Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

der Göttlichen Hülffe.
schen sein Creutz abgezehlet/ abgewogen/
vnd gemessen hat/ wie viel er leiden soll:
So lesset GOtt der Herr immer einesWie der
Verzug
der Hülffe
zu verste-
hen.

nach dem andern ergehen/ vnd eilet/ damit
die Zahl der trübsaln erfüllet werden/ vnd
hilfft immer eins nach dem andern vber-
winden biß ans ende. Vnd dasselbe deucht
vns dann ein verzug Göttlicher hülffe.
Aber wir wissen nit/ wie sehr Gott damit
eilet/ biß die beschlossene Trübsal erfüllet
werden. Darumb was bey vns ein verzug
ist/ das ist bey Gott ein stetiges eilen zur
Erlösung.

Wer aber halßstarrig ist/ das ist im
Creutz vngehorsam/ vngedültig/ der wird
keine ruhe im Hertzen haben. Dann die
gedult senfftiget vnd stillet das Hertz/ ma-
chets fein ruhig/ Die vngedult bringet
grosse vnruhe/ ja ist die vnruhe selbst.
Darumb spricht der Herr Christus
Matth. 11. Lernet von mir/ dann ich bin
sanfftmütig/ vnd von Hertzen demütig/
So werdet jr ruhe finden für ewre Seele.
Dz aber der Prophet ferner spricht: Der
Gerechte lebet seines Glaubens/ siehet er

auff
X x iij

der Goͤttlichen Huͤlffe.
ſchen ſein Creutz abgezehlet/ abgewogen/
vnd gemeſſen hat/ wie viel er leiden ſoll:
So leſſet GOtt der Herr immer einesWie der
Verzug
der Huͤlffe
zu verſte-
hen.

nach dem andern ergehen/ vñ eilet/ damit
die Zahl der truͤbſaln erfuͤllet werden/ vñ
hilfft immer eins nach dem andern vber-
winden biß ans ende. Vñ daſſelbe deucht
vns dann ein verzug Goͤttlicher huͤlffe.
Aber wir wiſſen nit/ wie ſehr Gott damit
eilet/ biß die beſchloſſene Truͤbſal erfuͤllet
werden. Darumb was bey vns ein verzug
iſt/ das iſt bey Gott ein ſtetiges eilen zur
Erloͤſung.

Wer aber halßſtarrig iſt/ das iſt im
Creutz vngehorſam/ vngeduͤltig/ der wird
keine ruhe im Hertzen haben. Dann die
gedult ſenfftiget vnd ſtillet das Hertz/ ma-
chets fein ruhig/ Die vngedult bringet
groſſe vnruhe/ ja iſt die vnruhe ſelbſt.
Darumb ſpricht der Herr Chriſtus
Matth. 11. Lernet von mir/ dann ich bin
ſanfftmuͤtig/ vnd von Hertzen demuͤtig/
So werdet jr ruhe finden fuͤr ewre Seele.
Dz aber der Prophet ferner ſpricht: Der
Gerechte lebet ſeines Glaubens/ ſiehet er

auff
X x iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0699" n="675"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Go&#x0364;ttlichen Hu&#x0364;lffe.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chen &#x017F;ein Creutz abgezehlet/ abgewogen/<lb/>
vnd geme&#x017F;&#x017F;en hat/ wie viel er leiden &#x017F;oll:<lb/>
So le&#x017F;&#x017F;et GOtt der <hi rendition="#k">He</hi>rr immer eines<note place="right">Wie der<lb/>
Verzug<lb/>
der Hu&#x0364;lffe<lb/>
zu ver&#x017F;te-<lb/>
hen.</note><lb/>
nach dem andern ergehen/ vn&#x0303; eilet/ damit<lb/>
die Zahl der tru&#x0364;b&#x017F;aln erfu&#x0364;llet werden/ vn&#x0303;<lb/>
hilfft immer eins nach dem andern vber-<lb/>
winden biß ans ende. Vn&#x0303; da&#x017F;&#x017F;elbe deucht<lb/>
vns dann ein verzug Go&#x0364;ttlicher hu&#x0364;lffe.<lb/>
Aber wir wi&#x017F;&#x017F;en nit/ wie &#x017F;ehr Gott damit<lb/>
eilet/ biß die be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene Tru&#x0364;b&#x017F;al erfu&#x0364;llet<lb/>
werden. Darumb was bey vns ein verzug<lb/>
i&#x017F;t/ das i&#x017F;t bey Gott ein &#x017F;tetiges eilen zur<lb/>
Erlo&#x0364;&#x017F;ung.</p><lb/>
          <p>Wer aber halß&#x017F;tarrig i&#x017F;t/ das i&#x017F;t im<lb/>
Creutz vngehor&#x017F;am/ vngedu&#x0364;ltig/ der wird<lb/>
keine ruhe im Hertzen haben. Dann die<lb/>
gedult &#x017F;enfftiget vnd &#x017F;tillet das Hertz/ ma-<lb/>
chets fein ruhig/ Die vngedult bringet<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e vnruhe/ ja i&#x017F;t die vnruhe &#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
Darumb &#x017F;pricht der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> Chri&#x017F;tus<lb/>
Matth. 11. Lernet von mir/ dann ich bin<lb/>
&#x017F;anfftmu&#x0364;tig/ vnd von Hertzen demu&#x0364;tig/<lb/>
So werdet jr ruhe finden fu&#x0364;r ewre Seele.<lb/>
Dz aber der Prophet ferner &#x017F;pricht: Der<lb/>
Gerechte lebet &#x017F;eines Glaubens/ &#x017F;iehet er<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X x iij</fw><fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[675/0699] der Goͤttlichen Huͤlffe. ſchen ſein Creutz abgezehlet/ abgewogen/ vnd gemeſſen hat/ wie viel er leiden ſoll: So leſſet GOtt der Herr immer eines nach dem andern ergehen/ vñ eilet/ damit die Zahl der truͤbſaln erfuͤllet werden/ vñ hilfft immer eins nach dem andern vber- winden biß ans ende. Vñ daſſelbe deucht vns dann ein verzug Goͤttlicher huͤlffe. Aber wir wiſſen nit/ wie ſehr Gott damit eilet/ biß die beſchloſſene Truͤbſal erfuͤllet werden. Darumb was bey vns ein verzug iſt/ das iſt bey Gott ein ſtetiges eilen zur Erloͤſung. Wie der Verzug der Huͤlffe zu verſte- hen. Wer aber halßſtarrig iſt/ das iſt im Creutz vngehorſam/ vngeduͤltig/ der wird keine ruhe im Hertzen haben. Dann die gedult ſenfftiget vnd ſtillet das Hertz/ ma- chets fein ruhig/ Die vngedult bringet groſſe vnruhe/ ja iſt die vnruhe ſelbſt. Darumb ſpricht der Herr Chriſtus Matth. 11. Lernet von mir/ dann ich bin ſanfftmuͤtig/ vnd von Hertzen demuͤtig/ So werdet jr ruhe finden fuͤr ewre Seele. Dz aber der Prophet ferner ſpricht: Der Gerechte lebet ſeines Glaubens/ ſiehet er auff X x iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/699
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/699>, abgerufen am 23.04.2024.