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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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den zeitlichen Todt
Theil begreifft die Trostgründe/ so aus
der Welt eitelkeit genommen seyn. Ein
jeder theil begreifft sieben Trostgründe.

1. Der erste vnd höchste trost wider den zeit-
lichen tod ist der heiligste vnd vnschüldigste
tod vnsers Herrn Jesu Christi dadurch er
den tod vberwunden/ vnd demselben die macht
genommen hat. Des Todes macht aber ist
immerwehrende Furcht/ schrecken/ angst/
zittern vnd zagen für dem gestrengen Ge-
richte Gottes/ damit die Seele des Men-
schen gequelet wird/ daß sie immer stirbt/
vnd doch nimmermehr stirbt/ weil sie vn-
sterblich ist. Das ist die macht des Todes/
ja der ander Todt/ vnd der ewige Todt.
Diesen Todt machet der Teuffel immer
schrecklicher/ Darumb die Epistel an dieMacht
des todes.

Ebreer am 2. spricht/ daß der Teuffel des
Todes gewalt habe/ das ist/ er engstet vnd
peiniget die Gewissen mit Hellischer furchtPs. 18. 88.
116.

vnd schrecken/ zittern vnd zagen: Darüber
der H. David in Psalmen klagt. Angst
vnd zittern ist mich ankommen/ vnnd des
Todes furcht ist auff mich gefallen. Der
Hellen Bande vmbfiengen mich/ vnd des

Todes
Y y

den zeitlichen Todt
Theil begreifft die Troſtgruͤnde/ ſo aus
der Welt eitelkeit genommen ſeyn. Ein
jeder theil begreifft ſieben Troſtgruͤnde.

1. Der erſte vñ hoͤchſte troſt wider dẽ zeit-
lichen tod iſt der heiligſte vñ vnſchuͤldigſte
tod vnſers Herꝛn Jeſu Chriſti dadurch er
dẽ tod vberwundẽ/ vñ demſelbẽ die macht
genom̃en hat. Des Todes macht aber iſt
immerwehrende Furcht/ ſchreckẽ/ angſt/
zittern vnd zagen fuͤr dem geſtrengen Ge-
richte Gottes/ damit die Seele des Men-
ſchen gequelet wird/ daß ſie immer ſtirbt/
vnd doch nimmermehr ſtirbt/ weil ſie vn-
ſterblich iſt. Das iſt die macht des Todes/
ja der ander Todt/ vnd der ewige Todt.
Dieſen Todt machet der Teuffel immer
ſchrecklicher/ Darumb die Epiſtel an dieMacht
des todes.

Ebreer am 2. ſpricht/ daß der Teuffel des
Todes gewalt habe/ das iſt/ er engſtet vñ
peiniget die Gewiſſẽ mit Helliſcher furchtPſ. 18. 88.
116.

vnd ſchrecken/ zittern vñ zagen: Daruͤber
der H. David in Pſalmen klagt. Angſt
vnd zittern iſt mich ankommen/ vnnd des
Todes furcht iſt auff mich gefallen. Der
Hellen Bande vmbfiengen mich/ vñ des

Todes
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[687/0711] den zeitlichen Todt Theil begreifft die Troſtgruͤnde/ ſo aus der Welt eitelkeit genommen ſeyn. Ein jeder theil begreifft ſieben Troſtgruͤnde. 1. Der erſte vñ hoͤchſte troſt wider dẽ zeit- lichen tod iſt der heiligſte vñ vnſchuͤldigſte tod vnſers Herꝛn Jeſu Chriſti dadurch er dẽ tod vberwundẽ/ vñ demſelbẽ die macht genom̃en hat. Des Todes macht aber iſt immerwehrende Furcht/ ſchreckẽ/ angſt/ zittern vnd zagen fuͤr dem geſtrengen Ge- richte Gottes/ damit die Seele des Men- ſchen gequelet wird/ daß ſie immer ſtirbt/ vnd doch nimmermehr ſtirbt/ weil ſie vn- ſterblich iſt. Das iſt die macht des Todes/ ja der ander Todt/ vnd der ewige Todt. Dieſen Todt machet der Teuffel immer ſchrecklicher/ Darumb die Epiſtel an die Ebreer am 2. ſpricht/ daß der Teuffel des Todes gewalt habe/ das iſt/ er engſtet vñ peiniget die Gewiſſẽ mit Helliſcher furcht vnd ſchrecken/ zittern vñ zagen: Daruͤber der H. David in Pſalmen klagt. Angſt vnd zittern iſt mich ankommen/ vnnd des Todes furcht iſt auff mich gefallen. Der Hellen Bande vmbfiengen mich/ vñ des Todes Macht des todes. Pſ. 18. 88. 116. Y y

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/711>, abgerufen am 19.04.2024.