verleſt/ das Gebet verſeumet/ deine vnge- zweiffelte zuſage vnd troͤſtliche Verheiſ- ſung vernichtet vnd gering ſchetzet. Dar- umb treibeſtu jn ſo hefftig zum anruffen. Dann du biſt ein Liebhaber der Creaturẽ/ vnd wilt keinen verderben laſſen/ ſo viel an dir iſt. Lere mich ſolches bedenckt/ auff das ich in Chriſto Jeſu deinem Son recht mag beten/ ſo werde ich gewißlich fuͤr al- lem obgemelten Schaden vnd Vnrath bewart vnd ſicher ſein/ AMEN. Schoͤn ge betlein/ warumb GOTt ſo hefftig zum gebet treibet. Cap. A a iiij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/381>, abgerufen am 19.04.2024.